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Behandlungseffekte bei Rückenschmerzpatienten : Studie im Bereich der stationären orthopädischen Rehabilitation unter Berücksichtigung von Chronifizierung und Behandlungsdauer

Datum

2006

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Zusammenfassung

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern der westlichen Industriestaaten. Problematisch sind nicht die akuten sondern die chronischen Rückenschmerzen, da sie Element eines komplexen Beschwerden-Syndroms sind und daher eine besondere Bedeutung für den Betroffenen sowie für das Gesundheits- und Sozialsystem haben. Deshalb ist eine effektive und nachhaltige Therapie der Rückenerkrankungen, z. B. im Rahmen einer stationären Rehabilitation, sehr wichtig. Während der Rehabilitation wird die Bildung von homogenen Therapiegruppen erschwert durch unterschiedliche Ausprägung der Rückenschmerzen der Rehabilitierenden (Heterogenität der Chronifizierung).Die Schmerzchronifizierung ist wiederum ein Prozess und enthält mehrere Dimensionen, die in einem bio-psycho-sozialen Schmerzmodell zusammengefasst sind. Zur Definition des Grades der Schmerzchronifizierung werden unterschiedliche Parameter herangezogen. Eine einheitliche Definition existiert nicht, obwohl eine einheitliche Definition für eine gemeinsame Sprache und zur Planung von weiteren diagnostischen und therapeutischen Schritten sehr sinnvoll wäre. Basierend auf dem 3-Ebenen-Modell der WHO (ICF=Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) wurde der Chronifizierungsgrad in Abhängigkeit von Schmerzen, Funktion und Lebensqualität sowie Auswirkungen der Rehabilitationsdauer auf den Verlauf von Rückenerkrankungen in einer prospektiven, randomisierten, 2-armigen Studie untersucht. Die Untersuchung erfolgte zwischen Februar 2002 und Februar 2004 in Rehazentrum Bad Eilsen der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. Einschlusskriterien waren Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und Einhaltung der 3- bzw. 4-Wochen Rehabilitation.Ausschlusskriterien waren entzündliche Rückenerkrankungen, frische radikuläre Schädigung, frische Bandscheibenoperationen, erhebliche Sprachprobleme und laufendes Rentenverfahren Erfasst wurden 261 Patienten zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme und am Entlassungstag sowie 243 Patienten 6 Monate nach Abschluss der stationären Reha-Maßnahme. Es kamen folgende Untersuchungsparameter zur Anwendung: Roland-Morris-Questionnaire (RMQ), Short-Form SF 36 Health Survey (SF 36), der Chronifizierungsgrad nach GERBERSHAGEN (MPSS), die visuelle Analogskala (VAS) sowie die klinische Funktionsparameter mit Finger-Boden-Abstand und Schober-Zeichen. Die Therapie wurde standardisiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit Unterstützung des Diplom-Mathematikers Thorsten Reinecke von der Gesellschaft für medizinische Forschung und Informationsverarbeitung in Achen. Im Ergebnis kann ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen dem Chronifizierungsgrad und den subjektiv empfundenen Schmerzen, der Funktionseinschränkung sowie der Lebensqualität festgestellt werden. Damit kann das MPSS, trotz der vorhandenen Schwächen, zur Bestimmung und Beurteilung des Chronifizierungsstadiums, auch im Sinne einer gemeinsamen Sprache, eingesetzt werden. Desweiteren konnte belegt werden, dass die stationäre Rehabilitation grundsätzlich wirksam ist. Eine längere Rehabilitationsdauer (4 Wochen gegenüber 3 Wochen) hat aber nur einen kurzfristigen und keinen nachhaltigen Einfluss auf den Verlauf von Rückenerkrankungen. Nicht allein die Rehadauer sondern überwiegend das Rehakonzept scheint entscheidend für die Nachhaltigkeit zu seien.

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Erstpublikation in

Giessen : VVB Laufersweiler 2008

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