Untersuchung der sozialen Kompetenz von Tierärzten beim Einschläfern von Hunden

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2002

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Zusammenfassung

Das Einschläfern von Haustieren wird für die wenigsten Praktiker zur Routine und bleibt häufig mit Unbehagen verbunden, da sie sich ineinem Spannungsfeld verschiedener Bedürfnisse und Erwartungen befinden. So ist der Tierarzt in der Euthanasiesituation nicht nur mitseiner fachlichen Kenntnis zur Verabreichung der tödlichen Drogen, sondern in hohem Maße auch mit seiner sozialen Kompetenzgefordert. Diese Arbeit liefert eine Bestandsaufnahme sozialer Kompetenz deutscher Tierärzte beim Einschläfern von Hunden. Dazu wurden auf demPostweg und per Internet beziehungsweise E-Mail 315 Tierärzte zu ihrer Selbsteinschätzung befragt, die sich auf den Umgang mit demTier, seinem Besitzer, dem Praxisteam und auf die persönliche Verarbeitung der Situation bezog. Die Itemkonstruktion erfolgte nachKriterien der klassischen Testtheorie. Anhand von Retest-Methode, Experten-Rating und Faktorenanalyse wurde der Test auf seineGütekriterien kontrolliert. Die Überprüfung der Arbeitshypothesen erfolgte mit t-Test, einfaktorieller ANOVA und bivariater Korrelation. Eswurden Zusammenhänge festgestellt zwischen der sozialen Kompetenz eines Tierarztes und seinem Geschlecht, der Praxisausrichtung,dem Einzugsgebiet der Praxis und der bevorzugten Euthanasie-Indikation. Keinen signifikanten Einfluss auf das Ausmaß der tierärztlichenSozialkompetenz hingegen haben Alter und Jahre der Berufspraxis des Arztes, die Euthanasiesituation und die Anzahl derEinschläferungen pro Monat. Bezogen auf das kompetente Agieren bei Tiereuthanasien machte die Mehrzahl der Testpersonen Aussagen,die in Anlehnung an die wissenschaftlichen Empfehlungen auf große soziale Kompetenz schließen lassen. Im Teilaspekt der innerenReflexion und Verarbeitung des Euthanasiegeschehens und der persönlichen Einstellung des Tierarztes dazu konnte die überwiegendeZahl der Probanden nach Maßgabe der Fachleute als mittelmäßig kompetent eingestuft werden. Eine Steigerung der tierärztlichenSozialkompetenz erscheint wünschenswert und erreichbar, indem der Umgang mit Tierbesitzern Bestandteil der veterinärmedizinischenLehre wird.


Putting animals to sleep is an everyday task of a veterinary surgeon. However most veterinarians would not call it routine. Frequently,euthanasia is accompanied by a feeling of unease, because there is a certain tension of different expectations and needs. Therefore,euthanasia is not only a challenge to the veterinarian's specialist knowledge but also to his social competence. In the dissertation thesis we take stock of German veterinarians' social competence when putting dogs to death. The data of 315participants collected by mail and by internet or e-mail are considered in a survey. The items apply to the surgeons' social intercourse withthe pet, the pet's owner, the practice staff and his personal coping with the situation. The item-constuction follows the criteria of ClassicalTrue Score Theory. The quality criterions of the survey are tested by means of the Retest-Method, an Expert Rating and a Factor Analysis.With the help of a t-Test, one-factorial Analysis of Variance and bivariate correlation, our working hypothesis was scrutinized. We showcorrelations between the veterinarian's social competence, his or her sex, the specialization (i. e. pets only or pets and cattle) of thepractice, the catchment area of the practice and the veterinarian's preferred euthanasia indication. However, the veterinarian's age andexperience, the concrete situation of the euthanasia and the number of euthanasias per month do not have any significant influence on thehis social competence. As far as professional dealings with euthanasia are concerned, the responses of most subjects show a high degreeof social competence. With regard to inner reflexion of and coping with the euthanasia and their personal views on euthanasia, most of thesubjects reveal mediocre competence. In order to improve the veterinarian's social competence, contacting with clients should become partof the veterinarian curriculum.

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