Hirschburger, MarkusWagenlehner, FlorianKränzlein, Sophie AugusteSophie AugusteKränzlein2024-08-292024-08-292023https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/19412https://doi.org/10.22029/jlupub-18771Aufgrund der klinischen Relevanz ist die Behandlung des Kolonkarzinoms ein wesentlicher Bestandteil der allgemeinchirurgischen Tätigkeit. Durch die zunehmende technische Innovation erfolgte ein Wandel des operativen Vorgehens ausgehend von der konventionellen Hemikolektomie rechts mit kompletter mesokolischer Exzision (CME) hin zur robotisch gestützten beziehungsweise total robotischen Hemikolektomie rechts mit CME. Die aktuelle Studienlage ist dabei nicht ausreichend um die Gleichwertigkeit oder gar Überlegenheit robotischer Operationsansätze im Vergleich zu einem offenen Vorgehen zu zeigen, insbesondere im Hinblick auf das onkologische und klinische Outcome sowie wirtschaftlicher Überlegungen. Um den genannten Problemzusammenhang zu untersuchen führten wir eine retrospektive Fall-Kohorten-Studie mit 117 Patienten durch. Diese erhielten am Klinikum Worms zwischen den Jahren 2013 und 2022 eine onkologische Hemikolektomie rechts, welche entweder konventionell (COS: n = 22) oder robotisch gestützt mit dem Da Vinci Robotersystem durchgeführt wurde. Innerhalb der robotischen Patientengruppe wurde die Anlage einer intrakorporalen (ICA: n = 56) oder extrakorporalen Anastomose (ECA: n = 39) unterschieden. Der Vergleich der drei Gruppen zeigte einen verkürzten Krankenhausaufenthalt, eine niedrigere Wundinfektrate sowie das schnellere Eintreten der regelrechten Darmfunktion als statistisch signifikante Vorteile der robotischen Ansätze im Vergleich zum offenen Vorgehen. Vor allem signifikant geringere postoperative Komplikationen und eine gleichwertige Anzahl gewonnener Lymphknoten im Vergleich zur offenen Hemikolektomie mit CME sprechen für ein gutes onkologisches Ergebnis durch den robotischen Zugang. Dies könnte wirtschaftliche Bedenken bezüglich der Robotik ausräumen, da zudem feste Operationsteams und Teamschulungen in der aktuellen Literatur sowie in unserer Studie eine Verkürzung der Operationszeit bewirken und somit die Auslastung des Roboters im täglichen klinischen Alltag verbessern. Zusammenfassend sind unserer Meinung nach robotische, minimalinvasive Eingriffe am rechten Hemikolon gleichwertig im Vergleich zur offenen Hemikolektomie rechts. Zudem scheint sie bereits einige Vorteile in Bezug auf die Paralyse, Krankenhausverweildauer und perioperative Komplikationen zu haben. Weitere randomisierte, prospektive und multizentrische Studien könnten dazu beitragen, dass sich dies bestätigt.deIn Copyrightddc:610Robotisch minimalinvasive Eingriffe am rechten Hemikolon sind den konventionell-offenen Resektionen nicht unterlegen