Krämer, NorbertSchulz-Weidner, NellyNellySchulz-Weidner2023-07-102023-07-102022https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/18248http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-17615Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Kinder im Alter zwischen 0-18 Jahren mit angeborener Herzerkrankung (AHF) in Bezug auf die zahnärztliche Betreuung und Therapie zu untersuchen und die Ergebnisse vergleichend derer gesunder Patienten gegenüberzustellen. Dabei wurden die auf die Mundgesundheit bezogenen Begleitaspekte – Mundgesundheitsverhalten sowie Elterneinschätzung der Mundgesundheit, die Karieserfahrung sowie Schmelzbildungsstörungen, das Zahnputzverhalten sowie mögliche Gingivitiden und Gingivahyperplasien, die orale Mikrobiomanalyse und der Behandlungsbedarf – systematisch analysiert. Darüber hinaus sollte die Effektivität zahnärztlicher Präventionskonzepte zur Vermeidung aller genannten Problembefunde als Voraussetzung für eine optimierte Mundgesundheit untersucht werden. Die Resultate der vorliegenden Arbeit liefern wichtige Informationen zum oralen Gesundheitszustand von Kindern mit AHF. Zunächst wurde das unzureichende Mundgesundheitsverhalten sowie die ebenfalls unzureichende Elterneinschätzung zur Mundgesundheit bei Kindern mit angeborenen Herzerkrankungen verdeutlicht. Darüber hinaus zeigten sich eine höhere Karieserfahrung bei kardial erkrankten Kindern sowie ein signifikant vermehrtes Vorkommen von Zähnen mit Schmelzbildungsstörungen in der ersten und zweiten Dentition, wovon sich die zweiten Milchmolaren am häufigsten betroffen darstellten. Ein verändertes orales Mikrobiom bei den Kindern mit Karies und AHF konnte ebenfalls detektiert werden, was jedoch aufgrund der geringen Fallzahl zunächst als vorläufig zu bewerten ist und weiterer Untersuchungen bedarf. Die Ergebnisse verdeutlichten einen signifikant erhöhten Behandlungsbedarf von Kindern mit AHF gegenüber den untersuchten gesunden Kindern mit der zusätzlichen Problematik der unzureichend versorgten kariösen Läsionen bei umfangreichen Zerstörungszustand des Gebisses, die häufig eine Sanierung nur in Intubationsnarkose zulassen. Insgesamt ließ sich darüber hinaus innerhalb der Kinder mit AHF feststellen, dass sich das Zahnputzverhalten als unzureichend darstellt, indem sich alle untersuchten Oralhygiene- Parameter signifikant zur gesunden Kontrollgruppe unterschieden, was im Hinblick auf eine potentielle dentogene Bakteriämie problematisch erscheint. Die angewendeten Präventions- und Prophylaxemaßnahmen erreichten eine signifikante Optimierung des Zahnputzverhaltens mit verbesserten Mundhygiene-Parametern als Indiz hierfür, was verdeutlicht, dass eine regelmäßige Instruktion zum Zahnputzverhalten und eine regelmäßige Kontrolle positive Auswirkungen auf korrespondierende problematische Begleitaspekte hat. Abschließend lässt sich sagen, dass bei Kindern mit AHF ein zahnärztlich erhöhter Behandlungs-, Betreuungs- und Präventionsbedarf im Vergleich zu gesunden Kindern besteht, aber auch, dass unsere Ergebnisse deutlich zeigen, dass man bei Etablierung von Präventionsmaßnahmen davon ausgehen kann, dass die Vermeidung aller genannter Begleitaspekte durchaus möglich ist.deIn CopyrightKinder mit angeborener HerzerkrankungMundgesundheitKariesSchmelzbildungsstörungenGingivitisGingivahyperplasieorale MikrobiomanalyseBehandlungsbedarfzahnärztliche Präventionskonzepteddc:610Kinder mit angeborener Herzerkrankung in der kinderzahnärztlichen Betreuung und Therapie