Rolf, AndreasKrombach, GabrieleNunn, SamuelSamuelNunn2022-09-052022-09-052022-02-14https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/7211http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-6662Hintergrund: Die Quantifizierung des extrazellulären Volumens (ECV) in der kardialen Magnetresonanztomografie (MRT) erlaubt eine Messbarkeit des Extrazellularraumes, welcher sich bei diffusem Odem und Fibrose ver ändert. Dies tritt vor allem in frühen Stadien von Herzmuskelerkrankungen ein. Normalerweise wird hierfür eine tagesaktuelle venöse Hämatokritbestimmung zur Berechnung des extrazelluläre Volumen (ECV) benötigt. Eine beschriebene Alternative stellt das Verhältnis der longitudinalen Relaxationszeiten (T1) des Blutes vor und nach Kontrastmittelapplikation dar. Mit Hilfe des berechneten synthetischen Hämatokrits kann im Folgenden das synthetische ECV berechnet werden, was durch den Verzicht einer tagesaktuellen venösen Blutprobe den Patientenkomfort steigert und auf einen Arbeitsschritt in der klinischen Routine verzichtet werden kann. Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist zu Reevaluieren, ob ein Zusammenhang zwischen dem venös gemessenen Hämatokrit und der T1 Relaxationszeit des Blutes besteht, sodass im Weiteren ein synthetisches ECV berechnet werden kann. Dies wird an einer großen Anzahl an eingeschlossenen Patienten mit zahlreicher myokardialen Erkrankungen untersucht. Methoden: 1.132 freiwillig eingeschlossene Patienten, die aus klinischer Indikation mittels kardialer MRT untersucht wurden, werden in eine Derviations- (n = 564) und Validationskohorte (n = 568) randomisiert. Das ECV wird mittels T1 Relaxationszeit im septalen Myokard und im linksventrikul ären Blutpool im 3 Tesla MRT mittels Modified Look-Locker inversion recovery (MOLLI) Sequenzen bestimmt. Zusätzlich wurde ein tagesaktueller venöser Hämatokrit bestimmt. Der synthetische Hämatokritwert wurde mittels linearer Regressionsanalyse zwischen gemessenem Hämatokrit und R1 = 1/T1 des Blutes bestimmt. Mittels Korrelationen wurde dieser mit dem gemessenen Hämatokrit verglichen. Im weiteren Verlauf wurde das gemessene und synthetische ECV bestimmt und mittels Bland-Altman Analysen verglichen. Ergebnisse: In der Derviationskohorte zeigte der venöse Hämatokrit und die R1 des Blutes eine linearen Zusammenhang (R2 = 0,18; Korrelationskoeffizient: 0,43, 95 % Konfidenzintervall (CI) 0,36 - 0,49). Hieraus wurde der synthetische Hämatokrit und das synthetische ECV berechnet. Das synthetische ECV korreliert stark mit dem gemessenen ECV (Korrelationskoeffizient: 0,91 CI 0,90 - 0,92). Die mittlere Abweichung beträgt -0,05 (CI -0,19 - 0,09), die Zustimmungsgrenzen liegen bei -4,69 und 4,59. Fazit: Trotz der schlechten Korrelation zwischen synthetischem und gemessenem venösen Hämatokrit zeigt sich eine exzellente Korrelation zwischen synthetischem und gemessenem ECV. Aus diesem Grund kann man an großen Patienten- und Probandenkohorten einen nichtinvasiven Marker für das extrazelluläre Volumen des Myokards in der alltäglichen klinischen Routine bestätigen.deAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 InternationalKardiologieMagnetresonanztomografieextrazelluläres VolumenKerckhoff KlinikGewebecharakterisierungddc:610Ableitung und Validierung eines synthetischen Hämatokritwertes aus parametrischen T1 Daten der kardialen Magnetresonanztomografie : Daten aus einem prospektiven MR-Register