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Traumatogene Keimschädigungen bleibender Zähne und Häufigkeit traumatischer Gebissverletzungen bei Kindern und Jugendlichen

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2002

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Zusammenfassung

In einer retrospektiven Studie wurden in einem ersten Versuchsabschnitt Häufigkeit und Ursachen aller im Zeitraum von 1982 bis 1996 inder Abteilung für Kinderzahnheilkunde in Gießen registrierten Fälle mit Traumata im Bereich der Mundhöhle bestimmt. Im zweitenVersuchsabschnitt erfolgte die Erfassung der im Zeitraum von 1982 bis 1998 protokollierten Fälle mit traumatisch bedingten Fehlbildungenan bleibenden Zähnen nach vorausgegangenem Milchzahntrauma. Für die Befunderhebung standen Krankenunterlagen, klinischeFotodokumentationen und Röntgenaufnahmen der betroffenen Zähne zur Verfügung. Von 6950 poliklinischen Neuaufnahmen wurden insgesamt im Erhebungszeitraum 486 Patienten mit traumatischen Verletzungen imBereich der Mundhöhle ermittelt. Davon handelte es sich in 300 Fällen (61,7%) um Traumata an Milchzähnen (MG), in 156 Fällen (32,1%)um Traumata an bleibenden Zähnen (BG) und in 30 Fällen (6,2 %) um ausschließliche Weichteilverletzungen. Sowohl im Milchgebiss als auch im bleibenden Gebiss ereigneten sich die Unfälle am häufigsten im privaten Umfeld [MG: 216 (90,4%),BG: 67 (53,2%)], wobei Sturzverletzungen auf das Gesicht die häufigste Ursache für die Zahnverletzungen waren [MG: 188 (84,7%), BG: 60(55,1%)]. Bezogen auf die Jahreszeiten ergab sich, dass die Patienten mit Milchzahntraumata mit 79 Fällen (30,5%) am häufigsten im Frühjahr unddie Patienten mit Traumata an bleibenden Zähnen mit 44 Fällen (31,9%) am häufigsten im Winter ihren Unfall erlitten hatten. Die Auswertung der aufgetretenen Verletzungstypen ergab, dass Kronenfrakturen sowohl im Milchgebiss als auch im bleibenden Gebissam häufigsten auftraten [MG: 170 (27,0%), BG: 220 (64,7%)]. Im Milchgebiss verteilte sich die Häufigkeit der weiteren Verletzungstypenwie folgt: partielle Luxationen 159 (25,2%), Subluxationen 132 (20,9%), Avulsionen 72 (11,4%), Einblutungen 69 (10,9%), kombinierteKronen/Wurzelfrakturen 17 (2,7%) und Wurzelfrakturen 12 (1,9%). Im bleibenden Gebiss ergab sich bezüglich der weiterenVerletzungstypen folgende Häufigkeitsverteilung: 60 Subluxationen (17,6%), 32 Avulsionen (9,4%), 17 partielle Luxationen (5,0%), 5Wurzelfrakturen (1,5%), 4 kombinierte Kronen/Wurzelfrakturen (1,2%) und 2 Einblutungen (0,6%). Sowohl im Milch- als auch im bleibendenGebiss waren bei allen Verletzungs-formen die mittleren Schneidezähne des Oberkiefers am häufigsten betroffen. Aus der Gesamtzahl von 7958 Patientenneuaufnahmen für den Zeitraum von 1982 bis 1998 lagen bei 34 Kindern und Jugendlichen nachvorangegangenem Milchzahntrauma Spätfolgen im bleibenden Gebiss vor. Die Patienten wiesen insgesamt 80 geschädigte permanenteZähne auf, davon waren die mittleren Schneidezähne des Oberkiefers am häufigsten betroffen. Unter den klinisch zu beobachtenden Merkmalen wurden parodontale Befunde mit 57 Notierungen (71%) am häufigsten diagnostiziert;danach folgten Zahnhartsubstanzschädigungen mit 54 (68%) und Zahnfehlstellungen mit 34 Nennungen (43%). Betrachtet man die aufgetretenen parodontalen Befunde, so traten wulstig aufgeworfene Gingivaränder mit 28 Fällen (49%) am häufigstenauf. Bezogen auf Schädigungen der Zahnhartsubstanz waren Hypomineralisationen (Schmelzverfärbungen) mit 52 Zähnen (96%) amhäufigsten vertreten. Bei Zahnfehlstellungen wurde der verlagerte Durchbruch mit 22 Zähnen (65%) am häufigsten beobachtet. Die röntgenologische Auswertung ergab für 34 Zähne (43%) eine unterschiedliche Darstellung der prä- und posttraumatisch gebildetenZahnhartsubstanz. Danach folgten 18 Zähne (23%) mit Obliterationen der Pulpacava und 13 (16%) mit Wurzelabknickungen. Aus den Ergebnissen läßt sich folgern, dass nach Milchzahntraumata neben Fehlstrukturierungen der Zahnhartsubstanzen undZahnfehlstellungen auch Schädigungen des Zahnhalteapparates an den bleibenden Zähnen auftreten können. Das Ausmaß der möglichenDefekte ist jedoch zum Zeitpunkt des Traumas prognostisch noch unsicher; allerdings müssen die Eltern betroffener Kinder auf möglicheKeimschädigungen der permanenten Nachfolger hingewiesen werden. Darüber hinaus können anhand der Ergebnisse dieser Studiekünftig die Inhalte kinderzahnärztlicher Aus- und Fortbildungen zur Diagnostik und Therapie traumatischer Zahnverletzungen im Milch- undbleibenden Gebiss und ihre Spätfolgen stärker als bisher gewichtet werden.


