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Fentanyl oder S-Ketamin als Analgetikum bei intubierten und beatmeten Patienten auf der Intensivstation : Einfluss auf die Magen-Darm-Motilität, Sedierungsqualität und Kosten ; eine prospektive, kontrollierte, randomisierte Studie

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2013

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Zusammenfassung

Bei schwerkranken Intensivpatienten treten durch die notwendige Analgosedierung häufig Nebenwirkungen auf. Zur Toleranz der Beatmung und Analgesie bei pflegerischen und therapeutischen Interventionen stehen verschiedene Analgetika zur Verfügung. Das klassische Analgetikum Fentanyl hat als Opioid die Nebenwirkung der negativen Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes mit Obstipationen bis hin zur schweren Ausprägung eines Ileus. Dies wiederum beeinflusst über verschiedene pathophysiologische Prozesse das Outcome der Intensivpatienten negativ. Über die Parese des gastrointestinalen Organs kann es unter anderem zur Erhöhung des intraabdominellen Druckes kommen. Ketanest-S® beeinflusst nicht die Magen-Darm-Motilität, aber es stehen kaum vergleichende Untersuchungen unter Langzeitsedierung bei dem gemischten Kollektiv einer operativen Intensivstation zur Verfügung.In dieser Studie sollte der Vergleich dieser beiden Analgetika insbesondere hinsichtlich der Beeinflussung der Magen-Darm-Motilität untersucht werden. Dazu wurden der intraabdominelle Druck (IAP), die abgeführte Stuhlmenge, die Menge an Reflux und der Bedarf an Prokinetika erfasst. Daneben wurden die Qualität der Sedierung über den Anteil an Durchgangssyndromen und der Verlauf der Sedierungstiefe mittels der Ramsay-Sedation-Skala bestimmt. Den Einfluss auf den Faktor Kosten sollten die Aufenthaltsdauer, die Beatmungsdauer und die infundierte Medikamentenmenge, gemittelt über die Untersuchungsdauer, darstellen. Die Studie wurde an 104 Patienten durchgeführt, die aufgrund eines Traumas oder einer Sepsis sediert wurden. Jeweils die Hälfte erhielt Fentanyl bzw. Ketanest-S® zur Sedierung. Der Beobachtungszeitraum variierte zwischen 1 und 28 Tagen. Die Messungen wurden bis zwei Tage nach Extubation oder Verlegung bzw. Versterben durchgeführt.Die Sterblichkeit war mit 40,8 % (Fentanyl) und 44,9 % (Ketanest-S®) ähnlich hoch. Für den Hauptfaktor Magen-Darm-Motilität gab es in allen untersuchten Parametern keine signifikanten Unterschiede. Auch nach Darstellung nur der laparotomierten Patienten zeigte sich zwischen den beiden Analgetika keine Signifikanz. Die Inzidenz an medikamentenpflichtigen Durchgangssyndromen zeigte ebenfalls keine Unterschiede. Die Beatmungs- und Weaning-Dauer stellte sich annähernd gleich lang dar. Eine Tendenz zu kürzeren Intensivaufenthalten unter Ketanest-S®-Sedierung war zu erkennen. Die einzige Signifikanz ist eine deutlich niedrigere Menge an verbrauchtem Fentanyl, das im Vergleich preiswerter ist, aber auch in kleineren Einheiten dosiert wird. Die Menge der verbrauchten Sedierung Disoprivan® ist unter beiden Sedierungsregimen ähnlich hoch.


The analgo-sedation required for severely ill patients undergoing intensive care often causes side effects. Various analgesics are available to enable tolerance of ventilation and analgesia during nursing and therapeutic interventions. As an opioid, the side effect of the classic analgesic, fentanyl, is a negative impact on the gastrointestinal tract with constipation, ranging as far as severe intestinal obstruction. Various pathophysiological processes mean that this, in turn, has a negative effect on outcome for intensive care patients. One of the results of gastrointestinal system paresis is an increase in intra-abdominal pressure. Ketanest-S® has no influence on gastrointestinal motility but comparative studies under long-term sedation in the mixed population of a surgical intensive care unit are scarce.The aim of this study was to compare these two analgesics, particularly in terms of their effects on gastrointestinal motility. Intra-abdominal pressure (IAP), quantity of stools produced, amount of reflux and requirement for prokinetics were recorded to this end. In addition, the quality of sedation was determined on the basis of the proportion of transitional syndromes and the progression of depth of sedation, using the Ramsay Sedation Scale. The influence on cost factors was illustrated by the period of time spent in intensive care, period of ventilation and quantity of drugs infused, averaged over the study period. The study was conducted with 104 patients who were sedated on the grounds of trauma or sepsis. Half the patients were given fentanyl for sedation and half were treated with Ketanest-S®. The observation period varied between 1 and 28 days. Measurements were carried out until two days after extubation or until transfer or death.Mortality levels were similar at 40.8 % (fentanyl) and 44.9 % (Ketanest-S®). No significant differences were found in any of the parameters investigated for the primary factor of gastrointestinal motility. Nor were significant differences found between the two analgesics on comparison only of laparotomised patients. The incidence of transitional syndromes requiring drug treatment yielded no differences either. Duration of ventila- tion and weaning were approximately the same. It was possible to discern a tendency towards a shorter stay in the intensive care unit with Ketanest-S® sedation. The only significant difference was in a clearly lower amount in terms of fentanyl used which is cheaper in comparison, but is also given in smaller units. However, the amount of Disoprivan® sedation used was similar under both sedation regimens.

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