Prävalenz von Antikörpern gegen Gliadin, Endomysium und Transglutaminase bei Kindern mit juveniler idiopathischer Arthritis in Deutschland

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2019

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An elf Zentren wurde bei insgesamt 218 Kindern und Jugendlichen mit bekannter, nicht-systemischer JIA (152 Mädchen sowie 66 Jungen) sowie an 255 Kindern ohne autoimmunologische Grunderkrankung (148 Mädchen sowie 107 Jungen) die Zöliakie-Serologie bestimmt. Eingeschlossen wurden Patienten mit JIA, die mindestens zwölf Monate alt sind und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ihre Erkrankung musste diagnostisch gesichert und nach den ILAR -Kriterien klassifiziert sein. Als Kontrollgruppe wurden Kinder und Jugendliche eingeschlossen, bei welchen eine Blutentnahme unabhängig von der Studie geplant war. Die Altersgruppe wurde identisch zur Patientengruppe gewählt. Ausschlusskriterium für die Teilnahme als Kontrollproband war eine bekannte autoimmunologische Erkrankung. Im hier untersuchten Kollektiv zeigten sich bei 14 der Untersuchungen auffällige Ergebnisse, bei 4 Kindern und Jugendlichen kann die Diagnose Zöliakie oder ein hochgradiger Verdacht hierauf anhand des Screenings gestellt werden. Dies liegt im erwarteten Bereich. Bezüglich des Risikos, auffällige Untersuchungsergebnisse zu zeigen, konnte kein Unterschied zwischen Patienten und Probanden gefunden werden. In der vorliegenden Studie ist der Anteil an Kindern, welche gemäß aktuellen Empfehlungen einer glutenfreien Ernährung zugeführt werden müssen, genauso hoch wie in der Normalbevölkerung. Klinische Symptome wie Gedeihstörung, Bauchschmerzen und Übelkeit sind bei den untersuchten Patienten mit JIA nicht mit dem Vorliegen einer Zöliakie assoziiert. Sie sind somit bei der Risikobeurteilung nicht hilfreich.Daher macht ein regelhaftes serologisches Screening der JIA-Patienten in zweijährigen Abständen Sinn. Durch einen einmalig negativen Nachweis von HLA-DQ2 und -DQ8 kann auf wiederholte Antikörpermessungen verzichtet werden.Prospektive Daten aus dem deutschsprachigen Raum zur glutenfreien Ernährung bei auffälligem Screening symptomfreier Patienten fehlen weiterhin. Hier muss zunächst auf internationale Arbeiten mit teils geringer Teilnehmerzahl zurückgegriffen werden, welche eine Verbesserung des Krankheitsverlaufes verschiedener Autoimmunerkrankungen unter glutenfreier Ernährung zeigen.


We tested 218 patients with juvenile idiopathic arthritis for antibodies suggesting celiac disease. The participants ages ranged from 1 to 18 years. The classification of arthritis was performed according to ILAR criteria. The results were compared to blood samples of 255 children matching our patients in age and gender, who at the time did not suffer from any autoimmune disease. We had a total of 14 tests showing abnormal antibody counts. Out of those 14 tests, 4 were consistent with an already manifested celiac disease or a high risk thereof. There was no significant difference in the prevalence of celiac disease for both groups. The percentage of abnormal values were in accordance with prevalence of coeliac disease in the German population, as found in earlier publications. Clinical features as growth retardation, dyspepsia, abdominal pain or nausea did not correlate well with positive test results. They are not use useful to detect celiac disease in JIA patients. To close the diagnostic gap in this group of patients, we recommend serologic screening for celiac disease every two years. Alternatively, negative testing for HLA-DQ2 and -DQ8 renders further tests unnecessary.

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