Zufriedenheit und Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen nach Brusterhaltung - zukünftige Beratungsstrategien für die präoperative Patientenaufklärung : eine retrospektive Untersuchung der Universitätsklinik Gießen und der Asklepios Klinik Lich

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2014

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Zusammenfassung

Die brusterhaltende Therapie (BET) mit anschließender Bestrahlung bietet im Falle operabler Mammakarzinome die gleiche onkologische Sicherheit wie die modifiziert radikale Mastektomie (MRM). Sie gilt als weniger eingreifendes Vorgehen mit oft besserem kosmetischem Ergebnis. Ziel der vorgelegten Arbeit war, den Einfluss einer BET auf die Zufriedenheit der Patientinnen mit der operativen Therapie und deren Lebensqualität in der Region Mittelhessen zu erheben und mit den Ergebnissen mastektomierter Patientinnen zu vergleichen. Daraus sollten mögliche Strategien zur Verbesserung der zukünftigen präoperativen Beratung abgeleitet werden. Ausgewertet wurden die Fragebögen von 298 Patientinnen, die in den Jahren 1999 bis 2008 in der Frauenklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Asklepios Klinik Lich brusterhaltend operiert wurden. Ein zeitliches Intervall von mindestens einem Jahr nach erfolgter Operation und ggf. durchgeführter Strahlen- und Chemotherapie wurde eingehalten. Die Ergebnisse wurden verglichen mit einem Kollektiv von 79 Patientinnen, welche sich im selben Zeitraum einer MRM unterzogen hatten. Die Patientinnen nach BET waren zufriedener mit der operativen Therapie als nach MRM (p kleiner als 0,001). Neben der Operationsmethode zeigten die Beratungsqualität, die Berücksichtigung des Patientenwunsches, das kosmetische Ergebnis und die Lebensqualität einen signifikanten Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem operativen Vorgehen. Die Lebensqualität sank sowohl nach BET als auch MRM signifikant ab. Einfluss auf die Lebensqualität übte nicht die Operationsmethode, sondern die körperliche Aktivität, das kosmetische Ergebnis, die seelische Stabilität und sexuelle Zufriedenheit der Befragten aus (p kleiner als 0,01). Frauen nach BET bewerteten das kosmetische Ergebnis und ihre Körperzufriedenheit signifikant besser als nach MRM und hatten weniger Angst vor einer Strahlentherapie, waren jedoch sexuell nicht zufriedener und fühlten sich nicht besser vor einem Rezidiv geschützt. Die BET führt im Vergleich mit der MRM nicht zu einer postoperativ besseren Lebensqualität, sie ist der MRM jedoch in einigen Aspekten überlegen. So resultiert sie in einer höheren Zufriedenheit der Patientinnen mit der operativen Therapie, einer besseren Bewertung des kosmetischen Operationsergebnisses und einer größeren Akzeptanz des Körperbildes. In der präoperativen Beratung von Brustkrebspatientinnen ist der BET insofern keine Kontraindikationen vorliegen der Vorzug vor der MRM zu geben. Eine Therapieentscheidung sollte allerdings unter Einbeziehung der Patientin im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung erfolgen, da dadurch die postoperative Zufriedenheit verbessert wird.


Breast-conserving therapy (BCT) followed by radiation therapy has been demonstrated to be just as safe as modified radical mastectomy (MRM) in case of operable breast cancer. It is considered as a less interfering approach with better cosmetic results. Objective of this study was to survey the influence of BCT on patients´ satisfaction with the surgical treatment and their quality of life in Middle Hesse. Results should be compared with those of patients after MRM. Intention was to develop strategies to improve future preoperative counseling.We analyzed questionnaires of 298 patients who underwent BCT from 1999 to 2008 in the department of gynecology of the Justus-Liebig-Universität Gießen and the Asklepios Klinik Lich. A time interval of at least one year after surgery and, if carried out, radiation and chemotherapy was observed. Results were compared with a collective of 79 patients who had undergone MRM in the same period. Patients after BCT were more satisfied with surgery than patients who underwent MRM (p less than 0,001). Quality of counseling, consideration patient´s requests, cosmetic results and quality of life also showed a significant impact on satisfaction with the surgical therapy. Quality of life decreased significantly in both BCT and MRM and was influenced by physical activity, cosmetic result, emotional balance and sexual wellbeing of respondents (p less than 0.01). Cosmetic result and body satisfaction were rated significantly better by women who underwent BCT. They also had less fear of radiation compared to women after MRM. There was no difference in sexual wellbeing and feeling protected from recurrence between both groups.Compared to MRM, BCT does not result in a better quality of life after surgery, but in higher satisfaction with surgical treatment, better assessment of cosmetic result and in greater acceptance of body image. If there are no contraindications, BCT is in preference to MRM in the preoperative counseling of breast cancer patients. Treatment decisions should be made, including patient´s request, as a shared decision making; this improves postoperative satisfaction.

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Giessen : VVB Laufersweiler

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