Küpper, AxelAxelKüpper2023-03-162003-03-182023-03-162002http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-10696https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/13286http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-12668Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die mittelfristigen klinischen und radiologischen Ergebnisse der dreifachen Beckenosteotomie nach Tönnis untersucht. Das Ziel war die vollständige Erfassung eines homogenen Patientenkollektivs nach einer exakt definierten Nachuntersuchungszeit.Es wurden ausschließlich dysplastische Hüftgelenke mit einem Dezentrierungsgrad 1 oder 2 nach Tönnis ohne wesentliche degenerative Veränderungen, einem Arthrosegrad 0 oder 1 nach Tönnis entsprechend, die im Jahr 1988 operiert wurden, in die Studie aufgenommen. Voroperierte Gelenke und Fälle mit simultan durchgeführter intertrochantärer Umstellungsosteotomie wurden von der Studie ausgeschlossen. Von 55 in die Studie aufgenommenen Patientinnen und Patienten wurden 54 erfasst (98 %). In der Zeit von Oktober 1999 bis Juni 2000 wurden von 53 Patienten mit erhaltenem Hüftgelenk 50 Patienten (94,3 %) persönlich klinisch nachuntersucht. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug durchschnittlich 11,5 Jahre (11,0 bis 12,3 Jahre). Prä- und postoperative Röntgenbilder lagen von allen Patienten vor, in nur zwei Fällen konnten wegen einer Schwangerschaft bzw. fehlendem Einverständnis keine aktuellen Aufnahmen angefertigt werden.Die nachuntersuchten 46 Frauen und 8 Männer mit 56 operierten Hüftgelenken waren zum Operationszeitpunkt durchschnittlich 24,6 Jahre alt (13 bis 47 Jahre). Die Operationsindikation war in allen Fällen das schmerzhafte dysplastische Hüftgelenk. Präoperativ waren 51 Gelenke (91,1 %) frei von degenerativen Veränderungen, 5 Gelenke (8,9 %) wiesen eine erstgradige Arthrose auf. In 30 Fällen (53,6 %) bestand eine erstgradige, in 26 Fällen (46,4 %) eine zweitgradige Dezentrierung. Der CE-Winkel nach Wiberg betrug präoperativ im Durchschnitt 11,1 Grad (-9° bis +27°), der VCA-Winkel nach Lequesne und de Sèze 9,8 Grad (-10° bis +35°).Durch die Dreifachosteotomie wurde die seitliche und vordere Überdachung des Femurkopfes in den meisten Fällen weitgehend normalisiert. Der CE-Winkel wurde auf durchschnittlich 33,5 Grad (21° bis 50°), der VCA-Winkel auf 34,8 Grad (17° bis 54°) verbessert. Die Entstehung von Arthrose konnte durch die Operation wirkungsvoll verhindert werden. Nach mehr als 11 Jahren wiesen nur 4 Gelenke (7,1 %) bei zwei Patientinnen eine Zunahme degenerativer Veränderungen auf.Einer dieser Patientinnen wurden 10 bzw. 11 Jahre nach beidseitiger Dreifachosteotomie beidseitig Hüftendoprothesen implantiert.Das klinisch-funktionelle Ergebnis wurde mit Hilfe des Harris-Hip-Score bewertet. Präoperativ war das Gesamtergebnis in 89,3 Prozent der Fälle schlecht oder ausreichend, der durchschnittliche Score betrug 60,6 Punkte. In allen Fällen verbesserte sich der Score nach der Operation. Aktuell war das Ergebnis in 80,4 Prozent der Fälle sehr gut bzw. gut, der durchschnittliche Score betrug 89,3 Punkte. Subjektiv wurde das Operationsergebnis in 83,9 Prozent der Fälle als sehr gut bzw. gut, in 8 Fällen (14,2 %) als zufrieden stellend und nur in einem Fall (1,8 %) als schlecht beurteilt. Bei der Nachuntersuchung wurden die Beschwerden seitens des operierten Hüftgelenks in 88,7 Prozent der Fälle als deutlich gebessert gegenüber präoperativ bezeichnet.Die Komplikationsrate im untersuchten Patientengut war gering. Es wurde lediglich eine unkomplizierte Unterschenkelvenenthrombose beschrieben, Lungenembolien traten nicht auf. Bleibende motorische Defizite wurden nicht beobachtet, eine Hyposensibilität im Versorgungsgebiet des Nervus cutaneus femoris lateralis wurde von etwa 15 Prozent der Patienten angegeben. Bei zwei Patientinnen entwickelte sich eine kombinierte Scham- und