Schüttler, Christian GisbertChristian GisbertSchüttler2023-03-162001-12-062023-03-162001http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-5467https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/13153http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-12535Die Suppression einer HBV-Infektion bei gleichzeitigem Vorliegen einer HCV-Infektion bzw. -Superinfektion ist seit etwa 20 Jahrenbekannt. Diese intervirale Repression ist aufgrund der Häufigkeit einer solchen Koinfektion sowie der diagnostischen Relevanz beimErkennen vermeindlich 'stummer' HBV-Infektionen klinisch von großer Bedeutung. Da erste Hinweise für die Suppression der HBV-Replikation in vitro auf einen Effekt des HCV-Core-Proteins deuteten, konnte dieHypothese einer differentiellen Wirkung des Core-Proteins auf Regulationselemente des HBV in dieser Arbeit angenommen werden. Es wurde gezeigt, daß das HCV-Core-Protein den EnhancerI/ X-Promotor des HBV 10fach, und den EnhancerII/ Core-Promotor 3-4fachsupprimieren kann. Die Suppressionsaktivität war abhängig vom HCV-Genotyp: die Genotypen 1a und 3a zeigten nur etwa die Hälfte derAktivität des Genotyps 1b. Aufgrund der Untersuchungen mit verkürzten Core-Protein-Konstrukten und einer nicht prozessiertenCore-Mutante wurde gezeigt, daß für eine maximale Suppressionsaktivität die Reifung des Vollängen-Proteins aa1-191 zu einem p19notwendig ist. Die Core-Proteine aa1-148 und aa1-115 zeigten nur noch eine etwa 2-3fache Repressionsaktivität auf den EnhI/Xp undkeine signifikante Repression auf den EnhII/Cp. Die Bedeutung von Stop-Mutationen innerhalb des HCV-Core-Bereiches konnte durch Untersuchung der intrazellulären Variabilität dermRNA, wie auch durch den Nachweis der Konservierung bei einer klinischen Übertragung verneint werden. Die für die Suppression relevanten Bereiche der Enhancer konnten durch Deletionsmutanten näher bestimmt werden. So ist für dieSuppression des EnhI/Xp der Abschnitt nt 1114 - 1236, und für den EnhII/Cp die Transkriptionsfaktoren-Bindestelle nt 1756 - 1770 imBereich des 'basic core promoters' notwendig. Unter Berücksichtigung der erhobenen Daten und weiterführender theoretischer Strukturanalysen des HCV-Core-Proteins, konnte dieBedeutung eines basischen Leucin-Zipper-Motivs für den Repressionseffekt in Betracht gezogen werden. Das erste Klassifikationssystem für virale Koinfektionen wurde vorgeschlagen und die HBV/HCV-Koinfektion aufgrund der vorliegendenDaten als Typ IIId klassifiziert.de-DEIn Copyrightddc:610Einfluß des Hepatitis-C-Virus Core-Proteins auf Transkriptionselemente des Hepatitis-B-Virus : Ein Modell zur viralen Koinfektion