Mittel- und langfristige Resultate nach subkapitaler Metatarsalosteotomie zur Therapie des Hallux valgus mit Metatarsus primus varus

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2000

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Der Hallux valgus mit Metatarsus primus varus sogenannter Spreizfuß - stellt auch schon bei jüngeren Patienten ein häufig vorzufindendes orthopädischesKrankheitsbild dar. Aufgrund der Insuffizienz konservativer Methoden erscheint ein operative Korrektur der Vorfußdeformität sinnvoll. In diesemZusammenhang haben sich subkapitalen Osteotomien als vorteilhaft erwiesen, da sie auch bei fortgeschrittener Hallux-valgus Deformität eine Besserung derBeschwerdesymptomatik versprechen. Die subkapitale Osteotomie mit Keilentnahme zur Behandlung des Hallux valgus und Metatarsus primus varus stellt ein von Kramer erstmals 1972 inWinthertur angewandte Methode zur Beseitigung der Achsabweichung der I. Zehe und Verschmälerung des Vorfußes dar. Im Evangelischen Fachkrankenhausin Ratingen konnten 108 Patienten (146 Füße) im Alter von 16 bis 66 Jahren , bei denen eine isolierte subkapitale Kramer-Osteotomie durchgeführt wurde,nachkontrolliert werden. Die Studie erstreckte sich über einen Nachuntersuchungszeitraum von 11 Jahren. Die durchschnittliche Nachkontrolldauer betrug 8Jahre (Min: 2,5Jahre; Max: 12,8 Jahre; SD:3,1 Jahre). Durch die Kramer-Osteotomie konnte die Großzehendeviation in entscheidenden Maße verbessert werden. Die postoperative Korrektur des Hallux-Winkelsauf 16,7° im Durchschnitt stellt ein sehr gute Annäherung an den physiologischen Hallux-abductus-Winkel dar. Eine vollständige Korrektur konnte nicht erzieltwerden. Bemerkenswert ist die Korrektur des Metatarsus-primus-varus-Fehlstellung. Hier konnte der Intermetatarsalwinkel auf 8,1° erfolgreich reduziert werden.Dieses Ergebnis liegt im Rahmen physiologischer Werte. Auch konnte eine Vorfußverschmälerung von durchschnittlich 4mm nachgewiesen werden. Eine Korrektur der Abflachung des vorderen Quergewölbes undWiederherstellung der physiologischen Statik des Vorfußes konnte nicht erzielt werden. Bei 57,5% der Patienten zeigte sich eine pathologische Beschwielungder mittleren Metatarsalköpfchen, die für deutliche Vorfußinsuffizienz sprechen. Auch die durchgeführte Plantarisierung des distalen Metatarsalfragments scheintdieses Phänomen nicht zu beeinflussen. Die überaus gute funktionelle und ästhetische Beurteilung der Methode durch den Patienten kann man als überzeugendes Argument für die Kramer-Osteotomieaufgefaßt werden. Auch wenn die Untersucher kritischer als die Patienten urteilten, konnten die zufriedenstellende Bewegungsausmaße imGroßzehengrundgelenk und die Verbesserung der Gehleistungen und Schmerzsituation überzeugen. Bei der subkapitalen Osteotomie nach Kramer handelt es sich um eine etablierte Methode zur Korrektur des Hallux valgus mit Metatarsus primus varus mitgroßer Indikationsbreite. Bei ausreichender Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk konnten auch bei Patienten in der zweiten Lebenshälfte in der Mehrzahlder Fälle durchaus überzeugende Resultate erzielt werden.

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