Eignung kommerziell erhältlicher Enzym-Immun-Testsätze zum Nachweis von Antikörpern gegen Enteroviren für die Diagnostik, insbesondere bei kardialer Symptomatik

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2006

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In der vorliegenden Studie wurden drei kommerziell angebotene Testsätze zur Erkennung von Antikörpern gegen Enteroviren nach der Methode des indirekten ELISA verwendet, zunächst um Seren von Patienten mit Verdacht auf Myokarditis zu untersuchen. In Anbetracht der da-bei gefundenen Ergebnisse kamen Zweifel an der Funktionsfähigkeit der Testsätze auf, weil die Ergebnisse der Testsätze untereinander in keiner Weise übereinstimmten. Deshalb wurde von dem ursprünglichen Ziel die Häufigkeit und Verteilung von Enterovirusinfektionen bei Myokarditiden abgewichen, und stattdessen anhand von Kontrollgruppen die Funktionsfä-higkeit der Testsätze überprüft. Dies wurde zum einen mit Seren von Patienten durchgeführt, bei denen aus Stuhlproben oder Rachenabstrichen Enteroviren isoliert worden waren, und zum anderen mit Seren, bei denen im Rahmen der Routinediagnostik bereits mit dem Neutra-lisationstest IgM Antikörper nachgewiesen worden waren. Dabei wurde festgestellt, daß die Testsätze nur bei wenigen der gerade beschriebenen Seren Antikörper nachweisen konnten, und daß die Ergebnisse der Testsätze, wie bereits zuvor festgestellt, untereinander fast nie übereinstimmten. Das Resultat war, daß keiner der Testsätze für die Routinediagnostik geeig-net ist, weil die Ergebnisse nicht verläßlich sind, entgegen den in der Literatur beschriebenen ELISAs. Abzuwarten bleibt, ob diese Mängel behoben werden können (Virotech hat den Testsatz be-reits weiter bearbeitet) und der in der Routinediagnostik nur mühsam und langsam durchführ-bare, serotypspezifische Neutralisationstest abgelöst werden kann.


In the present study three commercially available test kits for the detection of antibodies to enteroviruses, using the indirect ELISA method, were used to test serum samples of patients with symptoms signalizing myocarditis. The evaluation of the results raised doubts about the reliability of these commercial tests because the results were discordant in nearly all cases. We therefore decided to change the purpose of the study, which originally was to investigate the frequency and distribution of enteroviral infections during myocarditis. Instead the reli-ability of the used test kits was tested for by using predefined serum samples of different con-trol groups. One of these control groups were patients from whom an enterovirus had been isolated from a fecal specimen or throat swab. The other control group, in course of the routine diagnostics, had shown IgM antibodies to an enterovirus by use of a neutralisation assay. The test kits investigated could detect antibodies in only a few of these samples. In addition, also in these control groups the results of the three test kits were discordant in nearly all cases. This leads to the conclusion that none of these test kits are suitable for routine diagnostics. Obviously, they are not able to achieve appropriate results, whereas the ELISAs for detection of enteroviral antibodies described in the literature have been claimed to function well. Hopefully, the defects can be eliminated in near future (Virotech, to our knowledge, already worked on their test). As long as this is not the case, the ELISAs are not qualified to replace the time-consuming and laborious serotype-specific neutralisation assay, which is currently in use for the detection of enteroviral antibodies.

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