Sitzbeinpseudarthrose. Schwerwiegende Komplikationen wie Nekrosen des Acetabulums wurden nicht beobachtet. Die Ergebnisse dieser Studie belegen den großen therapeutischen Nutzen der dreifachen Beckenosteotomie nach Tönnis bei der Behandlung des symptomatischen dysplastischen Hüftgelenks des jungen Erwachsenen.The purpose of this investigation was the evaluation of the mid-term clinical and radiographic results of Triple Pelvic Osteotomy. Only hip joints without degenerative changes or with a grade one osteoarthrosis and with a grade one or two decentration, both according to the criteria of Tönnis, were included in our investigation. Joints with previous surgery and joints with simoultaneous intertrochanteric osteotomy were excluded from the study. Overall, 55 patients were included in the investigation. Follow-up was obtained in 54 patients (98 %) with 56 hip joints at a mean of 11,5 years (range 11,0 to 12,3 vears). There were 46 female and 8 male patients. The average age at the time of the operation was 24, 6 years (range 13 to 47). The clinical outcome based on the Harris hip score of all patients was evaluated preoperatively (retrospective) and at last follow-up. It improved from an average of 60,6 points preoperatively to an average of 89,3 points at follow up. Preoperatively, the score was poor or fair in 89,3 per cent of the joints, at the latest follow up the score was excellent and good in 80,4 per cent.The radiologic analysis included an anteroposterior view of the pelvis and a false profile (Faux profil of Lequesne and de Sèze). There were pre- and postoperative radiographs of all 56 joints. Radiographs with a follow up of at least 10 years were available in 51 cases (94 %). Before Triple Osteotomy, grade one decentration was seen in 54 per cent, grade two decentration in 46 per cent. 51 joints (91 %) showed no osteoarthrotic changes, five joints (9 %) were in the early stage of degenerative arthritis (grade one according to Tönnis).The preoperative lateral center edge angle according to Wiberg averaged 11,1°(-9° to +27°), the mean anterior center edge angle according to Lequesne and de Sèze measured 9,8° (range 10° to +35°).After Triple Osteotomy, the lateral center edge angle improved to an average of 33,5° (range 13° to 50 °), the mean anterior center edge angle measured 34,8° (range 17° to 54°).At an average radiographic follow-up of 11,2 years, 50 hip joints (89 %) showed no signs of osteoarthritis. In two cases a grade one osteoarthritis was unchanged at follow up. The severity of the osteoarthrosis had increased only in four hip joints (two patients). In two of these cases (one patient) both hip joints were revised to a total hip arthroplasty 10 and 11 years after Triple Osteotomy.The patients´ opinion was `excellent` or `good` in 84 per cent. 47 patients (85 %) would recommend the operation.With regard to the complications, we found no case of pulmonary embolism. A deep vein thrombosis was seen only in one patient in this series. There was no sciatic nerve palsy. Hyp- or dysesthesias of the lateral femoral cutaneous nerve were relatively frequent (20 per cent). One patient required wound revision because of a wound infection. Two patients had a pseudarthrosis of the pubic and ischial bone. We did not encounter ischaemic necrosis of the acetabular roof or the femoral head. The results of this study show that Triple Pelvic Osteotomy according to Tönnis provides very good potential for correction of the dysplastic joint and long lasting good clinical and radiographic results.de-DEIn CopyrightHüftdysplasieDreifache Beckenosteotomie nach TönnisLangzeitergebnisseHip dysplasiaTriple Pelvic Osteotomylong-term resultsddc:610Mittelfristige Ergebnisse der dreifachen Beckenosteotomie nach Tönnis : Eine klinische und radiologische Untersuchung nach 11,5 JahrenMid-term results of Triple Pelvic Osteotomy