Arbeitsbericht / Institut für Agrarpolitik und Marktforschung
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Inhalt: Themen der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Herausgeber: Institut für Agrarpolitik und Marktforschung oder Prof. Dr. Ramona Teuber, Professur für Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft
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Item Determinanten der Nachfrage nach Biomilch - eine ökonometrische Analyse(2010) Schröck, Rebecca; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungIn der deutschen Literatur zum Markt für Biolebensmittel mangelt es bislang an quantitativen, ökonometrischen Analysen, die die Preis- und Einkommenselastizität der Nachfrage untersuchen. Die vorliegende Arbeit liefert einen Beitrag, diese Forschungslücke zu schließen, indem Käufercharakteristika und Determinanten der Nachfrage nach Biomilch anhand von Daten des GfK-Haushaltspanel Consumer Scan für den Untersuchungszeitraum 2004 bis 2007 quantitativ analysiert werden. Es wird ein zweistufiges Schätzverfahren angewendet. Auf der ersten Stufe wird untersucht, welche Haushaltscharakteristika einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit haben, Biomilch zu kaufen. Kauft ein Haushalt Biomilch, analysiert die zweite Stufe, welche Determinanten die nachgefragte Menge beeinflussen. Die Haushaltscharakteristika der Biomilchkäufer werden mit Hilfe einer Probit-Analyse untersucht. Die Wahrscheinlichkeit, Biomilch zu kaufen, wächst mit steigendem Bildungsniveau, mit steigendem Einkommen, wenn sehr junge Kinder im Haushalt leben und bei einer weiblichen Haushaltsführung. Sie sinkt dagegen, wenn mehr als ein Kind im Haushalt lebt. Die Ergebnisse des Fixed-Effects-Panelmodells der zweiten Stufe legen den Schluss nahe, dass die Preiselastizitäten der Nachfrage für Bioprodukte in der bisherigen Literatur deutlich überschätzt wurden. Biomilch wird in Deutschland sehr unelastisch nachgefragt. Haushaltscharakteristika haben zudem bei Biomilch einen deutlich geringeren Einfluss auf die Preissensibilität der Verbraucher als bei konventionell erzeugter Milch. Die berechneten, niedrigen Preiselastizitäten zeigen: Preisaktionen im Einzelhandel eignen sich nicht, um den Biomilch-Umsatz zu steigern und das Wachstum des Biomilch-Marktes zu fördern. Vielmehr dürften Verkaufsförderungsaktionen, die Bioqualität für den Kunden glaubwürdiger, konkreter und erlebbarer machen, Absatzimpulse auslösen.Item Die Determinanten der Nachfrage nach Fisch und Fischwaren(2005) Tönniges, Stefan; Institut für Agrarpolitik und Marktforschung;In den letzten Jahren wurden in Nachfrageanalysen für Lebensmittel in Deutschland und anderen Industrieländern wiederholt festgestellt, dass zunehmend außerökonomische Einflüsse die Konsumentscheidung für und wider ein Produkt beeinflussten. Die Zeiten, in welchen zu weiten Teilen Preise und Einkommen den Nachfrageverlauf von Lebensmitteln bestimmten, schienen somit der Vergangenheit anzugehören, bedenkt man auch den stetig gefallenen Anteil der Nahrungsmittelausgaben an den Konsumausgaben. Jedoch wäre es gerade bei der Produktgruppe Fisch und Fischwaren interessant, das Spannungsfeld aus ökonomischen Sachzwängen, aufgrund der relativ hohen Durchschnittspreise, und der sich unterschiedlich auf die Nachfrage nach Fisch und Fischwaren auswirkenden soziodemographischen Haushaltsmerkmale zu untersuchen. Dazu soll die vorliegende Arbeit „Determinanten der Nachfrage nach Fisch und Fischwaren in Deutschland“ beitragen, diejenigen Einflussgrößen zu bestimmen und zu quantifizieren, die den Verbrauch von Fisch und Fischwaren sowie die Ausgaben hierfür in deutschen Privathaushalten beeinflussten.Item Experimentelle Analyse von Zahlungsbereitschaften für das Qualitäts- und Herkunftssiegel „Geprüfte Qualität – HESSEN“(2006) Heinze, Daniela; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDas Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Zahlungsbereitschaften