Cephalometrische Untersuchungen bei Kindern mit Scaphocephalus

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2005

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Die Scaphocephalie ist die häufigste Form der Craniosynostosen, die mit einer Inzidenz von 1:5000 mit einem Verhältnis von Jungen zu Mädchen von 4:1 vorkommt 38, 49. Es handelt sich bei dieser Malformation um eine praemature Synostose der Sagittalnaht, die morphologisch zu einer dolichocephalen Schädelform, einem sogenannten Kahnschädel führt. Im Rahmen eines überregionalen Registers für Craniosynostosen wurden von 1996 bis 2001 die Daten von annähernd 200 Kindern zusammengetragen. Darunter waren 33 Kinder mit Scaphocephalus, deren Parameter im Rahmen dieser Arbeit ausgewertet wurden. Standardisierte Dokumentationsbögen enthalten neben klinischen und diagnostischen Angaben anthropometrische Messwerte des Schädels. Dies sind die Schädellänge und breite mit dem dazugehörigen Cephalic Index (Breite versus Länge), die Schädelbasislänge und breite mit dem dazugehörigen Cephalic Base Index sowie die transversale, sagittale und maximale Circumferenz. Die Messungen wurden praeoperativ, 6 Wochen postoperativ, 6 Monate und 12 Monate postoperativ durchgeführt. Weitere Messungen erfolgten jährlich. Die Operationsmethode war bei allen Patienten identisch. Dabei wurde eine Streifenresektion im Bereich der betroffenen Sagittalnaht neben Streifenresektionen beidseits direkt hinter der Koronarnaht und schließlich anterior der Lambdanaht durchgeführt. Die Auswertung der anthropometrischen Daten erfolgte, in dem zunächst alle Patienten nach dem Zeitpunkt der Operation in drei Altersgruppen eingeteilt wurden (3-6, 6-9 und über 9 Monate). Im Folgenden wurden für die drei Gruppen getrennt die Mittelwerte der jeweiligen Parameter im Zeitverlauf dargestellt und verglichen.Dabei ergaben sich folgende Resultate. Die Schädellänge kann durch eine operative Intervention umso besser korrigiert werden, je jünger die Patienten zum Zeitpunkt der Operation sind. Bei Kindern über 10 Monaten lässt sich diese Größe nur noch unwesentlich verbessern. Die Schädelbreite kann in allen drei Altersgruppen deutlich vergrößert werden und damit auch der Cephalic Index als Verhältnis Breite zu Länge. Schädelbasisbreite und länge sowie der dazugehörige Cephalic Base Index bleiben durch die chirurgische Korrektur weitgehend unbeeinflusst, liegen jedoch bei diesem Krankheitsbild praeoperativ bereits größtenteils im Normbereich. Die transversale Circumferenz wird durch einen deutlichen Gewinn an Schädelbreite erhöht, die sagittale Circumferenz durch eine geringfügige Längenreduktion etwas vermindert. Dies geschieht in allen drei Altersgruppen annähernd gleich. Die maximale Circumferenz ändert sich in den Altersgruppen 1 und 2 kaum, erhöht sich lediglich bei Kindern, die zum Zeitpunkt der Operation älter als 9 Monate waren. Dies ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, dass bei älteren Kindern durch zunehmende Knochenrigidität keine Veränderung der Schädellänge mehr zu erreichen ist und lediglich eine leichte Verbreiterung des Schädels zu erzielen ist. Die Schlußfolgerung daraus lautet, dass sich mit der angewandten Operationsmethode gute Sofort- und auch Langzeitergebnisse erzielen lassen, was eine Normalisierung der Schädelform und das weitere Wachstum betrifft. Der optimale Operationszeitpunkt liegt nach diesen Ergebnissen bei 3-6 Monaten, danach ist durch zunehmende knöcherne Rigidität eine Modellation der verbleibenden Schädelknochen nicht mehr optimal möglich. Dies gilt insbesondere für Patienten, die zum Zeitpunkt der Intervention bereits 9 Monate alt, bzw. älter sind.


Scaphocephaly ist the most frequent craniosynostosis with an incidence of 1:5000 and a relation between boys and girls from 1:4 38, 49. In this malformation a praemature synostosis of the saggital suture is found resulting in increased head length. Between 1996 and 2001 approximately 200 children with different types of craniosynostosis were evaluated following a standardized protocoll. This data pool contained 33 children with scaphocephalus, which anthropometrical and clinical data were examined in this study. The following parameters were investigated: head length, head width, cephalic index (width versus length), skull base length, skull base width, cephalic base index, transversal, saggital and maximal circumference. Measurements were performed prior to surgery, 6 weeks and 6 month postoperatively followed by annual measurements. In all patients identical surgical procedure were performed. Strip resections were carried out along the affected saggital suture. Further osteotomies were performed behind the coronal suture and anterior to the lambdoid suture. For estimation of the anthropometric data the data pool was divided in three groups (3-6, 6-9 and above 9 month of age). Average values of the observed parameters were assessed. Improvement of head length depends on the age of the patient at time of surgery revealing better results in both groups of younger children. Reduction of head length is not obtained significantly in children above 10 month of age. Head width can be improved in all three groups of age and the cephalic index does as well. Skull base parameters do not show significant changes. Due to gained head width the transversal circumference increases, whether the sagittal circumference decreases by following moderate length reduction.This can be observed in all three groups of age. In group 1 and 2 the total head circumference shows no significant changes but increases in group 3. This is probably caused by more rigid bone in older children, preventing more than minor changes in head length and width. It can be concluded that the applied surgical procedure can reveal good immediate and long term results. Due to this results time of surgery should be chosen between 3 and 6 month of age. After this time increasing bone mineralisation prevents sufficient molding of skull bones. This problem is found especially in patients above 9 month of age.

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