Klinische Untersuchungen zur Wirksamkeit von Mundschleimhautsalben : Eine Doppelblindstudie mit DONTISOLON

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2001

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Zusammenfassung

Gerade in den letzten Jahren gewinnt die Parodontalbehandlung aufgrund der ständig wachsenden Zahl von Patienten mitZahnfleischerkrankungen für den Zahnarzt immer mehr an Bedeutung. Das Ausmaß der Erkrankung und die Notwendigkeit einer gezielten Therapie verlangen vom Zahnarzt genaue Kenntnisse über dieverschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der Parodontopathien. Neben prophylaktischen Maßnahmen muß es in jedem Fall Ziel der Behandlung sein, den die Infektion unterhaltenden Entzündungsprozeßschnell zur Remission zu bringen. Darüber darf aber keineswegs die Suche nach den auslösenden Ursachen und deren Beseitigungvergessen werden. Unkritische und durch vorübergehende Besserung des Zustandes die Diagnose bisweilen verschleiernde "Salbungenund Pinselungen" können hier fatale Konsequenzen zeigen, da sie auf keinen Fall einen Ersatz für notwendige gezielteHygienemaßnahmen darstellen. Die hier zur Diskussion stehende Lokalbehandlung von entzündlichen und infektiösen Geschehen ist grundsätzlich als zusätzliche, denHeilungsprozeß unterstützende und beschleunigende Maßnahme zu verstehen, dem die Beseitigung primär auslösender Faktorenübergeordnet bleibt. Ohne gründliche Zahnstein- und Konkremententfernung und ohne eine ausführliche Instruktion und Motivation desPatienten ist jede Therapie der Parodontopathien illusorisch. Dabei stellt sich jedoch die Frage, inwiefern ein Medikament eine instrumentelle Lokalbehandlung vorbereiten bzw. weitergehendeBehandlung erst ermöglicht, somit den Therapieerfolg verbessert, die Dauer der Behandlung abkürzt und die subjektiven Beschwerden desPatienten zum Abklingen bringt. In der vorliegenden Arbeit wird anhand der klinischen Untersuchung von 90 Patienten mit Parodontopathien die Pharmakodynamik einesKombinationspräparates sowie dessen Einzelkomponenten untersucht und beschrieben, um hieraus die Wirksamkeit der Monosubstanzenbei verschiedenen Indikationen aufzuzeigen. Wir untersuchten in einer Doppelblindstudie und stellten fest, daß das Kombinationspräparat 'Dontisolon M' (Salbe A) in dertherapeutischen Wirkungsweise den Einzelkomponenten (Salben B, C, D, E) überlegen war. Lediglich die Einzelkomponente Neomycin(Salbe C) und in einigen Fällen die Einzelkomponente Prednisolon (Salbe D) konnte im Bereich der Messungen der Blutungs- undPlaqueindices (PBI, SBI, API) überzeugende Meßergebnisse liefern. Das Einsatzgebiet des Originalpräparates (Salbe A) liegt nach dendurchgeführten Messungen (PBI, SBI, API) bei der profunden Form der Parodontitis, d. h. bei Entzündungen mit Taschentiefen mit mehr als5 mm. Auch bei der Auswertung der Variablen Sulcusfluidfließrate und Zahnfleischfarbe zeigte das Kombinationspräparat vor demMonopräparaten 'Prednisolon' und 'Neomycin' die am deutlichsten verbesserten Werte. Bei der antiseptischen Einzelkomponente (SalbeB) und der Salbengrundlage (Salbe E) hatten wir den Eindruck, daß die Meßwertverbesserungen vor allem durch die Motivation derbetreffenden Patienten zu einer intensiveren häuslichen Mundhygienemaßnahme erfolgte. Hiermit lassen sich auch die teilweise aufgetretenen Verbesserungen der Meßwerte im 'Nicht-Entzündungsbereich' erklären, wobei nochzusätzlich ein Medikamententransport im Mundbereich durch das Medium Speichel in Betracht zu ziehen ist.

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