Nave, Sabine BarbaraSabine BarbaraNave2023-03-162001-08-012023-03-162001http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-4771https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/13118http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-12500Als eine Gruppe der elastomeren Abformmassen haben die Polyether seit ihrer Einführung um 1965 immer noch einen großen Anteil amMarkt, weisen aber aufgrund ihrer werkstoffkundlichen Eigenschaften einige Nachteile auf. Zum einen ist hier die relativ langeAbbindephase zu nennen, die es in einigen Fällen schwierig macht, eine Abformung ohne Verwackeln und somit ohne Ausbildungendogener Spannungen im Material zu ermöglichen. Außerdem ist die lange Verweildauer des Abformlöffels im Mund eineUnannehmlichkeit für den Patienten. Desweiteren führt das durch die große materialimmanente Akzeptanz von Feuchtigkeit bedingteexakte Anfließen an die Zähne (Hydrophilie) und die hohe Reißfestigkeit der abgebundenen Abformmasse zu zwei nachteiligen Punkten. Als erstes kann die fertige Abformung, v.a. wenn ausgeprägte Unterschnitte im Zahn- oder Kieferbereich vorhanden sind, häufig nur untergroßen Schwierigkeiten aus dem Mund des Patienten entfernt werden. Das Zweite ist, dass sehr oft die Gipsmodelle bei der Entformungbeschädigt werden, besonders bei grazil präparierten Zahnstümpfen. Als Letztes ist der sehr unangenehme Geschmack der Polyether alsNachteil zu nennen. Die geplante Studie, die sowohl im Interesse der Fa. Espe als auch im wissenschaftlichen Interesse der Prothetischen Abteilung derZahnklinik der Universität Gießen durchgeführt wurde, befasst sich nicht mit den geänderten Eigenschaften von Polyethern, sondern sollteanhand eingeführter Versuchsaufbauten die bei der Verwendung eines neu entwickelten Abformmaterials auf Polyetherbasis zurAbformung präparierter Zahnhartsubstanz zu erwartenden Dimensions- und Detailungenauigkeiten ermitteln und so die Unterschiede undGemeinsamkeiten der Basiseigenschaften des neuen Materials zu dem Ursprungsprodukt herausstellen. Die erhaltenen Ergebnissewurden außerdem mit denen ausgewählter markteingeführter Materialien verglichen. So sollten Rückschlüsse auf die Qualität und v.a. aufdie klinische Tauglichkeit gezogen werden. Aus werkstoffkundlicher Sicht ist die Weiterentwicklung der Polyetherabformmasse Impregum Penta gelungen, zumindest nach denvorliegenden Untersuchungen ist kein Anhaltspunkt erkennbar, dass es sich zu seinem Nachteil entwickelt hat. Erste klinischeÜberprüfungen, die in der Zwischenzeit durchgeführt wurden, aber nicht Bestandteil dieser Arbeit waren, zeigen ein positives Verhalten.Die Abformungen waren leichter aus dem Patientenmund zu entfernen, außerdem gaben die Patienten eine Verbesserung desGeschmacks an. Weitere klinische Bewährungen bleiben abzuwarten. Die Daten sind durchaus vergleichbar mit denen herkömmlicher Polyether. Die bekannten Eigenschaften hinsichtlich der Desinfizierbarkeit(Desinfektion über 24 Stunden), d.h. Neigung zur Quellung, die durch die hohe Hydrophilie des Polyethers entstehen, wirken sich aber aufder anderen Seite durchaus positiv aus (Abformung im feuchten Milieu) und sind erhalten geblieben.de-DEIn CopyrightPolyetherabformmaterialImpregum Penta Softddc:610Untersuchungen zum Polyetherabformmaterial Impregum Penta Soft