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Fertilität bei Chronischer Prostatitis/Chronischem Beckenschmerzsyndrom: Untersuchungen zu Spermienqualität und Spermien-DNA-Integrität

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2021

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Das chronische Beckenschmerzsyndrom (NIH III, CP/CPPS) stellt eine häufige Erkrankung des Mannes mit ungünstigem Einfluss auf die Lebensqualität dar, ist Grund für eine Vielzahl von Behandlungsanlässen bei Urologen und kann Männer aller Altersgruppen betreffen. Bei bislang unzureichend geklärter Ätiologie beschrieben frühere Studien mögliche Einflüsse der Erkrankung auf die Fertilität. In dieser Arbeit wurden daher 41 CP/CPPS Patienten mit 22 Kontrollpersonen im Hinblick auf fertilitätsrelevante Parameter verglichen. Hierzu wurden die Parameter des Basis-Spermiogramms, biochemische Ejakulatparameter und Entzündungsparameter im Ejakulat analysiert. Nachdem konventionellen Spermienparametern alleine zwar eine wichtige, aber dennoch eingeschränkte Aussagekraft zukommt, konnte in den letzten Jahren vermehrt gezeigt werden, dass auch Parameter wie die Spermien-DNA-Integrität und/oder Proteinveränderungen eine grundlegende Rolle hinsichtlich Fertilität, natürlicher Schwangerschaftsraten sowie Schwangerschaftsraten nach assistierter Reproduktion, Fehlgeburten und Embryoentwicklung spielen können. Um die Bedeutung dieser Parameter bei CP/CPPS zu evaluieren, wurden in dieser Arbeit erstmals Spermien-DNA-Fragmentierung und High DNA Stainability-Zellen mithilfe des Sperm Chromatin Structure Assay (SCSA) sowie die Protamin 1/Protamin 2 mRNA Ratio in Spermien mittels RT-qPCR in Patientenproben bestimmt. Weiterhin wurden mögliche Zusammenhänge der Parameter untersucht. Es fanden sich signifikante Unterschiede der untersuchten Gruppen im Hinblick auf konventionelle Spermienparameter. CP/CPPS Patienten wiesen ein geringeres Ejakulatvolumen, einen niedrigeren pH-Wert, eine verminderte Spermienmotilität, weniger Spermien mit normaler Morphologie und weniger vitale Spermien als die Kontrollgruppe auf, wobei die medianen Werte der Patientengruppe dennoch meist normwertig waren. Zudem zeigten sich bei Patienten signifikant vermehrte unreife Spermatogenesezellen und Peroxidase-positive Leukozyten sowie eine Erhöhung von Interleukin-8 im Ejakulat. Bei der Untersuchung von DNA-Fragmentierung wies die Patientengruppe einen signifikant erhöhten Anteil an Spermien mit DNA-Fragmentierung auf, und es bestanden signifikante Korrelationen mit weiteren Spermiogrammparametern. Hinsichtlich der P1/P2 mRNA Ratio war kein Unterschied der medianen Ratio erkennbar, doch wies bei Patienten ein deutlich höherer Anteil abnormale Ratios außerhalb des normalen Fertilitätsbereiches auf. Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse dieser Arbeit, dass durch CP/CPPS negative Einflüsse auf die Spermienqualität möglich sind. Es wurde erstmals deutlich, dass es vermehrt zu DNA-Schäden in Spermien und Veränderungen der Spermien-Protein- Verhältnisse kommen kann, wobei insgesamt erhöhtem oxidativen Stress eine bedeutende Rolle zuzukommen scheint. Zur Klärung letzteren pathogenetischen Zusammenhanges, der Identifizierung von besonders betroffenen Patientengruppen sowie möglichen Auswirkungen einer Therapie sind weitere Studien erforderlich.

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