Acker, TillKulessa, MartinMartinKulessa2021-06-152021-06-152020https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/83http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-31Morbus Pompe ist eine autosomal-rezessive Erkrankung, bei der das Vorliegen von pathogenen Mutationen im Alpha-1,4-Glucosidase-Gen (GAA) zu einem Defekt der lysosomalen alpha-Glucosidase führt. Es zeigten sich insbesondere in der quergestreiften Muskulatur eine pathologische lysosomale und extralysosomale Glykogenakkumulation sowie im Krankheitsverlauf eine Zerstörung der Muskelfaserarchitektur samt Funktionsverlust der Muskelzellen. Klinisch können IOPD (infantile onset Pompe disease) und LOPD (late onset Pompe disease) unterschieden werden. Während IOPD Patienten häufig aufgrund einer nahezu vollständig fehlenden Restenzymaktivität in den ersten Lebensmonaten schwere Krankheitsverläufe zeigen, liegen bei LOPD Patienten sehr variable Krankheitsverläufe vor. Eine in der vorliegenden Studie durchgeführte Analyse des Genotyps, des klinischen Phänotyps sowie der vorhandenen Muskelpathologie ist bisher noch nicht erfolgt. Die in unserer Studie analysierte Muskelpathologie an der bisher größten publizierten Kohorte von LOPD (n=53) zeigte eine hohe Variabilität, doch waren die Muskelveränderungen bei moderater Glykogenakkumulation im Vergleich zu bisher untersuchten IOPD Patienten insgesamt eher gering ausgeprägt. Diese Befunde korrelieren gut mit der ca. 10-30 % höheren GAA-Restenzymaktivität bei LOPD. In unserer Studie gelang eine Quantifizierung der Muskelpathologie mittels Muskelscore, wobei die wichtige Funktion der Autophagie bei vor allem fortgeschrittener Pompe Erkrankung dokumentiert werden konnte. Unter dem Aspekt, dass das in einigen Ländern etablierte Neugeborenen Screening auch LOPD Patienten miterfasst und strikte Genotyp - Phänotyp Korrelationen bisher fehlen, hat uns im Besonderen die Korrelation der Muskelpathologie mit dem individuellen Genotyp der LOPD Patienten interessiert. Die Verteilung des Genotyps mit der häufigsten Splice Site Mutation c.-32-12T>G entsprach den bisher bekannten Mutationsfrequenzen bei LOPD Patienten. Anhand der genetischen Daten von 37 LOPD Patienten konnten wir in unserer Arbeit abschließend keine Korrelation zwischen dem individuellen Genotyp und der vorliegenden Muskelpathologie aufzeigen. Der Einfluss weiterer krankheitsmodifizierender Faktoren (u.a. ACE- oder ein ACTN3-Gen Polymorphismus) ist daher wahrscheinlich. Daher sollten weitere Studien ausführlich nach epigenetischen, autophagischen sowie metabolischen Mechanismen suchen, um verbesserte Therapieoptionen bei LOPD Patienten zu entwickeln.dePompeddc:610Eine Korrelationsanalyse von Myopathologie, Phäno- und Genotyp bei Patienten mit Morbus Pompe im Erwachsenenalter (LOPD)