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Einfluss von gebietsfremdem Saatgut auf heimische Pflanzenpopulationen – vergleichende Untersuchung an drei insektenbestäubten mehrjährigen Kräutern: Daucus carota L. Leucanthemum vulgare LAM. Pimpinella saxifraga L.

Datum

2022-05-12

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Im Rahmen der Forschungsarbeit mit dem Titel: Einfluss von gebietsfremdem Saatgut auf heimische Pflanzenpopulationen – vergleichende Untersuchung an drei insektenbestäubten mehrjährigen Kräutern, wurde an drei verschiedenen Wiesenarten Daucus carota, Leucanthemum vulgare und Pimpinella saxifraga untersucht, ob konventionelles Saatgut den umliegenden indigenen Wildpopulationen schadt oder eventuell auch deren genetisches Material aufwerten könne. Konventionelles Saatgut, welches meistens bei Renaturierungsmaßnahmen genutzt wird, enthält häufig Samen von gebietsfremden Pflanzenpopulationen, welche ein anderes populationsgenetisches Muster aufweisen können, als das der heimischen Pflanzen-populationen. In Deutschland werden Renaturierungsmaßnahmen überwiegend mit gebietsfremdem Saatgut natürlich vorkommender krautiger Arten durchgeführt, da dieses mehrheitlich kostengünstiger für die Wiederherstellung der geschädigten Ökosysteme genutzt werden kann. Renaturierungen sind dabei ein wichtiger Faktor für den Naturschutz. In den letzten Jahrzehnten wurde jedoch vielfach diskutiert, ob für Renaturierungen nur gebietsheimisches Saatgut verwendet werden darf. Dies beruht auf der Grundlage des Local is Best (LIB) Ansatzes. Fast gleichzeitig kamen jedoch auch Gegenargumente auf, denn die Verwendung von gebietsfremdem Saatgut kann auch potenzielle Vorteile beherbergen. Ein Vorteil wäre, dass eine mögliche Erhöhung der genetischen Variation, besonders in Zeiten des globalen Wandels, förderlich sein könne. In dieser Studie wurde nun getestet, ob insbesondere häufige, weit verbreitete krautige Wiesenarten möglicherweise nicht nur aus lokalen Saatgutquellen stammen müssen. Es wurden hierfür die populations-genetischen Muster mit AFLP- und Mikrosatellitenanalysen untersucht. Dabei wurden die drei oben genannten Arten von Standorten, welche mit konventionellen Saatgut begrünt wurden, mit heimischen Populationen verglichen. Zudem wurde in einem Gartenexperiment untersucht, ob die Populationen mit ihren vermutlich verschiedenen genetischen Mustern phänotypische und/oder genotypische Unterschiede in ihren Fitnessparametern aufweisen würden. Bei der Mikrosatellitenanalyse an der Wilden Möhre wurden keine signifikanten genetischen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gefunden. Eine hierarchische AMOVA sowie eine PCA zeigten eine sehr hohe genetische Populationsdurchmischung und eine vernachlässigbare Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Herkünften. Die Untersuchung der morphologischen Unterschiede zeigte bei dieser Art nur wenige Variabilitäten. In der AFLP-Analyse bei der Wiesen Margerite wurde ebenfalls keine messbaren genetischen Unterschiede zwischen den Gruppen entdeckt. Bei der Untersuchung der Kleinen Bibernelle konnte jedoch bis zu mehr als 8 Jahre nach der Etablierung der Populationen nachgewiesen werden, dass die beiden Gruppen ein unterschiedliches populationsgenetisches Muster aufwiesen. Eine PCoA zeigte zwei große und sehr unterschiedliche molekulare Cluster, die die indigene und renaturierten Populationen entlang der ersten Achsen trennten. Keiner der vegetativen, aber zwei der generativen Fitnessparameter unterschieden sich zudem signifikant zwischen den Individuen der beiden Gruppen.

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