Untersuchungen zum Vorkommen von Chlamydiaceae fam. und Coxiella burnetii als Aborterreger bei Rind und Schaf in Nordbayern

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2009

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In einer retrospektiven, am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebens-mittelsicherheit (LGL) in Erlangen durchgeführten Studie wurde das im Laufe eines Jahres eingesandte Abortmaterial von 200 Rinder- und 47 Schafaborten mit Hilfe unterschiedlicher Methoden auf Chlamydien und Coxiellen untersucht. Zur Anwendung kamen, neben der histologischen Untersuchung der Eihäute und fetalen Organe, auch eine mikroskopische Untersuchung von Abklatschpräparaten mittels Stamp-Färbung sowie eine immunhistologische Untersuchung. Für die Immunhistochemie wurden zwei monoklonale Antikörper verwendet [mab mouse-anti-chlamydia (Klon ACI) bzw. mab mouse-anti-Coxiella-burnetii (Klon CB2C9)]. Beim Rind wurde darüber hinaus eine Real-Time-PCR angewandt. Im Falle der Chlamydien-PCR lag die Zielregion dabei in der Domäne I des 23S rRNA-Gens, im Falle der Coxiellen-PCR sollte das icd-Gen für die Isocitratdehydrogenase bzw. das Transposase Gen des IS-Elements IS1111a nachgewiesen werden.Beim Rind konnten je zwei Abortfälle auf Chlamydien bzw. auf Coxiellen zurückgeführt werden. In drei weiteren Fällen lag eine Mischinfektion von Coxiella burnetii und Arcanobacterium pyogenes vor, in einem Fall lag eine Mischinfektion von Chlamydien und Arcanobacterium pyogenes vor.Beim Schaf konnten Chlamydien in 12 Fällen und Coxiella burnetii in zwei Fällen als Abortursache ermittelt werden.Chlamydien dürften demnach eine untergeordnete Rolle als Aborterreger beim Rind in Nordbayern spielen. Auch Coxiella burnetii ist, trotz hoher serologischer Nachweisrate, in Nordbayern offenbar nur wenig am Abortgeschehen von Rindern beteiligt. Im Gegensatz dazu stellen die Chlamydien beim Schaf die häufigsten infektiösen Aborterreger in Nordbayern dar. Coxiella burnetii scheint hingegen, wie beim Rind, nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.Die mikroskopische Untersuchung von Abklatschpräparaten ist als Suchtest für Chlamydien beim Schaf sowie für Coxiellen bei Rind und Schaf gut geeignet. In jedem Fall sollte das Ergebnis aber über eine weitere Methode abgesichert werden. Beim Schaf kann hierfür die Immunhistochemie empfohlen werden. Demgegenüber scheint beim Rind vermutlich aufgrund einer geringeren Erregermenge oder einer inhomogenen Verteilung des Erregers im Gewebe die PCR besser geeignet zu sein. Sämtliche Ergebnisse sollten stets kritisch unter Einbeziehung der histologischen Veränderungen bewertet werden.


At the Bavarian Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Veterinary State Laboratory) in Erlangen, a retrospective study was made, using different methods, to detect Chlamydiaceae fam. and Coxiella burnetii in abortion cases of 200 cattle and 47 sheep. The time period covered was one year. Apart from a histopathological examination of the placentas and fetal organs, smears of the placenta were microscopically examined by staining with the Stamp method. Furthermore, all placentas were analysed by immunohistochemistry with two monoclonal antibodies [mab mouse-anti-chlamydia (clone ACI) or mab mouse-anti-coxiella-burnetii (clone CB2C9)]. In addition, the placentas of the cattle were examined by a real-time polymerase-chain-reaction. The chlamydia PCR targeted the 23S rRNA gene in domaine I and the coxiella PCR targeted the icd (isocitrate dehydrogenase) gene or the transposase of the IS1111a element.Concerning cattle, two cases each were caused by chlamydia and coxiella. Three other cases showed mixed infections of Coxiella burnetii and Arcanobacterium pyogenes, one was a mixed infection of Chlamydiaceae fam. and Arcanobacterium pyogenes.Concerning sheep, 12 cases could be referred to Chlamydiaceae fam. and two cases could be referred to Coxiella burnetii.Chlamydiae seem to play an inferior role in abortion cases of cattle in Northern Bavaria. In spite of high serological prevalence, the involvement of Coxiella burnetii in abortions of cattle in Northern Bavaria is apparently a rare event. In contrast, Chlamydiaceae fam. are likely to be the most frequent infectious cause of abortions of sheep in Northern Bavaria, whereas Coxiella burnetii appear to play an inferior role.The microscopical examination of smears proved to be a good screening test for chlamydia in sheep and for coxiella in cattle and sheep. In all cases, the results should be confirmed by another method. For sheep, immunohistochemistry is recommended. In contrast, for cattle, PCR seems to be the better method probably because of a low amount of microorganisms in the placenta or because of an inhomogeneous distribution in the tissue. All results should be critically interpreted, always taking the histopathological lesions into account.

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