Krandick, LisaLisaKrandickInstitut für Agrarpolitik und Marktforschung2023-07-052023-07-052015https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/18239http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-17606Nachhaltige Lebensmittel rücken zunehmend in den Fokus von Politik, Lebensmittelwirtschaft und Verbrauchern. Unter Nachhaltigkeitsaspekten stellen unter anderem ökologisch erzeugte, regionale oder fair gehandelte Lebensmittel vorzugswürdige Alternativen dar. Es stellt sich die Frage, welche Nachhaltigkeitsattribute von den Marktteilnehmern mit Preisaufschlägen bewertet werden. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es zu klären, ob und in welchem Ausmaß sich definierte Nachhaltigkeitskriterien im Produktpreis von Honig widerspiegeln. Als Forschungsobjekt dient Honig, da dieser mannigfache Nachhaltigkeitskriterien erfüllt: Honig kann ökologisch erzeugt werden und sowohl regionaler deutscher Herkunft sein als auch aus fairem Handel mit den Ländern des Südens stammen. Mit dem empirischen Ansatz der hedonischen Preisanalyse werden die impliziten Preise der Nachhaltigkeitskriterien sowie weiterer allgemeiner Honigcharakteristika ermittelt und miteinander verglichen. Die Datenbasis bilden 426 Preisen, die im Januar 2015 bei den Online-Anbietern mytime.de, gourmondo.de, biomondo.de und heimathonig.de erhoben wurden. Es werden Regressionsmodelle für den aggregierten Datensatz wie auch für die einzelnen Online-Anbieter vorgestellt. Bei der Interpretation der Preiseffekte werden sowohl angebotsseitige als auch nachfrageseitige Bestimmungsgründe berücksichtigt. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass nicht alle Nachhaltigkeitseigenschaften den Honigpreis statistisch signifikant beeinflussen. Bei den preisbeeinflussenden Faktoren variieren das Ausmaß und die Richtung des Preiseffektes. Preisaufschläge ergeben sich für ökologisch erzeugten Honig sowie für regionalen Honig aus deutschen Metropolen und Süddeutschland. Entgegen vorangehender empirischer Analysen, die einen Aufpreis für fair gehandelte Lebensmittel erwarten lassen, erzielt Honig mit dem fairen GEPA-Warenzeichen einen signifikanten Preisabschlag. Es wird angenommen, dass dieser Preisabschlag angebotsseitig vor allem auf die günstigen Rohstoff- und Beschaffungskosten zurückzuführen ist. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass bestimmte allgemeine Produktattribute, wie beispielsweise die besondere Sorte Heide, der Zusatz von Zutaten oder die Vermarktung im Sortiment, den Honigpreis stärker beeinflussen als die ausgewählten Nachhaltigkeitseigenschaften. Aus den Ergebnissen werden Implikationen für die Stakeholder am Honigmarkt abgeleitet.deIn Copyrightddc:330Spiegeln sich Nachhaltigkeitskriterien von Lebensmitteln im Produktpreis? Ergebnisse einer hedonischen Analyse für Honig mit Daten aus Online-Shops