Retrograde Kolonkontrastdarstellung mit wasserlöslichem Röntgenkontrastmittel

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2005

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Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurden alle im Jahr 2000 im Klinikum Wetzlar angeforderten Kolonkontrasteinläufe mit wasserlöslichem Kontrastmittel untersucht. Insgesamt wurden 210 Untersuchungen an 195 Patienten im Rahmen einer prospektiven Studie analysiert. Auf einem selbst entworfenen Fragebogen musste der anfordernde Stationsarzt verschiedene Angaben ( Indikation, evtl. Kontraindikationen gegen Barium, Entlassungsdiagnose ) eintragen und abschließend seine Wertung über den Beitrag des Kolonkontrasteinlaufes zur Diagnosesicherung angeben. Der die Untersuchung durchführende Radiologe sollte entsprechende Angaben zur Bildqualität, Effektivität der Abführmaßnahmen, Strahlenbelastung und radiologischen Verdachtsdiagnose machen. Bei der Mehrzahl der Patienten lag keine absolute Kontraindikation für Barium vor, dennoch wurde vom behandelnden Arzt eine Untersuchung mit wasserlöslichem Kontrastmittel angefordert, obwohl es sich zumeist um eine elektive Untersuchung handelte. Als häufige Verdachtsdiagnose wurde die akute Divertikulitis ( 55 mal ) angegeben. Diese konnte 26 mal eindeutig nachgewiesen werden und 23 mal eindeutig ausgeschlossen werden. Bei den Untersuchungen, bei denen es in der Folge zu einer Operation kam, ließ eine hohe Übereinstimmung von radiologischer Diagnose und intraoperativ erhobener Diagnose feststellen.Die positive Prädiktion lag bei 96 %, allerdings nur, wenn man die Dignität einer Stenose außer Acht lässt. Vergleicht man andere Arbeiten mit ähnlicher Fragestellung, lässt sich feststellen, dass es bei unseren Untersuchungen weniger häufig zu Übereinstimmungen zwischen radiologischer Verdachtsdiagnose und Entlassungsdiagnose kommt, als in der Literatur angegeben. Allerdings waren Darmvorbereitung und damit auch Bildqualität deutlich schlechter. Immerhin konnte bei 64 von 210 Untersuchungen nicht das gesamte Kolon dargestellt werden. Trotz der genannten Einschränkungen trug nach Einschätzung der behandelnden Ärzte der Einlauf in 18 % der Fälle zu einer wesentlichen Änderung der initialen klinischen Arbeitshypothese oder der Therapie bei.


We prospectively evaluated all colon enema examinations with water soluble contrast agents in the year 2000. The study included 195 patients examined at Wetzlar Hospital Radiology Department and a total of 210 examinations were performed. Both, the referring physician and the examiner completed a questionnaire to evaluate the indication for the enema examination, possible contraindications for the use of Barium, discharge diagnosis and a final statement concerning the clinical value of the enema examination once it has been performed. Questions concerning patient preparation ( i.e. cleansing procedures ), overall quality of the study, radiation exposure and radiological diagnosis were answered by the radiologist performing the procedure. The majority of patients had no contraindications for the use of Barium, however, the referring physicians preferred water soluble contrast agents for other reasons. The majority of patients were referred for a suspected clinical diagnosis of diverticulitis ( 55 patients ) which was confirmed in 26 and excluded in 23 cases. Patients in which diagnostic contrast enema examinations were followed by a surgical procedure were used to assess the clinical accuracy of this radiological bowel examination. We had a true-positive rate of 96 %, regarding presence of a colonic stenotic process. However, in comparison to other studies reported in the literature, radiological diagnosis and definitive diagnosis following surgery differed more frequent in our study. This is likely to be due to the high rate of incomplete examinations of the entire colon ( 64 of 210 ) and insufficient pre-procedural bowel cleansing measurements. Despite these disadvantages referring physicians reported a change of the initial clinical working-diagnosis and a change of management based on the results of the enema examination in 18 % of all cases.

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