Retrospektive Analyse eines Kollektivs an Gliompatienten Grad III und Grad IV nach WHO mit Auswertung der Überlebenszeit nach strahlentherapeutischer Behandlung an einem Schwerpunktkrankenhaus

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2013

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Ausgewertet wurden Patientendaten aus der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie des St. Vincenz - Krankenhauses in Limburg. Eingeschlossen wurden Patienten mit Gliomen Grad III und Grad IV, die sich im Zeitraum 1997 bis 2008 in Behandlung befanden. Insgesamt wurden die Überlebensdaten und Therapieformen von 95 Patienten ausgewertet. Davon waren 50 weiblichen (52,6%) und 45 männlichen (47,4%) Geschlechts. 29 Patienten litten an einem Gliom Grad III (30,5%), 66 Patienten an einem Glioblastoma multiforme (69,5%).Die häufigste Lokalisation der genannten Tumoren war bei Erstdiagnose mit ca. 40% im temporalen Großhirn, gefolgt von ca. 33% im frontalen Großhirn. Im parietalen Großhirn manifestierte sich der Tumor mit einem Anteil von ca. 20% und wesentlich seltener im occipitalen Großhirnbereich mit ca. 7%. Eine primäre Balkeninfiltration lag bei Erstdiagnose bei 8,6% der Betroffenen vor, und bei vier Patienten war der Tumor multizentrisch lokalisiert.Das mediane Alter bei Erstdiagnose der Erkrankung betrug unabhängig von der Diagnose 64,0 Jahre, bei dem Glioblastoma multiforme 66,7 Jahre, bei den Gliomen Grad III 57,6 Jahre. Mit steigendem Alter der Patienten stieg auch der Anteil der Glioblastome an. So machten Glioblastome bei den Patienten unter 60 Jahren 53,1 % der Hirntumoren unseres Kollektivs aus. Bei den über 60-Jährigen waren es 77,1 %, bei den Patienten über 70 Jahren 78,6%.Jüngere Patienten erhielten in der Regel den Leitlinien entsprechend die komplette Therapie (bei dem Glioblastoma m.: Operation und Radiochemotherapie). Bei den älteren Patienten spielten dagegen Kontraindikationen zunehmend eine Rolle, so dass auf bestimmte Behandlungen verzichtet wurde, obwohl eine komplette Behandlung sich signifikant positiv auf die Überlebenszeit bei den älteren Patienten auswirkte. Bei den jüngeren Patienten waren die Ergebnisse nicht signifikant. Operation unter 60 Jahren 75%, größer gleich 60 Jahren 73%, keine Bestrahlung unter 60 Jahren 12,9 %, größer gleich 60 Jahren 17,7%, Temozolomidtherapie bei den unter 60-Jährigen 46,9 %, bei den Patienten größer gleich 60 Jahren 30,2%.Insgesamt überlebten Patienten unter 60 Jahren wesentlich länger als Patienten größer gleich 60 Jahren und größer gleich 70 Jahren, unabhängig von der Histologie (im Median 37,7 Monate zu 9,1 bzw. 5,7 Monaten). Erwartungsgemäß überlebten Patienten mit einem Gliom Grad III unabhängig von den vorangegangenen und nachfolgenden Therapieformen im Median wesentlich länger (18,7 Monate) als jene mit einem Glioblastoma multiforme (9,1 Monate). Auffällig bei der Betrachtung der Überlebensfunktionen ist, dass die Kurvenverläufe zunächst im ersten Jahr bei den Patienten mit Glioblastoma m. und Gliomen Grad III fast überlappend verlaufen und sich jenseits des ersten Jahres deutlich zu Gunsten der Patienten mit Gliomen Grad III auseinanderentwickeln. Den Leitlinien entsprechend erhielten Patienten mit Glioblastomen wesentlich häufiger Temozolomid als Patienten mit Gliom Grad III, die diese Behandlung in der Regel erst im Rezidiv erhielten (39,4% zu 27,6%). Patienten mit einer Temozolomidtherapie überlebten unabhängig von der Histologie und vorangegangener Behandlung 20,0 Monate im Median. Jene ohne genannte Therapie überlebten lediglich 8,8 Monate im Median.Glioblastome wurden häufiger reseziert (80,3%) als Gliome Grad III (58,6). Die Patienten profitierten in der Regel von einer Therapieintensivierung , die medianen Überlebenszeiten sind wie folgt:Im Median überlebten die 10 betroffenen Patienten ohne relevante Therapie 2,3 Monate.12 Patienten wurden nur operiert, diese überlebten im Median 6,3 Monate. Die Operation als alleinige Therapie verlängert die Überlebenszeit bei dem Glioblastoma multiforme nur gering, bei den Gliomen Grad III deutlicher. Bei den Langzeitüberlebenden (ab ca. 40 Monaten) gab es kaum Unterschiede von den operierten und nicht operierten Patienten, unabhängig von der Histologie. 31 Patienten wurden operiert und erhielten im Anschluss eine Bestrahlung, sie hatten eine mediane Überlebenszeit von 10,7 Monaten.21 Patienten wurden operiert und unterzogen sich dann einer Radiochemotherapie, diese Patienten überlebten median 24,7 Monate. Insgesamt profitierten Patienten mit einem Glioblastoma m. signifikant von einer Radiochemotherapie, bei Patienten mit einem Gliom Grad III war das Ergebnis nicht signifikant.Patienten profitierten signifikant von einer abgeschlossenen Bestrahlung, im Verlauf von ca. 30 Monaten nahm der Unterschied der Überlebenskurven bei den Patienten mit und ohne Radiotherapie bei längerer Überlebenszeit ab.Patienten unseres Kollektivs mit einer Radiotherapie über 65 Gy Gesamtdosis hatten im Vergleich zu einer um 60 Gy eine mediane Überlebenszeit von 13,2 Monaten (zu 10,2 Monaten). Das Ergebnis ist vermutlich auf Grund der geringen Patientenzahl nicht signifikant.


