Evaluation der Prävalenz der unterschiedlichen, zum akuten Abdomen führenden Erkrankungen in der Computertomographie

Datum

2014

Autor:innen

Dolaptchieva, Milena

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Zusammenfassung

In der Studie wurden retrospektiv 1240 CT- Untersuchungen von Patienten, welche mit dem Symptomkoplex akutes Abdomen vorstellig geworden sind, erneut eingesehen und beurteilt. Das Ziel der Studie ist eine detaillierte Datenanalyse zu erstellen und die Häufigkeitsverteilung der Ursachen eines akuten Abdomens darzustellen.Aus dieser Studie wurde ersichtlich, dass die Ursachen eines akuten Abdomens sich bei dem Geschlecht der Patienten unterscheiden können. Bei den malignen Erkrankungen zeigte sich, dass die Männer öfter an einen bösartigen Tumor des Magendarmtraktes, der Leber, des Pankreas, der Nieren oder der Prostata litten. Hingegen wurde ein Gallenblasen- oder Gallenwegskarzinom, sowie ein Harnblasenkarzinom öfter bei den Frauen diagnostiziert. Entzündliche Erkrankungen des MDT (sowohl Gastroenteritis, als auch Colitis, Divertikulitis) wurden bei den weiblichen Patientinnen häufiger festgestellt. Bei allen anderen Erkrankungen des MDT (Ileus, Darmischämie, Appendizitis, Darmperforation, Ulcus ventriculi, entzündetes Meckel- Divertikel, Darmmotilitätsstörungen) waren die Männer häufiger be-troffen als die Frauen. Die Ergebnisse der Studie bestätigten die erhobene Daten der Arbeit Verbreitung der Krebserkrankungen in Deutschland- Entwicklung der Prävalenzen zwischen 1990 und 2010 des Robert Koch Instituts. Das Risiko an eine maligne Erkrankung des Darmes zu erkranken erhöht sich bei Übergewicht und Bewegungsmangel (J. Bertz, 2010). Die Ernährung spielt auch eine zentrale Rolle. Bei ballaststoffarme, fettreiche Nahrung, die mit einem hohen Anteil an rotem (eisenhaltigem) Fleisch, sowie ein geringer Anteil an Gemüse und regelmäßiger Alkoholkonsum zeigt sich das Erkrankungsrisiko erhöht (J. Bertz, 2010). Im Jahr 2004 wurden in Deutschland bei 36.000 Frauen und 37.000 Männern maligne Erkrankungen des Darmes diagnostiziert (J. Bertz, 2010).Die malignen Erkrankungen des Pankreas werden durch Tabak- und Alkoholkonsum begünstigt (J. Bertz, 2010). In den vergangenen Jahren zeigten sich die Männer statistisch häufiger betroffen wie die Frauen (J. Bertz, 2010). Dies zeigte sich ebenfalls in dieser Studie.Im Jahr 2004 wurde in Deutschland bei 10700 Männern und bei 6500 Frauen eine maligne Erkrankung der Nieren und der ableitenden Harnwege diagnostiziert (J. Bertz, 2010). In der Studie waren die Männer mit Nierenzellkarzinom ebenfalls häufiger betroffen wie die Frauen.In der Arbeit Verbreitung der Krebserkrankungen in Deutschland- Entwicklung der Prävalenzen zwischen 1990 und 2010 des Robert Koch Instituts zeigte sich, dass Männer mehr als doppelt so häufig an ein malige Erkrankung der Harnblase leiden (J. Bertz, 2010). Dies konnte in der Studie nicht bestätigt werden. Aufgrund der geringen Zahl an Patientin, welche an Harnblasenkarzinom litten, kann diese nicht als repräsentativ gewertet werden.Die malignen Erkrankungen der Gallenblase betreffen allerdings häufiger die Frauen. Frauen erkranken an Gallenblasenkarzinom etwa sechs Mal häufiger wie Männer (T. Wirth; 2015). Der Hauptrisikofaktor an ein Gallenblasenkarzinom zu erktanken ist die chornische Cholecystolithiasis. Dies wiederum eirf durch das weibliche Geschlecht, Adipositas, Hormonellen Haushalt begünstigt.Das Diagnostikspektrum eines akuten Abdomens ist sehr breit. Es weist auch altersabhängige Unterschiede auf. Die organischen Erkrankungen nehmen im Alter deutlich zu. Der pro-zentuale Anteil der Patienten über 50 Jahre betrug rund 80%6%. Es konnte gezeigt werden, dass die Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege, des Pankreas, der Nieren, des Magendarmtraktes bei den 20 bis 50 jährigen zwischen 20 und 30% ausmachten, hingegen bei den über 50 jährigen Patienten waren es 70 bis 80%. Bei den Patienten mit Erkrankungen der Leber, des Herzens, der Lunge und des Gefäßsystems lag der Anteil der über 50-jährigen Kranken über 80%. Eine Ausnahme fand sich bei den Patientinnen mit Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, bei welchen 82% zwischen 20 und 50 Jahren alt waren. Die Ergebnisse der Studie lassen folgende Schlussfolgerungen zu: Die Computertomographie hat eine zentrale Rolle in der Diagnostik eines akuten Abdomens. Trotz hoher Untersuchungskosten und der Strahlenexposition liefert die computertomographische Untersuchung wertvolle Ergebnisse, welche die Morbidität und Mortalität der Patienten senken können. Die Studie erfolgte an einem großen Patientenkollektiv und ist daher aussagekräftig. Die Ergebnisse können somit im klinischen Alltag hilfreich sein.

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