für das Qualitäts- und Herkunftssiegel „Geprüfte Qualität – HESSEN“ am Beispiel von Frischkartoffeln unter möglichst realen Marktbedingungen zu ermitteln. Hierzu findet in Kooperation mit zwei hessischen Verbrauchermärkten eine experimentelle Erhebung statt, in deren Mittelpunkt die systematische Variation der Verbraucherpreise für mit dem Siegel gekennzeichnete Frischkartoffeln steht. Mit Hilfe der erhobenen Preis-Mengen-Kombinationen werden zum einen die Preisbereitschaften für Kartoffeln mit dem Gütesiegel im Vergleich zu Kartoffeln ohne das Siegel ermittelt und zum anderen eine Preis-Absatzfunktion für die Kartoffeln mit Siegel aufgestellt.Item Exportverhalten von Unternehmen der deutschen Brauindustrie: Eine empirische Untersuchung(2014) Nerreter, Sascha; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDer deutsche Biermarkt schrumpft seit Jahrzehnten und die deutsche Brauindustrie befindet sich in einer strukturellen Krise. Obgleich ein Wachstum im deutschen Markt nicht mehr möglich ist und der Weltmarkt für deutsche Brauereien gute Wachstumschancen bietet, sind nur sehr wenige Brauereien international aktiv. Gleichwohl existieren bislang kaum Untersuchungen zur Internationalisierung deutscher Brauereien. Die vorliegende Arbeit unternimmt einen ersten Versuch, diese Lücke zu schließen. Im Rahmen einer Befragungsstudie in Kooperation mit dem Bayerischen Brauerbund e.V. (BBB) und dem Verband der Ausfuhrbrauereien Nord-, West- und Südwestdeutschlands e.V. (VAB) wurden deutsche Brauereien zu ihrem Exportverhalten befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass neben Wachstums- und Gewinnzielen die Nachfrageveränderungen im deutschen Markt ein wichtiger Grund für die Exporttätigkeit sind. Bei der Marktwahl steht die Wertschätzung deutscher Produkte an vorderster Stelle. Ferner messen die Brauereien den Wachstumsmöglichkeiten in den Märkten sowie langfristigen Lieferbeziehungen eine hohe Bedeutung bei. Die Kosten des Markteintritts fallen moderat aus, sind zu rd. 60 % versunkener Natur, und der größte Kostenanteil entfällt auf die zielmarktspezifische Produktanpassung. Exporthysterese in Form verzögerter Marktaustritte scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen. Bei der Behandlung der einzelnen Märkte ist für den Produktbereich zu erkennen, dass die Brauereien zielmarktspezifische Anpassungen, insbesondere bei Etiketten und Verpackungen, vornehmen und die wichtigsten Märkte einer akribischeren Behandlung unterzogen werden. In den Zielmärkten sind fast ausschließlich die Importeure für die Preise veranwortlich, dennoch nehmen die Brauereien durch Differenzen in den Exportpreisen indirekt Einfluss auf die Preisgestaltung. Dabei orientieren sich die Brauereien vor allem am Preisniveau ihrer Wettbewerber in den Zielmärkten. Die Exportpreise sind überwiegend vertraglich zwischen den Brauereien und den Importeuren geregelt und für eine Dauer zwischen 12 und 36 Monaten in Euro festgelegt. Die Distributionsverantwortung liegt fast ausnahmslos bei den Importeuren. Allerdings nehmen die Brauereien, überwiegend auf den wichtigsten Märkten, eine gewisse Betreuung durch Außendienstmitarbeiter vor. Insgesamt sind die befragten Brauereien allesamt sehr erfolgreich. In den letzten fünf Jahren wurden z.T. drastische Zuwächse in den Exportvolumen erreicht und zweistellige Zuwächse von bis zu 100 % werden in den nächsten fünf Jahren erwartet. Hierbei bietet vor allem der chinesische Markt große Wachstumsmöglichkeiten für deutsche Brauereien.Item Gemeinschaftsmarketing für Lebensmittel unter dem Einfluss von EU-Recht und Verbraucherverhalten – das Beispiel „Geprüfte Qualität – HESSEN“(2005) Faust, Ulrike; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDie vorliegende Arbeit zielt darauf ab, zwei maßgebliche Einflussfaktoren des regionalen Gemeinschaftsmarketings in