The patient dates of the department of radiotherapy and radiation oncology at the St. Vincenz-Hospital in Limburg were evaluated. Treated patients with Gliomas grade III and IV WHO from 1997 until 2008 were analysed in this study. Altogether the time of survival and the form of therapy of 95 patients were assessed. 50 (52.6%) patients were female, 45 (47.4%) were male.29 patients (30.5%) had a Glioma grade III (WHO) and 66 (69.5%) had a Glioblastoma multiforme.The most common location of the mentioned tumours at time of first diagnosis was the temporal cerebrum (40%), followed by 33% in the frontal cerebrum. In the parietal cerebrum manifestation of the tumour was found in 20%, and in rare cases in the occipital cerebrum (7%). Infiltration of the corpus callosum at time of first diagnosis was present in 8,6% of the cases and in 4 cases there was a multicentric location of the tumour.The median age at time of first diagnosis of the disease was overall 64 years, 66.7 years if histology showed Glioblastoma muliforma and 57.6 years in Gliomas III grade. With higher age, the number of Glioblastoma m. increased (from 53.1% under 60 years, to 77.1% over 60 years and 78.6% over 70 years).Younger patients were more frequently treated with a complete therapy with resection, radiotherapy and chemotherapy, the profit of this therapy was not significant. Older patients survived significantly longer with complete therapy, but they often did not receive it, because they have more contraindications.Patients under 60 years survived substantially longer than patients over 60 years, in median 37,7 months comparing to 9,1 months over 60 years and 5,7 months over 70 years.As expected, patients with Glioma III grade survived longer in median than those with Glioblastoma multiforma, regardless of the form of the preceding therapy. Patients with glioblastoma m. had more often a therapy with Temozolomid during the course of their disease. Patients with Glioma grade III were rarely under treatment with Temozolomid. They often receive the chemotherapy in progress of their disease. (39.4% to 27.6%).Patients treated with Temozolomid survived in median 20.0 months independent of the preceding therapy, compared to 8.8 months in the group of patients without Temozolomid.Patients with Glioblastoma m. were more frequently treated with surgery than patients with Glioma grade III.Younger patients were treated with resection more often than with only biopsy. Biopsy was a more common therapy for older patients.The median time of survival without a relevant therapy was 2.3 months (10 patients).12 patients had resection as the sole therapy. They survived 6.3 months in median.Patients with Glioma grade III had a better benefit for survival after surgery compared to patients with diagnosis Glioblastoma multiforme. There was no difference between Patients with or without surgery after 40 months survival time in our collective. 31 patients had surgery and radiotherapy, independent of histological diagnosis these patients survived 10.7 months in median.21 patients had resection, radiotherapy plus treatment with Temozolomid. Those patients survived 24.7 months in median. The results were significant for patients with Glioblatoma multiforme.Patients, who had finished their radiotherapy, had a significant benefit of this treatment. After about 30 months the difference for survival between radiotherapy and no radiotherapy was marginal in our collective.Patients in our collective with higher total radiation dose (>65Gy) survived longer, independent of histology or treatment with Temozolomid. (13 months versus 10 months in median).Considering the small number of patients, a valide statement is not possible.

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