Kötter-Jelitte, KerstinKerstinKötter-Jelitte2023-03-162000-07-032023-03-162000http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-2466https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/13068http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-12450In der vorliegenden Arbeit wurden röntgenkephalometrisch Kieferwachstums-veränderungen als Ganzes in Form eines Kieferbasis- undeines Apikalbasisdreiecks bei der Aktivator-, Herbst- und Bass- Behandlung erfaßt und die drei Behandlungsmethoden miteinanderverglichen. Es wurden 75 (38 weibliche und 46 männliche) Patienten mit dem Gebißbefund einer Angle-Klasse II.1 untersucht. Davon waren 31 (17weibliche und 14 männliche) Patienten mit dem Aktivator, 36 (21 weibliche und 15 männliche) Patienten mit der Herbst-Apparatur und 17männliche Patienten mit der Bass-Apparatur behandelt worden. Die drei Patientengruppen wurden miteinander sowie mit einer eugnathenKontrollgruppe ('Bolton-Standards') verglichen. Bei der Herbst- und Bass-Gruppe umfaßte die Untersuchung einen Zeitraum von 6 ½Jahren und beinhaltete sowohl Behandlungs- als auch Nachuntersuchungszeiträume. Bei der Aktivator-Gruppe wurde nur derBehandlungszeitraum von 3 Jahren beurteilt. Auf Basis der röntgenkephalometrischen Punke Basion, Spina und Gnathion wurde das Kieferbasisdreieck auf Basis der Punkte Basion,A-Punkt und B-Punkt das Apikalbasisdreieck konstruiert. Lineare, anguläre und Flächenmessungen wurden durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Sagittale Veränderungen - Einen Einfluß auf das Oberkieferwachstum konnte bei keiner der drei verwendeten Apparaturen kurz- oder langfristig nachgewiesenwerden. - Das Unterkieferwachstum bei der Herbst- und Bass-Gruppe wurde während der Behandlung in bezug zur Kontrollgruppe vergrößert. KeinEinfluß auf das Unterkieferwachstum war während der Aktivator-Behandlung zu finden. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung lag bei derBass- und Herbst-Gruppe kein Unterschied zur Kontrollgruppe vor. Vertikale Veränderungen - Am Ende des aktiven Behandlungszeitraums vergrößerte sich die Höhe der skelettalen und apikalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasisbesonders bei der Aktivator- und Herbst-Gruppe, bei der Bass-Gruppe hingegen gering. - Am Ende des Nachuntersuchungszeitraumes war die Höhe der skelettalen und apikalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis derHerbst-Gruppe annähernd gleich der Kontrollgruppe, die Patienten der Bass-Gruppe zeigten hingegen eine Vergrößerung. Flächenveränderungen - Am Ende des aktiven Behandlungszeitraumes wiesen alle drei Patientengruppen eine Vergrößerung der Kieferbasis- undApikalbasisarea auf. Die größte Differenz zur Kontrollgruppe lag bei der Aktivator- und Herbst-Gruppe vor. - Am Ende des Nachuntersuchungszeitraumes wurde bei der Herbst-Gruppe eine nahezu gleiche Vergrößerung der Kieferbasisarea undein vermindertes Wachstum der Apikalbasisarea gegenüber der Kontrollgruppe festgestellt. Die Bass-Gruppe wies ein erhöhtesWachstum beider Flächen in bezug zur Kontrollgruppe auf. Anguläre Veränderungen - Die vertikalen skelettalen und apikalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulationen zeigten sich am Ende des aktivenBehandlungszeitraumes bei allen Behandlungsgruppen unbeeinflußt. - Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren die vertikalen skelettalen und apikalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulationen derHerbst- und Bass-Gruppe geringer als die der Kontrollgruppe. Insbesondere bei der Herbst-Gruppe verkleinerte sich die apikaleOberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulation, bei der Bass-Gruppe die skelettale Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulation. - Die sagittalen skelettalen und apikalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulationen wiesen bei allen drei Behandlungsgruppen amEnde des Behandlungszeitraumes eine deutliche Vergrößerung auf. Die deutlichste Vergrößerung war bei der Aktivator-Gruppefestzustellen. - Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren die sagittalen skelettalen und apikalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulationen derHerbst- und Bass-Gruppe geringer als die der Kontrollgruppe. Die Herbst-Gruppe wies dabei die größte Abweichung bei der apikalen, dieBass-Gruppe bei der skelettalen Oberkieferbasis-/ Unterkieferbasis-Angulation auf. Schlußfolgernd kann festgestellt werden, daß das Kieferbasis- und Apikalbasisdreieck zur ganzheitlichen Analyse der sagittalen undvertikalen Kieferwachstumsveränderungen gut geeignet ist.de-DEIn CopyrightKieferbasisdreieckApikalbasisdreieckDistalbißbehandlungddc:610Das Kieferbasis- und Apikalbasisdreieck bei der Distalbißbehandlung mit funktionskieferorthopädischen Geräten : Eine röntgenkephalometrische Studie