Meyle, JörgImirzalioglu, CanGröger, SabineMüller, NathalieNathalieMüller2024-05-292024-05-292024https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/19241https://doi.org/10.22029/jlupub-18602Die Parodontitis ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die alle Bevölkerungsschichten und alle Altersgruppen betrifft (Dr. Constanze Cholmakow-Bodechtel, 2014). Hajishengallis et al. entwickelten die Keystone-Pathogen-Theorie, die das Bakterium P. gingivalis als möglichen Hauptverursacher der Parodontitis darstellt und dieses Pathogen somit in den Vordergrund für mögliche neue Behandlungsansätze stellt (Hajishengallis et al., 2012). Weitere Studien zeigen eine bidirektionale Beziehung zwischen einer Parodontitis und einem Diabetes mellitus Typ 2, deren Inzidenzen in den folgenden Jahren ebenfalls stetig stiegen (Oberti et al., 2019; Sanz et al., 2018). Aktuelle Studien deuten auf Zusammenhänge zwischen erhöhten Antikörpertitern gegen P. gingivalis und Parodontitis sowie Diabetes mellitus hin (Choi et al., 2014; Dye et al., 2009). Es sind jedoch weitere Studien nötig, um den pathophysiologischen Zusammenhang aufdecken zu können. Des Weiteren gibt es bisher keinen laborchemischen Test, der ein Screening auf eine bestehende Parodontitis und einen Diabetes mellitus Typ 2 ermöglicht. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es mit Hilfe eines rekombinanten FimA Proteins, das aus FimA von P. gingivalis W83 entstanden und welches für eine Methode zur Quantifizierung von löslichen Substanzen geeignet ist, einen Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) zu entwickeln. Mit diesem ELISA wurde das Serum von Probanden mit Parodontitis (n= 26), Probanden mit Parodontitis und Diabetes mellitus Typ 2 (n= 15) sowie oral gesunden Probanden (n= 13) auf Antikörpertiter der Klassen IgG und IgM gegen FimA von P. gingivalis W83 untersucht. Die Ergebnisse zeigten einen statistisch signifikanten Unterschied (p < 0,001) zwischen den IgG-Titern der drei Studiengruppen. Die Patienten mit Parodontitis und Diabetes mellitus Typ 2 wiesen die höchsten IgG-Titer und somit die höchsten IgG-Level auf, gefolgt von den Parodontitispatienten und den oral gesunden Probanden. Zusammenfassend zeigt diese Studie, dass ein verlässlicher und reproduzierbarer ELISA zur Detektion von Antikörper gegen P. gingivalis FimA etabliert werden konnte. Hinzu kommt, dass eine Screening-Methode entwickelt werden konnte, welche anhand der IgG-Antikörpertiter gegen P. gingivalis FimA Hinweise auf eine vorliegende Parodontitis und einen Diabetes mellitus Typ 2 liefern kann.deIn Copyrightddc:610Serum-Antikörpertiter gegen Porphyromonas gingivalis FimA bei Patienten mit Parodontitis