Der Einfluss serotonerger Stimulation auf die Migration peripherer Leukozyten unter Berücksichtigung der potenziellen Mediatorrolle von Prolaktin

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2001

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Zusammenfassung

In dieser Studie sollten die Interaktionen des Zentralnervensystems (ZNS), des endokrinen und des Immunsystems näher untersuchtwerden. Am Beispiel einer Stimulation des zentralen Serotonin-Systems wurden die Auswirkungen auf die Anzahl der zirkulierendenLeukozyten im Blut bestimmt unter besonderer Berücksichtigung der der immunkompetenten Hormone Prolaktin (PRL) und Cortisol alspotentielle Vermittler zwischen zentral-nervösen und peripher-immunologischen Vorgängen. In einer doppelblind, randomisierten, placebokontrollierten Cross-over-Studie einer Gruppe von 40 jungen, gesunden, männlichenFreiwilligen wurde eine einmalige Dosis von 15 mg dex-Fenfluramin (Isomeride®), einem zentral wirksamen5-HT-Releaser/Reuptakeinhibitor bzw. Placebo in einwöchigem Abstand verabreicht. In regelmäßigen Abständen wurden Blutprobenentnommen um die Gesamtleukozyten, Neutrophilen, Eosinophilen, Basophilen, Monozyten, Lymphozyten, B-Zellen, T-Zellen, CD4+-undCD8+-Zellen mittels FACS zu bestimmen. Zu den gleichen Messzeitpunkten wurde als endokriner Parameter Prolaktin im Serum bestimmtsowie Cortisol im Speichel, beide mittels des RIA-Verfahrens. Im Ergebnis konnten wir einen signifikanten PRL-Anstieg (p<0,001) durch dex-Fenfluramin vs. Placebo erreichen. Es kam zu keinersignifikanten Veränderung der Cortisolwerte, was einen sensitiveren Mechanismus der PRL-Freisetzung im Gegensatz zurCortisolfreisetzung aufzeigte. Die serotonerge Stimulation führte zu einem signifikanten Anstieg der absoluten Zahlen und prozentualenAnteile der Eosinophilen und Monozyten (p<0,05), in der Gruppe der Lymphozyten kam es zu keinen signifikanten Veränderungen. Aufgrund des nicht erfolgten Cortisolanstiegs konnte eine mögliche Vermittlung von Seiten der HHN-Achse ausgeschlossen werden. Mit Hilfe der Pearson-Korrelation konnte gezeigt werden, dass die Zunahme der Eosinophilen und Monozyten nicht mit dem gleichzeitigenPRL-Anstieg korrelieren. Folglich müssen hier andere Vermittler eine Rolle spielen. Eine signifikant positive Korrelation ergibt sichzwischen den B- und CD4+-Zellen mit den PRL-Veränderungen. Die weitere Untersuchung zeigt hier, dass dies auf einige'High-Responder' zurückzuführen ist, was die Existenz einer Schwellenkonzentration bezüglich immunologischer Effekte nahelegt. Da serotonerge Stimulationen mit der Änderung weiterer Neuropeptide, Transmitter und Zytokinen einhergehen können, wird in derDiskussion deren möglicher zusätzlicher Einfluss auf unser Studienergebnis ausfühlich erörtert. Daneben wird versucht, molekulare,rezeptor-assoziirte Mechanismen des dex-Fenfluramin induzierten PRL-Anstiegs herauszuarbeiten. Das serotonerge System und PRL mitseinen weitreichenden Einflüssen auf das Immunsystem werden im Theorieteil der Arbeit abgehandelt.

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