Bartmann, Claus PeterFietz, DanielaRöcken, MichaelWacker, JulianaJulianaWacker2025-07-172025-07-172025https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/20700https://doi.org/10.22029/jlupub-20050Das Ziel dieser Untersuchungen war es, Normalwerte für verschiedene morphometrische Parameter an der dorsopalmaren sowie der lateromedialen Röntgenaufnahme der Zehe des Esels zu ermitteln, um Referenzwerte für die Beurteilung solcher Röntgenbilder bereitzustellen. Die ermittelten Normwerte können bei der orthopädischen Untersuchung von Eseln unterstützend verwertet werden und insbesondere die Auswertung der bildgebenden Untersuchungen erleichtern. Darüber hinaus sollte im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Abhängigkeit der Parameter von Alter, Größe und Gewicht der Probanden untersucht werden. Die einzigen Parameter, die eine deutliche Abhängigkeit vom Alter der Tiere zeigten, waren jene, die mit pathologischen Abweichungen im Sinne der chronischen Hufrehe in Verbindung gebracht werden können. Für alle anderen erhobenen Messwerte konnte ebenso wie für die Hufbeinveränderungen keine signifikante Korrelation mit dem Alter nachgewiesen werden. Mit dem Gewicht der Probanden korrelierten hingegen alle erhobenen Längenwerte signifikant. Je schwerer der Esel, umso größer sind demnach auch die Dimensionen des Hufes. Die Rehestrecke und die Sohlendicke zeigten dabei eine schwächere Korrelation als die übrigen Längenmesssungen. Auch die röntgenologischen Hufbeinveränderungen standen signifikant mit dem Gewicht im Zusammenhang. Insgesamt scheint das Gewicht des Esels also einen deutlich größeren Einfluss auf dessen Konformation des Hufes und Morphometrie des Hufbeins zu haben als das Alter des Tieres. Beim Vergleich zwischen linker und rechter Gliedmaße konnte ein signifikanter Unterschied hinsichtlich Sohlendicke und Trachtenlänge nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse sind jedoch nicht mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen in Einklang zu bringen, sodass die klinische Relevanz dieses statistischen Nachweises zweifelhaft bleibt. In der dorsopalmaren Aufnahme konnte ein steilerer medialer Hufwandwinkel sowie eine geringere mediale Sohlendicke nachgewiesen werden. Dies deckt sich mit früheren Untersuchungen und spiegelt außerdem die recht häufige Beobachtung einer geringgradigen Carpus valgus - Stellung oder leicht zehenweiter Gliedmaßenstellung mit daraus resultierender unregelmäßiger Hufform im Probandengut wider. Da die röntgenologische Untersuchung bei einigen Probanden Hinweise auf das Vorliegen einer chronisch stabilen Hufrehe mit Lageveränderung des und Umbauprozessen am Hufbein ergab, sind nicht alle im Rahmen dieser Studie ermittelten Werte als physiologisch anzusehen. Sowohl in Bezug auf die morphometrischen Messungen als auch im Hinblick auf die Morphometrie des Hufbeins konnten im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen deutliche Übereinstimmungen zu vergleichbaren Arbeiten am Pferd festgestellt werden, es wurden jedoch auch in beiden Fällen deutliche Unterschiede zum vermeintlich physiologischen Zustand des Pferdes erfasst, was in vielerlei Hinsicht die große Relevanz der Unterscheidung zwischendiesen zwei Spezies unterstreicht. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen erleichtern wesentlich die Interpretation von Normalbefunden und pathologischen Abweichungen bildgebender Methoden im Bereich der Zehe des Esels.deIn Copyrightddc:630Radiologische Untersuchungen der Zehe des Esels unter besonderer Berücksichtigung röntgenologischer Veränderungen des Hufbeins