Shevchukova, AntoninaAntoninaShevchukova2023-03-282011-06-152023-03-282009http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-81832https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/15854http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-15236In der vorliegenden Arbeit werden Möglichkeiten der Anwendung von Ausklammerungen und Relativsätzen als rhemastiftende Konstruktionen betrachtet. Die zentrale Annahme der Arbeit besteht darin, dass sich Ausklammerungen und Relativsätze an der kommunikativen Gestaltung des Satzes beteiligen und die Rhema-Funktion ausüben können. (Unter der Rhema-Funktion wird die Fähigkeit der Ausklammerung und des Relativsatzes verstanden, so genannte neue Informationen im Satz auszudrücken.) Das Konzept der thematisch-rhematischen Gliederung des Satzes, auch bekannt als Funktionale Satzperspektive, hat sich in diesem Zusammenhang als sehr leistungsfähig erwiesen, da es erlaubt, der Vielfalt der auftretenden Ausklammerungs- und Relativsatzmuster Rechnung zu tragen.Ausklammerungen und Relativsätze sind syntaktische Phänomene des Deutschen. Bei der Ausklammerung werden eine oder mehrere Satzkomponenten aus der Klammer he-rausgenommen und nach rechts versetzt. Der Relativsatz ist ein Nebensatz, der sein Bezugswort im Hauptsatz hat, mit Hilfe eines Relativpronomens an den Hauptsatz ange-schlossen wird und in Folge dessen nicht selbständig auftreten kann.Die dazu erforderliche Corpusanalyse wurde nach qualitativen Kriterien durchgeführt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Erscheinungsformen der Ausklammerung und des Relativsatzes gerichtet. Es konnte festgehalten werden, dass zu den meist verbreiteten Ausklammerungstypen Präpositional- und Vergleichsgruppen gehören, weniger Ausklammerungen von Nominalphrasen ohne Präposition. Unter den Relativsätzen sind im Deutschen sowohl eingebettete, als auch angeschlossene zu finden, wobei die eingebetteten nur mit der Gruppe der adnominalen, postnominalen vertreten sind. Unter den angeschlossenen Relativsätzen sind sowohl voran-, als auch nachgestellte anzutreffen. Es wurd festgestellt, dass Ausklammerung1. das eigentliche Rhema ist;2. als ein Teil des Rhemas fungiert;3. zusätzliche rhematische Informationen ausdrückt.In Bezug auf den Relativsatz konnte folgendes festgehalten werden: 1. Der Relativsatz konstituiert das Rhema;2. Der Relativsatz gehört zum Rhema;3. Der Relativsatz enthält sein eigenes Rhema. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Ausklammerungen und Relativsätze an der kommunikativen Gestaltung des Satzes beteiligen. Dabei besteht ihre Funktion darin, neue Informationen im Satz zu übermitteln, die als rhematisch bezeichnet werden.Beide syntaktischen Phänomene können die rhematische Funktion in zweifacher Weise ausüben: 1). Ausklammerung und Relativsatz können als eigentliches Rhema auftreten;2). Ausklammerung und Relativsatz können zum Rhema des Hauptsatzes gehören bzw. als Teil des bereits genannten Rhemas auftreten. Außerdem können Ausklammerungen und Relativsätze im Rahmen der Rhematisierung als spezifizierend, informationsergänzend oder kontrastiv auftreten.de-DEIn CopyrightThemaRhemaFunktionale SatzperspektiveAusklammerungRelativsatzddc:400Ausklammerung und Relativsatzbildung als Rhematisierungsstrategie im Deutschen