Entwicklung des Erregerspektrums, der Antibiotikaresistenz und des Antibiotikaverbrauches einer urologischen Universitätsklinik

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2023

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Wir analysierten das Erregerspektrum und die bakterielle Resistenzentwicklung der urologischen Klinik des Universitätsklinikums Gießen zusammen mit dem dazugehörigen Antibiotikaverbrauch im stationären Bereich. Der Antibiotikaverbrauch in beiden Datensätzen zeigte keinen signifikanten Verbrauchsanstieg. 2010-2017 konnte ein Rückgang der Antibiotikaverbrauchsdichte nachgewiesen werden. Damit kann der in der GERMAP2015 beschriebene Trend eines deutschlandweiten steigenden Antibiotikaverbrauch durch die Verbrauchsdaten der Urologie in Gießen nicht bestätigt werden. Es zeigte sich ein klarer Trend zu mehr parenteral eingesetzten Antibiotika. 1992-2008 kam es zu einem deutlichen Anstieg des Cephalosporin- und Fluorchinolon-Verbrauchs, welcher sich im Gesamtverbrauch von 2010-2017 zeigt, wo diese beiden Antibiotikagruppen 76% des Verbrauchs ausmachen. Ab 2010 kam es zu einem Rückgang der Verordnungen an Cephalosporinen, Fluorchinolonen und Penicillinen. Im nationalen Vergleich ist die Antibiotikaverbrauchsdichte im Jahr 2017 um ein Viertel niedriger als der, der Referenzgruppe des AVS. Es wurden deutlich weniger Cephalosporine und Penicilline eingesetzt. 25.844 Keime wurden in die Erregerstatistik eingeschlossen. E.coli (33%), E.faecalis (22%), Klebsiella spp. (10%) und Pseudomonas spp. (7%) machten den Hauptanteil des Keimspektrums aus. Das Keimspektrum zeigt eher einen niedrigen Anteil von E.coli, dafür einen höheren Anteil an Enterokokken. Die Anzahl der nachgewiesenen Erreger/100 Patienten war zwischen 2005 und 2017 signifikant rückläufig. Bei E.coli war bei der Ampicillin/Sulbactam, Ciprofloxacin und Gentamicin-Resistenz ein Anstieg zu beobachten. Einen Rückgang des Resistenzniveaus zeigte sich bei Piperacillin/Tazobactam. Klebsiella spp. zeigte eine Zunahme unter anderem bei Piperacillin/Tazobactam und eine Abnahme bei Trimethoprim/Sulfamethoxazol. S. aureus verzeichnete bei vielen Antibiotika einen Rückgang des Resistenzniveaus. Ebenfalls rückläufig war der Anteil an MRSA. Dieser Trend wird durch zahlreiche nationale und internationale Surveillance-Systeme bestätigt. Der Anteil an multiresistenten Erregern wie ESBL und 3MRGN insbesondere bei E.coli und Proteus spp. nimmt zu. 4MRGN kommen jedoch nur vereinzelt vor. Bei E.faecium steigt die Rate an VRE.

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