Risikostratifizierung von Patienten mit chronischem Koronarsyndrom mithilfe eines hochsensitiven Troponin I Assays

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2021

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Zusammenfassung

Kardiovaskuläre Erkrankungen gehören weltweit weiterhin zu den führenden Todesursachen. Demnach erscheint die Detektion von entsprechenden Hochrisiko-Patienten besonders wichtig. Das Interesse wird dabei nicht nur Patienten zuteil, die mit einem ACS hospitalisiert werden, sondern auch denjenigen Patienten, die sich mit dem klinischen Bild eines CCS präsentieren. Bereits publizierte Risikoscores, wie beispielsweise der REACH-Score, erscheinen in ihrer Anwendung unpraktikabel und damit nicht alltagstauglich. Die Leitlinie gibt bezogen auf die Sekundärprävention von Patienten mit CCS ebenso kein klares Schema vor. Spätestens seit Verfügbarkeit von hochsensitiven Messverfahren mehren sich Publikationen, die die Bedeutung von kardialen Biomarkern, insbesondere der hs-cTn, nicht nur in Bezug auf die Diagnostik und Prognostik eines ACS, sondern auch bezüglich der Sekundärprävention von Patienten mit CCS betonen. Darüber hinaus wird aufgrund der sensitiveren Methodik ebenso der für cTn in der Leitlinie festgelegte Grenzwert der 99. Perzentile einer gesunden Referenzpolupation in Bezug auf seine Gültigkeit hinterfragt. Ziel unserer Studie war es, den Stellenwert von hs-cTnI im Vergleich zu konventionellen Risikofaktoren, sowie die Bedeutung von hs-cTnI-Konzentrationen unterhalb der 99. Perzentile bei Patienten mit CCS zu beleuchten. Anhand unserer Datenerhebung konnten wir mittels Regressionsanalyse den Nutzen von hs-cTnI bezogen auf die Mortalität bei Patienten mit CCS aufzeigen. Darüber hinaus konnten wir darlegen, dass sich hs-cTnI konventionellen Risikofaktoren überlegen zeigt (OR multivariat hs-cTnI: 2,26 [95% KI 1,73;2,78; p<0,001]). Weiterhin zeigt sich, dass von insgesamt 3742 Studienteilnehmern 3459 (92%) hs-cTnI-Konzentrationen unterhalb der 99. Perzentile aufwiesen und unter diesen 428 (12,4%) der Patienten verstarben. Mithilfe der ROC-Kurve für hs-cTnI konnten wir einen neuen Grenzwert für hs-cTnI, der die optimale Diskriminierung zwischen Überleben und Versterben ermöglichte, bei 4 ng/l ermitteln (AUC 0,73). Es konnte gezeigt werden, dass Patienten, bei denen eine hs-cTnI-Konzentration oberhalb von 4 ng/l gemessen werden konnte, ein vergleichbar schlechtes Outcome wie Patienten, bei denen eine hs-cTnI-Konzentration oberhalb der 99. Perzentile gemessen werden konnte, aufwiesen (Mortalitätsrate 21,7 % vs. 31,1 %). Demnach zeigen die vorliegenden Daten den von konventionellen Risikofaktoren unabhängigen Nutzen von hs-cTnI, sowie den Stellenwert von Konzentrationen unterhalb der 99. Perzentile bei CCS-Patienten. Es bedarf weiterführender, randomisierter Studien, um eine Senkung der Mortalitätsrate von CCS-Patienten durch Messung von hs-cTnI in der Sekundärprävention zu belegen.

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