Deutschland aufzuzeigen: Zum einen soll die Entwicklung und der gegenwärtige rechtliche Stand von Gemeinschaftsmarketing-Aktivitäten unter Verwendung der Herkunftsangabe dargestellt werden. Zum anderen soll das Nachfrageverhalten nach Lebensmitteln allgemein und im Hinblick auf regionale Produkte aufgeführt werden. Insgesamt zeigt sich, dass nach wie vor verschiedene Möglichkeiten bestehen, um Lebensmittel im Rahmen von Gemeinschaftsmarketingaktivitäten auf dem Markt zu positionieren. Die Rahmenbedingungen sind insbesondere durch die EU-rechtlichen Vorgaben deutlich begrenzt worden, dennoch lassen sich viel versprechende Lösungsansätze finden, mit denen sich die Produkte einer Region profilieren lassen. Einer ganzheitlichen Ausgestaltung der Gemeinschaftsmarketing-Konzeption kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, um sich letztlich bei allen beteiligten Gruppen erfolgreich durchzusetzen.Item Produktdifferenzierung im deutschen Kaffeemarkt(2008) Oberbeck, Corinna; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDie Produktdifferenzierung bei Kaffee schreitet immer weiter voran. Trotz dieses Trends liegen derzeit nahezu keinerlei Daten für den deutschen Markt vor. Daher ist es das Hauptanliegen dieses Forschungsprojektes "Produktdifferenzierung im deutschen Kaffeemarkt", einen detaillierten Überblick über das Angebot der verschiedenen Kaffeespezialitäten zu erhalten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Produkt Kaffee zu differenzieren. Diese Arbeit richtet den Fokus jedoch ausschließlich auf eine Differenzierung, die durch den Kaffeeanbau sowie den Handel entsteht.Item Sortimentswettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel - eine empirische und vergleichende Analyse der Sortimente im LEH in Deutschland(2016) Märker, Anna Carina; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDas Thema „Sortimentswettbewerb“ wird in der vorliegenden Arbeit näher beleuchtet und es werden Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Sortimentspolitik aufgezeigt. Hierbei geht es vor allem darum, wie sich durch die Sortimentspolitik der Supermärkte, Discounter und Selbstbedienungs- Warenmärkte (SB-Warenmärkte) deren Wettbewerbssituationen im LEH verändern. Die Arbeit zeigt auf, dass es sich bei der Sortimentspolitik um eine sehr komplexe Aufgabe für Einzelhändler handelt. Das Sortiment kann in Verbindung mit dem Preis und dem Standort das wichtigste absatzpolitische Instrument für den Erfolg des Handelsbetriebs sein. Bei früheren Untersuchungen in der Literatur wird angenommen, dass große Sortimente besser für die Zufriedenheit der Kunden und folglich für den Betriebserfolg seien. Neue Untersuchungen zeigen dagegen, dass diese Ergebnisse fraglich sind. Dies liegt unter anderem an den steigenden Kosten für größere Sortimente. So zeigen neue Forschungsarbeiten, dass Sortimentsreduktionen möglich sind, ohne dass hierdurch negative Effekte für die Kunden entstehen. Die Literatur zeigt weiterhin, dass Konsumenten sehr differenziert auf sortimentspolitische Maßnahmen reagieren. Dabei bezieht sich die Wahrnehmung der Konsumenten von einem Sortiment nicht nur auf die Anzahl der Artikel innerhalb des Sortiments, sondern vor allem darauf, welche Marken vorhanden sind, und ob das Lieblingsprodukt angeboten wird, oder welcher Regalplatz für Produktplatzierungen aufgewendet wird (BRONIARCZYK, HOYER und MCALISTER, 1998; BOATWRIGHT and NUNES, 2001). Der empirische Teil dieser Arbeit zeigt auf, dass sehr unterschiedliche Sortimentsstrategien innerhalb der neun betrachteten Handelsbetriebe verfolgt werden. Die Hard-Discounter Lidl und Aldi weisen sehr kleine Sortimente, mit einem überwiegenden Handelsmarkenanteil und niedrigen Preisen auf. Hingegen bilden die Discounter Penny und Netto mit ihren Sortimenten bereits einen Übergang von Discountern in Richtung der Supermärkte. Die beiden Soft-Discounter haben mehr als die Hälfte an Herstellermarken im Sortiment und liegen preislich über den Hard- Discountern. Es zeigt sich, dass die größte Produktauswahl Real, Kaufland und Tegut bieten. Vor allem Tegut unterscheidet sich ist in seiner Sortimentspolitik gegenüber den anderen Supermärkten, da er umfangreichere Sortimente und mehr unterschiedliche Marken zu viel höheren Preisen als Rewe und Edeka anbietet. Der Vergleich zwischen den SB-Warenmärkten zeigt, dass Kaufland eine große Fläche mit vielen unterschiedlichen Produkten und Marken aufweist, verglichen mit Real preislich jedoch eine Discountstrategie verfolgt.Item Spiegeln sich Nachhaltigkeitskriterien von Lebensmitteln im Produktpreis? Ergebnisse einer hedonischen Analyse für Honig mit Daten aus Online-Shops(2015) Krandick, Lisa; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungNachhaltige Lebensmittel rücken zunehmend in den Fokus von Politik, Lebensmittelwirtschaft und Verbrauchern. Unter Nachhaltigkeitsaspekten stellen unter anderem ökologisch erzeugte, regionale oder fair gehandelte Lebensmittel vorzugswürdige Alternativen dar. Es stellt sich die Frage, welche Nachhaltigkeitsattribute von den Marktteilnehmern mit Preisaufschlägen bewertet werden. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es zu klären, ob und in welchem Ausmaß sich definierte Nachhaltigkeitskriterien im Produktpreis von Honig widerspiegeln. Als Forschungsobjekt dient Honig, da dieser mannigfache Nachhaltigkeitskriterien erfüllt: Honig kann ökologisch erzeugt werden und sowohl regionaler deutscher Herkunft sein als auch aus fairem Handel mit den Ländern des Südens stammen. Mit dem empirischen Ansatz der hedonischen Preisanalyse werden die impliziten Preise der Nachhaltigkeitskriterien sowie weiterer allgemeiner Honigcharakteristika ermittelt und miteinander verglichen. Die Datenbasis bilden 426 Preisen, die im Januar 2015 bei den Online-Anbietern mytime.de, gourmondo.de, biomondo.de und heimathonig.de erhoben wurden. Es werden Regressionsmodelle für den aggregierten Datensatz wie auch für die einzelnen Online-Anbieter vorgestellt. Bei der Interpretation der Preiseffekte werden sowohl angebotsseitige als auch nachfrageseitige Bestimmungsgründe berücksichtigt. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass nicht alle Nachhaltigkeitseigenschaften den Honigpreis statistisch signifikant beeinflussen. Bei den preisbeeinflussenden Faktoren variieren das Ausmaß und die Richtung des Preiseffektes. Preisaufschläge ergeben sich für ökologisch erzeugten Honig sowie für regionalen Honig aus deutschen Metropolen und Süddeutschland. Entgegen vorangehender empirischer Analysen, die einen Aufpreis für fair gehandelte Lebensmittel erwarten lassen, erzielt Honig mit dem fairen GEPA-Warenzeichen einen signifikanten Preisabschlag. Es wird angenommen, dass dieser Preisabschlag angebotsseitig vor allem auf die günstigen Rohstoff- und Beschaffungskosten zurückzuführen ist. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass bestimmte allgemeine Produktattribute, wie beispielsweise die besondere Sorte Heide, der Zusatz von Zutaten oder die Vermarktung im Sortiment, den Honigpreis stärker beeinflussen als die ausgewählten Nachhaltigkeitseigenschaften. Aus den Ergebnissen werden Implikationen für die Stakeholder am Honigmarkt abgeleitet.Item Was erklärt das Exportverhalten der deutschen Molkereiwirtschaft? Ergebnisse einer Befragungsstudie(2015) Walter, Manuela; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDie Molkereiwirtschaft gehört in Deutschland zu den umsatzstärksten und wichtigsten Bereichen der Ernährungsbranche. Im Zuge der Liberalisierung der Agrarpolitik kommt den Exporten der Molkereiwirtschaft eine wachsende Rolle für die Einkommensentwicklung in der Branche zu. Das Ziel dieser Studie liegt darin, erstmalig Informationen zum Exportverhalten der deutschen Molkereiwirtschaft mit Hilfe einer Expertenbefragung zu