Tierexperimentelle Untersuchungen zur Eignung von Mitoxantron in der adjuvanten Therapie maligner Gliome

Datum

2002

Betreuer/Gutachter

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

Obgleich die Überlebenszeiten von Patienten mit einem malignen Gliom durch multimodale Therapieformen in den letzten Jahrengeringfügig verlängert werden konnten, ist die Prognose dieses Tumors leider nach wie vor infaust. Neben der postoperativen Bestrahlungkommt aber auch bei malignen Gliomen eine adjuvante Chemotherapie mit verschiedenen Medikamenten in Betracht. Ziel dieser Arbeit war es, eine mögliche Eignung von Mitoxantron in der adjuvanten Therapie von malignen Gliomen im Tiermodell zuüberprüfen, da dieses Zytostatikum in vitro eine hohe Wirksamkeit gegen Tumorzellen maligner Gliome zeigt. An 18 Kaninchen wurden daher, nach zuvor experimentell erzeugtem VX2-Implantattumor, eventuelle Überlebensvorteile behandelter (n=9)gegenüber unbehandelten (n=9) Tieren untersucht sowie mögliche Unterschiede bezüglich Tumorgröße, -ausdehnung und regressiverVeränderungen überprüft. Zusätzlich wurden CT-Screenings vorgenommen und das eventuelle Vorliegen von Fernmetastasen in Lungeoder Leber der Tiere untersucht. Außerdem wurden bei weiteren 4 Tieren ein histologischer Direktvergleich gefundener Tumore nachTötung am 26. Versuchstag durchgeführt. Im Vergleich der Überlebenszeiten der im Spontanverlauf der Tumorerkrankung beobachteten und der behandelten Tiere zeigte sich einsignifikanter Unterschied (p < 0,05): 4 der 9 chemotherapierten Tiere überlebten einen Zeitraum von mehr als 2 Monaten, wobei 3 derTiere, bei nachgewiesenem Stichkanal der Tumorzellimplantation, autoptisch nach 8 Monaten gar keinen Tumor zeigten und eines miteiner Überlebenszeit von 72 Tagen als langzeitüberlebend einzustufen ist. Die übrigen 5 der 9 im Rahmen dieser Arbeit chemotherapiertenKaninchen starben in einem Zeitraum, der dem der unbehandelten Tiere entsprach. Dies entspricht einem Prozentsatz vonLangzeitüberlebenden in der Verumgruppe von 44% gegenüber 0% in der Kontrollgruppe. Die CT-Untersuchung erwies sich wegen Unterschreitung der Tumor-Nachweisgrenze, die bei einer Mindesttumorgröße von 1 - 2 cm liegtnicht als geeignete Methode, um Aussagen bezüglich zeitlicher Unterschiede in der Tumormanifestation behandelter und unbehandelterTiere machen zu können. Autoptisch waren Unterschiede bezüglich Tumorgröße- und ausdehnung behandelter und unbehandelter Tiere, bei denen derSpontanverlauf abgewartet wurde, nicht nachweisbar. Fernmetastasen konnten in keinem Fall gefunden werden. Als wesentlichstes Resultat der durchgeführten tierexperimentellen Untersuchungen läßt sich die Schlußfolgerung ziehen, daß ein zurBehandlung maligner Gliome eingesetztes Zytostatikum zur Erzielung eines antitumoralen Effektes nicht notwendigerweiseSchrankengängigkeit gegenüber der Blut-Hirn-Schranke besitzen muß. Aus diesem Grund erscheint es gerechtfertigt, das durch seinegeringe Toxizität die Lebensqualität der Patienten nicht noch zusätzlich einschränkende Mitoxantron in die adjuvante Chemotherapiemaligner Gliome zu integrieren.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform