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Der Rumpfdarm des Burunduk (Eutamias sibiricus, Laxm. 1769) : makroskopische und lichtmikroskopische Untersuchungen

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2003

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Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurde der Rumpfdarm des Burunduks (Eutamias sibiricus), eines Erdhörnchens aus der Familie der Sciuridae, an 12 Tieren makroskopisch und an 3 Tieren lichtmikroskopisch untersucht. Der Oesophagus besteht aus einem kurzen Hals-, langen Brust- und sehr kurzen Bauchteil. Seine drüsenlose Schleimhaut trägt ein mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel und die Tunica muscularis besteht durchgehend aus quergestreifter Muskulatur. Der einhöhlige und einfache, nur mit Drüsenschleimhaut ausgestattete Magen hat im leeren und mäßig gefüllten Zustand die Form eines gekrümmten Sackes, der intrathorakal gelegen ist. Bei stärkerer Füllung dehnt er sich links und ventral in die Regio abdominis media aus. Glandulae cardiacae kommen nur in einem schmalen Streifen am Mageneingang vor. Der Fundus und der gesamte Korpusbereich sind mit Glandulae gastricae propriae und die Pars pylorica ist mit Glandulae pyloricae besetzt. Das große Netz umhüllt von ventral und zum Teil von lateral her einen unterschiedlichen Teil des Darmkonvolutes. Der Darmkanal ist mit durchschnittlich 781 mm Länge etwa 6,5-mal so lang wie der Körper. Das Längenverhältnis von Dünndarm zu Dickdarm beträgt 64 % zu 36 %. Das Duodenum zeigt die typische Form eines kranial offenen Hufeisens. Es besteht aus Pars cranialis, Flexura cranialis, Pars descendens, Flexura caudalis und Pars ascendens und ist mit dem Colon neben der Plica duodenocolica noch durch eine Plica duodenocolica accessoria verbunden. Bis auf die kaudalen 15 % besitzt das Duodenum Glandulae submucosae. Der Anfang des durchschnittlich 420 mm langen Jejunum liegt dorsal, links neben der Gekrösewurzel. Der größte Teil der Jejunalschlingen befindet sich jedoch vorwiegend rechts und ventral der Regio abdominis media und des kranialen Bereichs der Regio abdominis caudalis. Partielle Verlagerungen nach links, kranial oder kaudal kommen in Abhängigkeit vom Füllungszustand des Caecum vor. Das durchschnittlich 22 mm lange Ileum liegt parallel, quer oder diagonal zur Körperachse in halber Höhe in der Regio abdominis media. Es wird ventral von Caecum, Colon ascendens- oder Jejunumschlingen unterlagert; dorsal liegen Duodenum, Colon descendens oder z. T. auch Jejunumschlingen auf. Das Caecum ist wie bei anderen Nagern stark ausgebildet und unterschiedlich kreisförmig aufgerollt. Es liegt bei den meisten Tieren hauptsächlich links in der Regio abdominis media. Das Colon ascendens ist etwa genau so lang wie der gesamte Tierkörper und zeigt einen arttypischen Verlauf in Form der Ansa proximalis coli und zwei 'Parallelschlingen', Ansa medialis coli und Ansa distalis coli, die in der rechten Hälfte der Bauchhöhle gelegen sind. Aus der zweiten Parallelschlinge geht das nur sehr kurze Colon transversum hervor, das kranial von der Gekrösewurzel nach links zieht und hier ins hoch dorsal in der Bauchhöhle nach kaudal verlaufende Colon descendens übergeht. Verglichen mit anderen Nagern zeigt das Colon einen relativ einfachen Bau. Das Rectum besitzt nur ein sehr kurzes Gekröse und eine Ampulla recti ist kaum ausgebildet. Der Anus besitzt Zirkumanaldrüsen. Eine Besonderheit stellen die Noduli lymphatici solitarii des Colon dar, die von Oberflächenepithel begrenzte Schleimhauthohlräume (Lymphkrater) umgeben. Aufgrund des anatomischen Baus des Rumpfdarmes und der ernährungsphysiologischen Erkenntnisse muß festgestellt werden, daß der Burunduk kein reiner Herbivore ist, sondern ein Omnivore, der auf die Aufnahme tierischen Eiweißes angewiesen ist.


The Canalis alimentarius of the Burunduk (Eutamias sibiricus), a rodent belonging to the family of the Sciuridae, was examined macroscopically (12 animals) and by light microscope (3 animals). The esophagus shows a short cervical, a long thoracal and a very short abdominal segment. The whole distance of the esophagus is equipped with a mucosus membrane with stratified non-keratinized squamous epithelium without glands. Its tunica muscularis is characterized by striated muscular tissue. The one-chambered stomach is of the simple type and lies intrathoracally. In an empty or moderately filled state it looks like a curved sack. The filled stomach extends to the left and ventrally into the Regio abdominis media. Its mucous membrane presents cardiac glands only on a small section at the entrance. The Fundus and the whole region of the Corpus show fundic glands, and the Pars pylorica contains pyloric glands. The greater omentum incompletely covers the intestinal mass ventrally and laterally. The intestinal canal averages about 781 mm in length, i.e. 6.5 as long as the whole body. The relative length of the small intestine compared with the large intestine is 64 % to 36 %. The U-shaped duodenum has a descending, transverse and ascending portion and possesses a Plica duodenocolica als well as a Plica duodenocolica assessoria. With the exception of the last 15 % of its length, the duodenum contains Glandulae submucosae. The entrance of the 420 mm long Jejunum is situated dorsally on the left beside the root of the mesentery. It is mainly located in the right and ventral part of the Regio abdominalis media and cranial part of the Regio abdominis caudalis. Partial dislocations may happen and depend on the state of filling of the caecum. The Ileum averages about 22 mm in length and is located in the middle of the Regio abdominis media. As in other rodents, the Caecum is well developed and shows an individually curved shape. In most animals it is located mainly on the left side of the Regio abdominis media. The length of the ascending colon averages about the body length and forms an Ansa proximalis and two parallel loops: Ansa medialis and Ansa distalis, both lying in the right Cavum abdominis. Compared with other rodents, the Colon is constructed relative simply. Peculiar for the Colon is the presence of Noduli lymphatici solitarii surrounding cavities lined by a surface epithelium. The Rectum has a short mesenterium, the Ampulla recti is poorly marked. The Anus shows circumanal glands. According to the anatomical structure of the Canalis alimentarius and based on physiological diet facts the Burunduk is not a mere herbivore but has to be classified as an omnivore depending upon uptake of animal food protein.

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Erstpublikation in

Wettenberg : VVB Laufersweiler 2003

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