Wie beurteilen die niedergelassenen Ärzte die palliativmedizinische Versorgung im Kreis Limburg-Weilburg?

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2016

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In der Region Limburg-Weilburg sind 2009 eine Palliativstation und 2011 ein ambulantes Palliativnetzwerk gegründet worden. Ziel der vorliegenden Dissertation war es zu erfassen, wie die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Qualität der regionalen palliativmedizinischen Versorgung und die Kooperation mit den beiden genannten Einrichtungen beurteilen; konsekutiv könnten sich hieraus Ansätze für eine Optimierung der Zusammenarbeit ableiten lassen. Methode: 139 niedergelassene Haus-und Fachärzte der Region erhielten per Post einen fünfseitigen Fragebogen mit einleitenden und erklärenden Informationen sowie der Bitte, diese Bögen anonym zurückzusenden. Zusätzlich wurden 5 Interviews geführt. Ergebnisse: 81 Bögen (58%) wurden zurückgesandt. Die Kollegen weisen bisher im Durchschnitt 3,2 Patienten sowohl auf die Palliativstation als auch in das Netzwerk ein. Ärztinnen weisen zwei Patienten mehr ein als ihre männlichen Kollegen, und in einer Gemeinschaftspraxis tätige Ärzte 5,5 Patienten mehr als Kollegen in einer Einzelpraxis. 11% der Ärzte kennen das Palliativnetzwerk nicht. 45% geben an, das Palliativnetzwerk regelmäßig und häufiger als bisher nutzen zu wollen. 93% der Befragten halten die Palliativstation für eine wichtige Einrichtung. Mit der dortigen Versorgung sind 89%, mit der Entlassung 81% zufrieden. Das Palliativnetzwerk wird von 92% der Befragten als eine wichtige Einrichtung gesehen. Mit der Versorgung und dem Ablauf der Aufnahme zeigen sich 76% zufrieden. 75% der Ärzte empfinden die Zusammenarbeit als kooperativ. Über 85% betrachten die Arbeit des Palliativnetzwerkes als sinnvolle Unterstützung, die in eine Verbesserung der Patientenversorgung mündet. 33% der Ärzte sind nach Einbindung des Palliativnetzwerkes seltener beim Patienten, aber 59% der Niedergelassenen setzen die hausärztliche Tätigkeit unverändert fort. 27 % wünschen sich eine bessere Strukturierung und 32% mehr Beteiligung an Therapieentscheidungen. Über 51% der Befragten verstehen sich als Teil des Palliativteams, und 48% sehen den Hausarzt als wichtigsten Palliativmediziner. 23% wünschen sich eine palliativmedizinische Weiterbildung, eine Tätigkeit im Netzwerk wird aus Zeitgründen von den meisten jedoch ausgeschlossen. Fazit: Die stationäre und ambulante palliativmedizinische Versorgung der Region Limburg-Weilburg wird von den dort niedergelassenen Ärzten positiv beurteilt und als Unterstützung gesehen. Die Zusammenarbeit bedarf noch einer besseren Strukturierung, auch wollen die niedergelassenen Ärzte häufiger in Therapieentscheidungen eingebunden werden.


Background: In 2009, a palliative care unit and in 2011, an ambulant palliative network was founded in the Limburg-Weilburg area, both by different institutions. The aim of this work was to determine how the colleagues evaluate the quality of the regional palliative medical supplies and the cooperation between the two named facilities. Thus new approaches to optimize the collaboration may be deduced.Method: 139 practicing general practitioners and specialists of the region received a questionnaire with introductory and explanatory information by mail.Results: 81 questionnaires (58%) were sent back. The colleagues admit on average 3.2 patients to the palliative station as well as to the network. Female doctors admit two patients more than their male colleagues whereas doctors who work in a shared practice tread 5.5 patients more than their colleagues in single practices. 11% of the doctors do not know the palliative network. 45% state that they would like to make use of the palliative network more regularly and frequently. 93% of those questioned, consider the palliative station as an important establishment. 89% are pleased with the local medical care and 81% are pleased with the discharge. The palliative network is regarded as important institutions by 92% of those questioned. 76% are pleased with the medical care and the admission process. 75% of doctors find the team work cooperative. Over 85% consider the work of the palliative network as a support and an improvement for the patient´s care. After integration into the network 33% of the doctors are less often with the patient, whereas the general practitioning continued unchanged in 59% of the cases. 27% would like to have a better structure and 32% more participation in therapeutical decisions. Over 51% of the interviewed understand themselves as part of the palliative network and 48% regard the general practitioner as the most important palliative physician. 23% require a palliative-medical training, an activity in the network is excluded by most due to a lack of time. Conclusion: The stationary and ambulant palliative-medical care of the region Limburg-Weilburg is evaluated positively by the local practitioners and is regarded as a support. The cooperation still requires a better structure, the local practitioners want to be more integrated in therapeutical decisions too.

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