Sportmedizinische Aspekte des Judo bei Kindern und Jugendlichen : Auswertung von Sportverletzungen mit Konsequenzen für Trainings- und Wettkampfbetreuung

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2000

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In einer aktuell erhobenen Studie wurde das Auftreten von Sportverletzungen bei Kindern und Jugendlichen im Judo auf Breitensportebeneausgewertet. Bei Wettkampf, Lehrgang und Training wurden 129 Verletzungen bei 107 Verletzten erfasst. Es ergab sich eine Verletzungsinzidenzvon 9,6 % bei Wettkämpfen und 37,5 % bei Lehrgängen. Nur 4,7 % der 129 Verletzungen waren schwer, darunter keine Lehrgangsverletzung. In derGesamtstatistik dominierten Verletzungen an den unteren Extremitäten mit 38 % vor Verletzungen an Kopf/Hals (26,5 %), oberen Extremitäten (20,9%) und Rumpf (14 %). Beim Wettkampf überwogen Verletzungen an Kopf/Hals, gefolgt von Verletzungen der unteren Extremitäten. Die Verteilungder aktuell beobachteten Verletzungen auf die verschiedenen Körperregionen unterschied sich von den Angaben anderer Autoren über retrospektiverfasste Verletzungen. Das Profil der erfragten früheren Verletzungen war jedoch ähnlich wie in den retrospektiven Studien in der Literatur, lediglichfrühere Kopf- und Schulterverletzungen wurden seltener angegeben. Bei den Wettkampfverletzungen überwogen Kontusionen, bei den früherenVerletzungen Distorsionen. In 26,5 % handelte es sich bei den früheren Verletzungen um schwere Verletzungen wie Frakturen, Bandverletzungenund Luxationen. Von den 107 erfassten Judoka konnten 55 orthopädisch nachuntersucht werden. Am Knie wurden mit 65 % extrem häufig Befunde einerChondropathia patellae erhoben. Am Sprunggelenk fiel eine Häufung der Laxität der Außenbänder auf. Auch Belastungsschmerzen beim Judowurden am häufigsten an den Knien, am zweithäufigsten an den Sprunggelenken angegeben. 17 Judoka gaben ältere und/oder aktuelleFingerverletzungen an, 11 der 55 Untersuchten Mikro- und Makrotraumen am Ellenbogengelenk. Die Untersuchungsbefunde an der Muskulaturergaben einen sehr hohen Prozentsatz an Verkürzungen der ischiocruralen Muskulatur, des M. rectus femoris, des M. trapezius und des M. levatorscapulae. Dies wird in Zusammenhang gebracht mit judotypischen Bewegungsmustern. Weiterhin fand sich eine extrem häufige Abschwächungdes M. gluteus maximus. Es werden präventive Ansätze diskutiert bezüglich sportmedizinischer Betreuung und sportartspezifischer Gesichtspunkte zur Reduzierung vonSportverletzungen und späterer Sportschäden.

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