This retrospective study regards 7958 patients from the departement of pediatric dentistry, University of Giessen, with injuries of the oralregion. It is subdivided into two parts. In the first part the frequency and causale of all registered injuries during the years 1982 to 1996 weredetermined. In the second part a compilation of the recorded cases which showed traumatically caused dysplasia on permanent teeth afterpreceded deciduous tooth-trauma during the years 1982 to 1998 followed. Medical records, photographs and radiographs of the affectedteeth were reviewed. During this period 6950 new patients were registered, 486 of them with injuries of the oral region. In 300 cases (61.7%) patients sufferedfrom injuries on deciduous teeth (DT), in 156 cases (32.1%) >from injuries on permanent teeth (PT) and in another 30 cases (6.2%) >fromsolely injuries of the soft tissue. Both in deciduous teeth and in permanent teeth injuries mostly occured in a private surrounding [DT: 216(90.4%), PT 67 (53.2%)] where collapse trauma was the most frequent causale [DT: 188 (84.7%), PT 60 (55.1%)]. The seasonaldistribution of injuries showed that 79 patients with injuries on deciduous teeth (30.5%) met with the accident in springtime and 44 patientswith injuries on permanent teeth (31.9%) met with the accident in winter. Most frequently crown-fractures occured both in deciduous teethand in permanent teeth were [DT: 170 (27.0%), PT 220 (67.7%)]. In deciduous teeth the frequency of other injuries was distributed asfollows: 159 partial luxations (25.2%), 132 subluxations (20.9%), 72 avusions (11.4%), 69 haemorrhagae (10.9%), 17 combined crown- androot-fractures (2.7%) and 12 root-fractures (1.9%). The frequency of other injuries in permanent teeth revealed: 60 subluxations (17.6%), 32avusions (9.4%), 17 partial luxations (5.0%), 5 root-fractures (1.5%), 4 combined crown- and root-fractures (1.2%) and 2 haemorrhagae(0.6%). The first incisivi were affected both in deciduous teeth and in permanent teeth most frequently. Out of the total number of the patients (7958) during the time-period >from 1982 to1998, 34 children developed dyplasia on permanentteeth as a cause of an early deciduous tooth-trauma. In total these patients showed partially damage 80 permanent teeth. The upper firstincisivi were affected most frequently. Under clinical criterion 57 parodontal findings (71%) were registered, followed by 54 cases ofenamel-displasia (68%) and 34 defective positions (43%). Regarding the parodontal findings, bulging marginal gingiva occured with 28patients (49%). Hypomineralisations (discolourations) occured with 52 cases (98%) of enamel displasia and the ectopics occured with 22cases (43%) of defective positions. The roentgenographic evaluation revealed in 34 cases (43%) a different picture of pre- andposttraumatically built enamel-structures. In 18 cases (23%) obliteration and in 13 cases (16%) deviated roots were found. The investigation revealed the following results: besides enamel displasia and defective positions after decideus tooth trauma damage onthe parodontium in permanent set of teeth can occur. At the time of the injury the extent of possible defects is prognostically unsure, butparents must be informed about possible dysplasia on permenent teeth. Beyond that further professional training concerning trauma indeciduous and permanent teeth an the late effects should be offered.

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