Hummelsheim, StefanStefanHummelsheimKrell, RolfRolfKrell2023-06-121998-11-302023-06-121997http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-25https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/16614http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-15992Dieser Beitrag setzt sich mit der demographischen und sozioökonomischen Situation in den Gemeinden der Kreise Giessen, Marburg und Lahn-Dill in Hessenauseinander. Im ersten Abschnitt wird die räumliche Anordnung der Gemeinden im Untersuchungsgebiet analysiert und Maßzahlen zur räumlichenBevölkerungsverteilung entwickelt. Der darauf folgende Abschnitt ist der Entwicklung eines demographischen Prognosemodells gewidmet. Die zukünftigendemographischen Veränderungen werden aber nicht folgenlos bleiben, sondern auf andere Variablen/Attribute der Gemeinden zurückwirken. In den beidenletzten Abschnitten werden Beziehungen der Bevölkerungsentwicklung zur Flächennutzung und den vorgeschätzten regionalen Arbeitsmärkten diskutiert. Diewichtigsten Analyseergebnisse sind im folgenden in Form von Thesen zusammengefaßt: - Die räumliche Gliederung des Untersuchungsgebiets in Gemeinden folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten die kaum mit den idealisierten Vorstellungen Thünen'soder Christallers übereinstimmt. - Die letzten zehn Jahre sind von einer zunehmenden räumlichen Bevölkerungskonzentration gekennzeichnet. Dabei bleibt die räumliche Verteilungsstruktur derBevölkerung auf die Gemeinden weitestgehend erhalten. - In der Zukunft wird das Bevölkerungswachstum des Lahn-Dill-Berglands schwächer sein als das der umgebenden Gemeinden. Gegenüber diesen verliert esdemnach an Bedeutung. - In Zukunft werden Jugendliche an demograpischer Bedeutung verlieren und Rentner gewinnen. Dies sollte einerseits bei Investitionsvorhaben derenAuslastung bzw. Rentabilität mit der Altersstruktur zusammenhängt jetzt schon berücksichtigt werden, andererseits kann dies Einfluß auf die Bewertungbestehender Anlagen haben. - Die räumlichen Flächennutzungsstrukturen der Untersuchungsregionen nähern sich im Zeitablauf einer Gleichverteilung an. Die Unterschiede in derFlächennutzung zwischen Lahn-Dill-Bergland und den umgebenden Gemeinden verschwimmen zunehmends. - Die landwirtschaftliche Flächennutzung verliert auch in Zukunft an Bedeutung. Ob dies von Nachteil oder Vorteil für die landwirtschaftlichen Betriebe ist hängteinerseits von den Eigentumsverhältnissen ab, andererseits von der alternativen Nutzungsform der Fläche bzw. deren Wertgrenzprodukt in der neuenVerwendungsrichtung. - Die zur Flächenversiegelung beitragenden Verkehrs- und Gebäudeflächen gewinnen an Bedeutung. Weiterhin nimmt der Waldflächenanteil in Zukunft zu. InZusammenhang mit der schrumpfenden landwirtschaftlichen Flächennutzung sind davon einige gesellschaftliche Funktionen des ländlichen Raums (vgl. Abresch,Bauer u. Hummelsheim [ABH97, S. 93]) nämlich die der Wasserversorgung und die der Aufnahme organischer Abfälle betroffen. - Das Wachstum der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird in der Untersuchungsregion im wesentlichen vom tertiärem Sektor getragen. Da dieser imLahn-Dill-Bergland einen niedrigeren Anteil an den Beschäftigten hat als in den umgebenden Gemeinden stehen der Wohnbevölkerung auch in Zukunft wenigerArbeitsplätze der Region gegenüber als im Umland.deIn Copyrightddc:630Demographische und sozioökonomische Prozesse im Lahn-Dill-Bergland