Rieger, DietmarDietmarRiegerBreithecker, StephanieStephanieBreitheckerWodianka, StephanieStephanieWodianka2022-08-102004-02-122022-08-1020030176-3008http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-14142https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/5230http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-4681Kaum eine andere historische Figur kann jenseits des Rheins mit einer so dauerhaften Medienpräsenzaufwarten wie die Nationalheldin Jeanne d Arc. Die Vitalität ihres Mythos ist auch imheutigen Frankreich noch ungebrochen: Wie jüngste Umfragen zeigen, nimmt die Jungfrau vonOrléans neben Napoleon und Karl dem Großen nach wie vor einen wichtigen Platz im Gesamtdes französischen Kollektivgedächtnisses ein. Der Jeanne d Arc-Mythos ist aber spätestens seitdem Ersten Weltkrieg nicht nur ein Element des nationalen Mythensystems, sondern überschreitetimmer wieder die Grenzen seines Ursprungslandes. Ob in Drama, Roman, Film undComic Jeanne d Arc erweist sich über alle Ent- und Remythisierungen hinweg als dauerhafterlieu de mémoire (Pierre Nora). In der Tat kann die kämpferische Jungfrau eine beachtliche 600-jährige Rezeptionsgeschichte vorweisen, die sie der Vielfalt ihrer Deutungsangebote als Hexeund Heilige, naives Bauernmädchen und kämpferische Amazone, Heimchen am Herd und Powerfrauzu verdanken hat. Seit gut drei Jahren widmet sich auch ein Teilprojekt des von derDFG geförderten Gießener Sonderforschungsbereichs Erinnerungskulturen der Nationalheldinund ihrem Nachleben im kulturellen Gedächtnis (nicht nur) der Franzosen.deIn Copyrightddc:840Heilige, Nationalheldin und Superwoman die Gesichter der Jeanne d Arc : Zum Platz eines alten Mythos in einer modernen Erinnerungskultur