Gall, HenningHöller, MiriamMiriamHöller2024-05-212024-05-212023https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/19188https://doi.org/10.22029/jlupub-18552Ziel der vorliegenden Dissertation war es, die Auswirkungen des vermehrten Blutvolumens auf die rechte Seite des Herzens während einer Schwangerschaft zu untersuchen. Im Fokus stand dabei die Frage, warum das Herz die Volumenbelastung während einer Schwangerschaft im Gegensatz zu der Druckbelastung bei der PH toleriert. Im Rahmen der EVA-Studie wurden insgesamt 167 TTE-Untersuchungen im ersten, 237 im zweiten und 77 im dritten Trimenon und 23 mindestens sechs Monate post partum durchgeführt. Bestimmt wurden unter anderem die Parameter RVESA; RVEDA; RAESA; RVEDD basal, mittig, longitudinal sowie die RV-Wanddicke, die TAPSE und die Global Strain. Durch die statistische Analyse der Werte wurde gezeigt, dass die Parameter, die die Größe des rechten Herzens widerspiegeln, im Verlauf der Schwangerschaft in der Tendenz zu-nahmen. Mindestens sechs Monate nach der Schwangerschaft war diese Tendenz nicht mehr feststellbar. Diese Ergebnisse sowie die Erkenntnisse aus anderen Studien weisen auf die Notwendigkeit einer Anpassung der für die unterschiedlichen Drittel während der Schwangerschaft geltenden echokardiografischen Normwerte hin. Anhand der in der EVA-Studie generierten Werte lassen sich in der Schwangerschaft erstellte TTE-Untersuchungsergebnisse einordnen, um so auch in der Schwangerschaft zwischen physiologi-schen und pathologischen TTE-Bildern unterscheiden zu können. Weiterführend wurden in der vorliegenden Arbeit verschiedene mögliche Mechanismen diskutiert, die die Adaptationsfähigkeit des Kreislaufsystems bedingen könnten. Die physiologischen Gegebenheiten des Lungenkreislaufs spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Unter anderem scheinen die hohe Compliance der pulmonalen Gefäße sowie die Sekretion gefäßdilatierender Mediatoren einen gleichbleibenden mPAP zu ermöglichen. Gleichzeitig unterliegt das Herz mit beispielsweise dem Frank-Starling-Mechanismus weiteren Regulationskreisläufen, die einen erhöhten Auswurf des Blutvolumens begünstigen. Die in der Schwangerschaft in erhöhter Konzentration vorliegenden Hormone scheinen die eben genannten Mechanismen zusätzlich zu verstärken. Aus dem Vorangegangenen lässt sich schließen, dass die Veränderung im Rahmen der Vorlasterhöhung nicht den pathophysiologischen Mechanismen der PH ähnelt. Limitierend muss erwähnt werden, dass es des Einschlusses weiterer Probandinnen bedarf, um ein ausreichendes Signifikanzniveau der Werte gewährleisten zu können. Zudem könnte die Anwendung anderer bildgebender Verfahren, wie z. B. der 3D-TTE-Untersuchung und des Kardio-MRT, zusätzliche Erkenntnisse liefern.deIn Copyrightrechtes Herzddc:610Das rechte Herz in der Schwangerschaft. Echokardiographische Verlaufsuntersuchungen des rechten Herzens während und nach der Schwangerschaft