Zur durchschnittlichen Verweildauer von klammerverankerten Einstückgußprothesen

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2000

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Zusammenfassung

In einer retrospektiv angelegten Longitudinalstudie wurden 256 Einstückgußprothesen hinsichtlich ihrer Verweildauer untersucht. Es handelte sichum 106 Oberkiefer- und 150 Unterkieferprothesen, die bei 163 Patienten eingegliedert worden waren. Alle untersuchten Prothesen waren in derAbteilung für zahnärztliche Prothetik des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Justus-Liebig-Universität Giessen angefertigt worden. Das betrachtete Patientenkontingent wies eine gleichmäßige Geschlechtsverteilung auf. Das Durchschnittsalter lag bei 52 Jahren. Im Mittel wurdendie Prothesen 5,25 Jahre beobachtet. In 80% der Fälle lag eine einseitige oder doppelseitige Freiendsituation vor. Im Gegenkiefer warenüberwiegend Einstückgußprothesen vorhanden, wobei auch festsitzende Versorgungsformen und totale Prothesen häufiger vorlagen. Im Mittelwurden bei der Prothesenkonstruktion 3,67 Klammerzähne verwendet und 6,8 Zähne ersetzt. Die durchschnittliche Verweildauer wurde mit derÜberlebenszeitanalyse nach Kaplan-Meier ermittelt. Bei der Bestimmung der Verlustrisiken fand die Hazard-Analyse Anwendung. DieSignifikanzanalyse wurde mit dem Log-Rank-Test durchgeführt, wobei einheitlich ein Signifikanzniveau von 5% vorgegeben worden ist. Die durchschnittliche Überlebenszeit betrug 8,57 Jahre. Dabei fiel diese bei Situationen der Kennedy-Klasse II am höchsten aus, gefolgt von denBefunden der Klassen I und III. Die durchschnittliche Verweildauer der Oberkieferprothesen war höher als die der Unterkieferprothesen. Erfolgte dieVersorgung des Gegenkiefers mit einer Einstückgußprothese, war der Erfolg geringgradig besser als in den Fällen, in denen kein herausnehmbarerZahnersatz vorhanden war. Bei einer Versorgung mittels totaler Prothese war das Ergebnis deutlich schlechter. Die Prothesen, welche fünf bis achtKlammerzähne besaßen, verblieben länger als die an bis zu vier Zähnen verankerten. In Bezug auf die Anzahl ersetzter Zähne wiesen diejenigenProthesen die längste Überlebenszeit auf, die fünf bis acht Zähne ersetzten. Das schlechteste Ergebnis wurde bei ein bis vier Prothesenzähnenermittelt. Die durchschnittliche Überlebenszeit der Prothesen, die mindestens neun Zähne ersetzten, lag im mittleren Bereich. Die ermittelten Unterschiede erwiesen sich in der Regel als nicht signifikant. Lediglich im Fall der Prothesen mit fünf bis acht ersetzten Zähnenergab sich ein signifikant besseres Ergebnis im Vergleich zur den Prothesen mit ein bis vier Zähnen. Am Ende des Beobachtungszeitraumes war die Neuversorgung von einem Drittel der beobachteten Fälle notwendig geworden. In zwei Drittel dieserFälle wurden wiederum Einstückgußprothesen angefertigt. Teleskopprothesen und totale Prothesen waren zu 13,9% bzw. 10% eingegliedertworden. Andere Ersatzarten fanden selten Verwendung. Während des Beobachtungszeitraumes mußten bei 21% der Prothesen Neuaufstellungenvorgenommen werden, bei 14,1% Gußklammern und bei 23% die Prothesenbasis repariert werden. 25% der Prothesen wurden unterfüttert, bei10,9% Druckstellen entfernt und 24,6% wurden erweitert. Dabei wurden während des Beobachtungszeitraumes durchschnittlich 0,48 Zähne neuersetzt. Von den Klammerzähnen im untersuchten Kiefer wurden im Beobachtungszeitraum durchschnittlich 2,5% gefüllt, 3% überkront, 1%wurzelbehandelt und 8% extrahiert. Die Nicht-Klammerzähne besaßen mit 95,6% eine höhere Fünf-Jahres-Überlebensrate als die Klammerzähne mit 92,3%. Der ermittelteUnterschied war signifikant.

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