Fölsch, ChristianPreu, SebastianSebastianPreu2025-09-192025-09-192024https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/20838https://doi.org/10.22029/jlupub-20189Der stetig fortschreitende Demographische Wandel und die daraus resultierende Überalterung der Gesellschaft hat unmittelbare Konsequenz auf die medizinische Versorgung, sowie die damit einhergehende Wirtschaftlichkeit des Gesundheitssystems zur Folge. Hinsichtlich dieser Entwicklung, mit gleichsamer Zunahme altersspezifischer Erkrankungen, vorweg diejenigen degenerativen Ursprungs, welche mit erheblichem subjektivem Leidensdruck vergesellschaftet sind, werden effizientere Verfahren der klinischen Therapie erforderlich. Bei einer steigenden Zahl an operativen Eingriffen zeichnet sich allerdings auch eine, zumeist durch mikrobiellen Erregerbefall hervorgerufen, Progression an Komplikationen ab. Um eben jenem Risikozuwachs adäquat entgegenzuwirken, untersucht diese Studie den Einfluss von Palmitat, als potentes Trägermedium für Antibiotika, auf die Primärstabilität endoprothetischer Modelle, im Rahmen des femoralen Impaktionsverfahrens. Zur Schaffung des benötigten Knochenersatzmaterials wurden porcine Femurköpfe abgesetzt, in einer Knochenmühle auf vorgegebene Chipgröße gemahlen und anschließend unter Standardbedingungen thermodesinfiziert bzw. nativ belassen. Prozessierte Rinderfemura stellten die Schaftmodelle dar. Daraufhin waren die beiden, nach geschilderter Behandlung unterschiedenen, Spongiosagemische mengenmäßig gedrittelt und mit jeweils 0%, 33% oder 66% Palmitatanteil gemischt worden. Das Messprotokoll gerierte demnach zwei Messreihen, nach nativ sowie thermodesinfiziert getrennt, welche Ihrerseits mit abweichendem Palmitatzusatz versehen wurden. Alsdann erfolgte die Impaktierung und zementierte Implantation eines eigens angefertigten Prothesemodells gemäß vorgegebener Arbeitsmethodik. Zur Messung des eigentlichen Einflusses der bereiteten Gemischverhältnise auf die Primärstabilität der eingebrachten Schäfte, wurden die Modelle mittels einer Universalmessmaschine, über einen fest montierten Hebelarm am Hals der Prothesen, auf Torsionsimpulse geprüft. Über fünf Feinmesstaster, welche Kontakt zu, an Kortikalis und Knochenzement fixierte, Pins hatten, konnten Mikrobewegungen erfasst werden. Nach Subtraktion der auf selber Höhe, sprich Kortikalis- und Zementpunkt, detektierten Bewegungsausschläge erschloss sich die Mikrorelativbewegung, deren Grenzwertüberschreitung von 150 µm einer Prothesenlockerung gleichkam. Die statistische Analyse erfolgte über ein generalisiertes, univariat lineares Modell mittels Bonferroni Korrektur, sowie einen LSD Post- hoc Test bei einem Signifikanzniveau von 5%. Dabei wurde der drei faktorielle Einfluss von Behandlung (nativ, thermodesinfiziert), Palmitat (0%, 33%, 66%) und Messort (proximal, distal) auf die abhängige Variable Mikrorelativbewegung gemessen. Es konnte gezeigt werden, dass sich trotz stark heterogener Modellverhältnisse keine signifikanten Unterschiede bezüglich der resultierenden Mikrorelativbewegung ergaben. Einzig eine Tendenz der Stabilitätsminderung bei 33% Palmitatanteil über alle Gruppen hinweg hatte Bestand. Palmitat, welches sich bereits als guter Antibiotikumsträger erwies, scheint in keinem signifikant negativen Zusammenhang mit Prothesenversagen zu stehen. Um fundiertere Aussagen hinsichtlich einer empirisch gestützten Empfehlung genauer Palmitatanteile zu ermöglichen und eine klinische Etablierung zu ermöglichen, sollten weitere Untersuchungen erfolgen.deIn Copyrightddc:610Einfluss einer Palmitatbeschichtung auf die Primärstabilität im Impaktions-Knochenmodell