erhalten. Dazu sollen Motive und Barrieren des Exportgeschäfts aus der Sicht von Exporteuren und Marktexperten aufgezeigt werden. Es wird erfragt, nach welchen Kriterien bei der Exportmarktselektion vorgegangen wird, welche Wege der Informationsgewinnung über potenzielle Exportmärkte genutzt werden und wie die Experten Hypothesen zu Markteintrittskosten und zu Auswirkungen der Exporttätigkeit einschätzen. Es wird auch untersucht, wie die Experten die Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und den USA und des russische Importstopps von Agrargütern beurteilen. Die Daten wurden anhand schriftlicher und telefonischer Befragungen von Exportverantwortlichen in Molkereien und Marktexperten erfasst und anschließend mit quantitativen Methoden ausgewertet. Die wichtigsten Exportmotive für deutsche Molkereien sind demnach die Wachstumsmöglichkeiten für das Unternehmen, die steigende Nachfrage im Ausland und Gewinnaussichten in Exportmärkten. Barrieren liegen dagegen in mangelnden Produktionskapazitäten sowie tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl der Exportmärkte sehen die Molkereien in einer hohen Kaufkraft, der politischen Stabilität sowie geringen nichttarifären Handelshemmnissen. Die Markteintrittskosten sind von den Befragten schwer einzustufen. Einen Zusammenhang zwischen der Unternehmensgröße und der Einschätzung der Markteintrittskosten gibt es in dieser Studie nicht. Exporterfahrung erleichtert jedoch den erneuten Eintritt in einen Exportmarkt durch niedrigere Markteintrittskosten. Die Befragten sehen geringe positive Auswirkungen der Exporttätigkeit auf die Produktivität und Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens. Die Einstellungen gegenüber dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP sind überwiegend positiv. Es wird erwartet, dass die Exporte der deutschen Molkereien in die USA ansteigen. Diese Erwartungen entstehen, da infolge des Abbaus der Handelshemmnisse die Handelskosten sinken. Die direkten Einbußen für die Molkereien durch den russischen Importstopp sind geringer als gedacht. Die Molkereien haben Wege gefunden, den Wegfall des russischen Marktes zu kompensieren.Item Die Wirkung der Befragungsform auf das Antwortverhalten: Eine vergleichende Untersuchung am Beispiel des Carbon Footprints bei Lebensmitteln(2010) Henkel, Tobias; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDie vorliegende Arbeit führt einen empirischen Methodenvergleich zwischen einer mündlichen Befragung und einer Online-Befragung durch. Während F2F-Befragungen lange als „Königsweg“ der empirischen Sozialforschung galten, zeigen sich seit der Jahrtausendwende Tendenzen dahingehend, dass zunehmend mündliche Befragungen durch online durchgeführte Befragungen substituiert werden. Dieser Sachverhalt ist nicht verwunderlich, versprechen Online-Befragungen im Vergleich Vorteile wie niedrigere Durchführungskosten, die Möglichkeit der Integration multimedialer Inhalte oder auch eine höhere Durchführungsgeschwindigkeit. Bisher nur wenig erforscht ist allerdings die Fragestellung, ob bei der Substitution einer F2F-Befragung durch eine Online-Befragung mit Effekten im Antwortverhalten zu rechnen ist, die unter dem Stichwort der Methodeneffekte beschrieben werden können. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wird ein Methodenvergleich unter Zuhilfenahme der sogenannten Split-Ballot-Technik durchgeführt, bei der das Antwortverhalten einer mündlich befragten Teilstichprobe (n=186) mit dem einer online befragten Teilstichprobe (n=514) über Signifikanztests sowie Regressionsanalysen verglichen wird. Um Ergebnisverzerrungen durch unterschiedliche Verteilungen der soziodemographischen Variablen zu vermeiden, wird eine Angleichung der Teilstichproben über Gewichtungsfaktoren vorgenommen. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich keine generellen Hinweise auf das Vorliegen von Methodeneffekten ergeben.