Vergleichende Untersuchung verschiedener temporärer myokardialer Stimulationselektroden in Bezug auf Zuverlässigkeit und Funktionalität nach Herzoperationen

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2011

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Einleitung: Temporäre myokardiale Stimulationselektroden werden seit 1975 routinemäßig bei Herzoperationen verwendet. Ihr Einsatz ist eine sichere und zuverlässige Methode, postoperativ auftretende Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren und zu therapieren. Es gibt mittlerweile viele unterschiedliche Elektrodentypen von verschiedenen Hersteller auf den Markt, die alle gute Funktionalität und große Zuverlässigkeit versprechen. In der letzten Jahren wurde dieses Thema vernachlässigt, eine vergleichbare Studie gab es zuletzt im Jahr 1996. Studienziele: Ziel der vorliegenden Studien ist es, drei verschiedene Elektrodentypen (Osypka TME4 Quadripolar und Medtronic 6495/2M) hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit zu vergleichen. Nach zwei standardisierten Implantationsmethoden (ImpM1 für Vorhofstimulation im rechten Vorhofohr und für Ventrikelstimulation im rechtsventrikulären Spitzenbereich, ImpM2 für Vorhofstimulation im rechten Vorhof, nahe der Mündung der Vena Cava Superior sowie für Ventrikelstimulation im rechtsventrikulären Hinterwandbereich) werden bei 60 Patienten insgesamt 60 Ventrikel- und 60 Vorhofelektroden implantiert . Noch während der Operation und am 1., 2., 4., 6., 8., 10. postoperativer Tag werden jeweils Reizschwelle und Sensing als Maß für Zuverlässigkeit der Pacing- und Sensingfunktion mit einem Schrittmacheranalysegerät gemessen. Die Anzahl der Funktionsausfälle und der Verlauf der Parameter in der postoperativen Phasewerden bei den einzelnen Elektrodentypen verglichen.Zusammenfassend lässt sich folgendes feststellen:1. Eine adäquate Stimulation 10 Tage nach herzchirurgischen Eingriffen mit beiden getesteten epikardialen Elektroden ist an Vorhof und Ventrikel möglich.2. Die Reizschwellen an Vorhof und Ventrikel waren am ersten postoperativen Tag niedriger als am Operationstag. Im weiteren Verlauf kam es bei beiden Elektroden unabhängig vom Platzierungsort sowohl am Vorhof als auch am Ventrikel zu einem Anstieg der Reizschwellen.3. Die Reizschwellen der Osypka-Elektroden am Ventrikel am 8. und 10. postoperativen Tag waren unabhängig vom Platzierungsort statistisch signifikant schlechter als die der Medtronic-Elektroden. 4. Die Messwerte der Wahrnehmung an Vorhof und Ventrikel bleiben bei beiden epikardialen Elektroden und beiden Platzierungsorten vom 1. bis zum 10. postoperativen Tag konstant.5. Unterschiede zwischen den beiden Platzierungsorten der passageren Schrittmacher- Elektroden zeigen sich nicht.6. Beide Platzierungsorte sorgen für eine zuverlässige Funktion der passageren Elektroden sowie für eine sichere postoperative Behandlung der Patienten.7. Enzündungsparameter zeigen auch beim Belassen der beiden Elektroden 10. Tage nach einer Herzoperation keine außergewöhnliche Erhöhung.8. Die Handhabung der Osypka-Elektrode ist einfacher als die der Medtronic-Elektrode.9. Durch die tägliche Verschlechterung der Reizschwellen sind die passageren Schrittmacher-Elektroden tatsächlich nur für den kurzfristigen Einsatz perioperativ geeignet.


Objective: To determine the pacing and sensing properties of different temporary epicardial pacemaker electrodes after cardiac surgery depending on position at the heart and time after surgery.Methods: From 09/09 to 03/10, 60 patients undergoing cardiac surgery were prospectively randomized into two groups: group O: Osypka-electrodes (n=30), group M: Medtronic-electrodes (n=30). In position 1, the bipolar electrodes were inserted onto the anterior wall of the right ventricle and at the right atrial auricle, in position 2, onto the diaphragmal wall of the right ventricle and at the aortic aspect of the superior vena cava (SVC) medial close to the atrium. Sensing values and pacing thresholds were measured for all electrodes during surgery, on day 1 and every second day up to day 10 after surgery. Results: In both groups, pacing thresholds (both positions) were higher during surgery (ventricle 3.1, atrium 3.1±0.3V) than at day 1 (ventricle 2.4±0.7V, atrium 2.4±0.3V) and increased during the perioperative course until day 10 (ventricle 4.7±1.0V, atrium 4.9±1.1V, p=0.04, p=0.02). On the 8th and 10th postoperative day, the ventricular pacing threshold of the Osypka electrode (5,9±3.5V/5,7±2.3V) lay significantly (p=0,010/p=0,005) higher than the Medtronic electrode (3,0±0,8V/3,3±0,9V). However, the various positioning of electrodes made no difference. P and R wave amplitudes did not change over time (atrium 5,1±0.1mV initially, 4,2±0.1mV at removal (p=ns); ventricle 10,4±0.2mV vs. 10,1±0.25mV). Group M had better median pacing thresholds compared to group O (atrium: 2.9±0.6V vs. 3.9±0.7V, p=0.04 and ventricle: 2.6±0.6V vs. 3.9±0.6V, p=0.045). Osypka-electrodes were easier to handle due to their more pliable texture. Conclusions: Up to postoperative day 10, adequate pacing and sensing performance was achieved by both electrode types in each position. Medtronic electrodes had better median pacing thresholds in atrium and ventricle.

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