Wagenlehner, FlorianHauck, EkkehardKlußmann, Daniel MichaelDaniel MichaelKlußmann2025-01-092025-01-092024https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/20127https://doi.org/10.22029/jlupub-19482Harnwegsinfektionen (HWI) zählen zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen weltweit. Dabei unterscheidet sich die Geschlechterverteilung erheblich und es wird bei ca. 50 % aller Frauen einmal im Leben eine Zystitis diagnostiziert. Der häufigste Erreger von HWI ist E. coli. Häufig werden zur Therapie Antibiotika eingesetzt. Da weltweit zunehmende Resistenzraten von E. coli gegenüber häufig verwendeten Antibiotika zu beobachten sind, entsteht der Bedarf, alternative Behandlungsmöglichkeiten in der Prävention von HWI-Rezidiven zu etablieren. D- Mannose kann durch seine anti-adhäsiven Eigenschaften entscheidend in die Pathogenese bei HWI eingreifen und zeigte in klinischen Studien bereits vielversprechende Ergebnisse bei der Reduktion der Rezidivrate von HWI. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Bewertung und Quantifizierung der Ausscheidung von oral verabreichter D-Mannose über den Urin bei gesunden Frauen. Anschließend wurde in-vitro der Effekt der erhaltenen Urinproben auf die adhäsiven Eigenschaften von UPECs überprüft. Die Studie wurde randomisiert-, doppelblind- und Placebo-kontrolliert durchgeführt. Der Urin von 25 Probandinnen wurde zwei Stunden vor und über einen Zeitraum von zwölf Stunden nach Einnahme des Prüfpräparats an zwei Tagen hintereinander in Fraktionen gesammelt. Es zeigte sich eine signifikant erhöhte D-Mannose- Konzentration im Urin der Verum-Gruppe verglichen mit Placebo. Jedoch variierten die Ergebnisse der einzelnen Probandinnen stark. Die Verträglichkeit der Einnahme, inklusive Verstoffwechselung, wurde als sicher und gut bewertet. Die Ergebnisse der Adhäsionsversuche zeigten sich uneinheitlich. Allerdings konnte in einer Bewertung eine konstante Tendenz zur Verringerung der bakteriellen Adhäsion an die verwendeten Urothelzellen gezeigt werden. Abschließend lässt sich feststellen, dass die Ausscheidung von oral zugeführter D- Mannose in den ersten vier bis acht Stunden nach Einnahme im Urin erhöht war und sich die Durchführung der in-vitro Adhäsionsversuche vermutlich nicht vollkommen auf die in-vivo Situation übertragen lässt. Zusammenfassend bestätigt die vorliegende Arbeit die biologische Plausibilität einer oralen D-Mannose Einnahme als alternative Behandlungsmethode bei HWI.deIn CopyrightHWIUTID-Mannoseddc:610Erfassung der Ausscheidung eines D-Mannose-enthaltenden Nahrungsergänzungsmittel über den Urin bei gesunden Frauen mit anschließender in vitro Evaluierung des Effekts der erhaltenen Urinproben auf die adhäsiven Eigenschaften von UPECs