Systematische Erfassung von Komplikationen bei der Behandlung mit individuellen Kopforthesen

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2014

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Die seit dem Jahre 1992 deutlich zunehmenden nicht-synostotischen kindlichen Schädeldeformitäten werden in der Regel mit einer seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts bekannten Methode zur Normalisierung der Schädelform behandelt. Die Therapie mit individuellen Kopforthesen zeigt hierbei gute Erfolge. Der Tragemodus dieser Helmchen beläuft sich auf 23 Stunden pro Tag über mehrere Monate. Das im ersten Lebensjahr maximal große kindliche Kopfwachstum wird hierdurch ausgenutzt und in eine korrigierende Richtung gelenkt. Am Universitätsklinikum Gießen erhöhte sich die Zahl der Kinder, die mit lagebedingten Schädeldeformitäten vorstellig wurden, seit 2003 auf über 600 Säuglinge pro Jahr. Knapp die Hälfte dieser Kinder wird mit einer individuellen Kopforthese behandelt. Die klinische Erfahrung zeigt, dass verschiedene unerwünschte Wirkungen oder Komplikationen im Therapieverlauf zu erwarten sind. Die vorliegende Beobachtungsstudie an 410 Patienten untersucht das bislang größte Kollektiv, um solche Komplikationen zu systematisieren und zu quantifizieren.Insgesamt wurden sechs verschiedene Komplikationsarten festgestellt: Druckstellen, Äthenolerythem, Hautinfektion, subkutaner Abszess, unzureichender Halt und ausbleibende Korrektur. Insgesamt beläuft sich die Komplikationsrate auf etwa 22%. Alle festgestellten Komplikationen ließen sich durch einfache Basismaßnahmen, welche entweder durch den Therapeuten oder durch die Eltern selbst durchgeführt werden konnten, revidieren bzw. waren spontan regredient. Eine besondere Rolle muss der nachlassenden Tragekonsequenz (Non-Compliance) eingeräumt werden. Diese ist vor allem nach dem vierten Monat der Therapie gehäuft festzustellen. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch bereits von einer sehr deutlichen Verbesserung der Schädelform auszugehen. Ein Artikel, welcher die Ergebnisse dieser Dissertation in englischer Sprache beinhaltet, wurde vom Journal of Cranio-Maxillofacial Surgery im Juli 2012 veröffentlicht (Wilbrand et al., 2012).


Non-synostotic head deformities in early infancy rise in frequency since 1992. Their treatment contains the application of individual orthoses to normalize the cranial form. This method was primarily described in the nineteen-seventies. These helmets have to be worn 23h/day for some months. Hence, the maximum cranial growth in the first year of life is directed into the correctional direction. At the university hospital in Gießen, the number of children being referred for non-synostotic cranial deformity rose since 2003 to more than 600 children per year. About half of those children are treated with an individual orthosis.The clinical experience shows, that multiple adverse effects are supposable in therapy course. This present observational study of 410 patients evaluates the largest cohort for quantification and systematization of complications due to helmet therapy.In sum, six different complications were found: Pressure sores, Ethanol erythema, Skin infection, subcutaneous abscess, unsatisfactory fit of the orthosis and lack of cranial correction. The all over complication rate fluctuates at 22%.All complications can be eliminated or avoided by basic means performed by the care-givers or the therapist or are regredient spontaneously.A special role in this trial forms the decrease of consequent application of the orthosis (non-compliance). This event is monitored mostly after a treatment course of more than four months. Significant bettering of the initial cranial deformity can be suspected by that time.An article containing the results of this dissertation was accepted for publication in the Journal of Cranio-Maxillofacial Surgery in July 2011.

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Giessen : Laufersweiler

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