Reyher, MathiasMathiasReyher2023-03-162002-10-062023-03-162002http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-8349https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/13222http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-12604Hintergrund: Proinflammatorische Cytokine wie TNF-alpha und IL-6 sowie prokoagulatorische Mediatoren wie TF, die durchLPS-Stimulierung via Monozyten freigesetzt werden, sind mit koronarer Atherosklerose und akuten Koronarsyndromen assoziiert. LPSbindet im Rahmen dieser Aktivierungsreaktion über den Rezeptor CD14 an die Zellen. Im Promotor des CD14-Gens wurde ein bialleler(-159 C/T) Polymorphismus beschrieben. Homozygotie für das T-Allel konnte als unabhängiger Risikofaktor für Myokardinfarkte identifiziertwerden. Fragestellung: Wir untersuchten In-Vitro, ob sich der (T-159C)-Polymorphismus im Promotor des CD14-Gens allelabhängig im Sinneeiner stärkeren bzw. schwächeren proinflammatorischen und prokoagulatorischen Reaktion von Monozyten auf eine LPS-Stimulierungauswirkt. Methodik: Die TF-Aktivität wurde mit einem Ein-Schritt-Gerinnungstest (PCA) bestimmt. Quantitativ wurde die TF-Konzentration mit einemchromogenen TF-Assay ermittelt. In den Zellüberständen erfolgte eine Konzen-trationsmessung von TNF-alpha und IL-6 mittelskonventioneller Enzymimmunoassays. Die Messungen wurden bei kultivierten, genotypisierten Monozyten (120 gesunde Probanden ) inRuhe und nach LPS-Simulation durchgeführt. Die Messergebnisse der drei Allelgruppen wurden statistisch mit dem ANOVA-Test undanschließender Signifikanzprüfung nach Scheffe ausgewertet. Ergebnisse: Die Genotypverteilung wurde mit CC 31,6%, CT 46,7% und TT 21,7% berechnet. Es konnten bei der Bestimmung vonTNF-alpha, IL-6 und TF (PCA/chromogener TF-Assay) mit und ohne LPS-Stimulation keine signifikanten Unterschiede zwischen den dreiAllelgruppen gezeigt werden (p = ns). Schlußfolgerung: Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem biallelen (-159 C/T) CD14-Polymorphismus und stärkerer bzw.schwächerer Mediatorsynthese nach LPS-Exposition von Monozyten nachgewiesen werden. Damit konnte keine mögliche Erklärung fürdie positive Assoziation TT-Homozygoter mit Myokardinfarkten in früheren Studien gefunden werden. Vielmehr scheint die vorliegendeStudie eine prospektive Untersuchung zu bestätigen, in der kein Zusammenhang zwischen dem CD14-Promotorpolymorphismus undMyokardinfarkten gefunden wurde. Weitere experimentelle Studien unter Berücksichtigung der Komplexität des Themas infektassoziierteKHK müssen folgen, um den Stellenwert des CD14-Promotorpolymorphismus zu klären.de-DEIn Copyrightddc:610Funktionelle Auswirkungen des (T-159C)-Polymorphismus im Promotor des CD14-Gens von Monozyten