Sympathische Dysregulation bei Patienten mit einer REM sleep behavior disorder

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2020

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Die REM-Schlafverhaltensstörung RBD stellt ein Krankheitsbild mit Verlust der physiologischen REM-Schlafatonie und ausagierendem Verhalten im Schlaf dar. Ursache ist eine strukturelle Läsion im Pons, die eine verminderte Hemmung spinaler Alpha-Motoneurone zur Folge hat. Die Diagnose und der Ausschluss von Differentialdiagnosen werden bei Verdacht mittels Anamnese und videogestützter Polysomnographie mit Aufzeichnung des Verlustes der REM-Schlafatonie sowie Episoden von ausagierendem Verhalten im REM-Schlaf nach den ICSD 3 Kriterien gestellt. In Alpha-Synukleinopathien ist die Prävalenz der Erkrankung höher, weshalb die Assoziation mit neurodegenerativen Erkrankungen in der Literatur beschrieben ist. Zusätzlich entwickeln bis zu 81% der Patienten im Verlauf der Krankheit selbst eine neurodegenerative Erkrankung vom Synukleintyp, zu der der Morbus Parkinson, die Lewy-Body-Demenz und die Multisystematrophie gehören. Autonome Dysfunktionen, wie Obstipation, orthostatische Hypotonie und urogenitale Dysfunktionen, zählen dabei zu den gemeinsamen Merkmalen der RBD und neurodegenerativen Erkrankungen. Da ebenfalls sympathische Fehlfunktionen bei RBD gefunden werden konnten, haben wir in dieser Studie mittels Mikroneurographie sympathische Veränderungen in den efferenten Anteilen des Baroreflexes zur Konstanthaltung des Blutdrucks untersucht. Wir fanden dabei heraus, dass RBD-Patienten einen gestörten Baroreflexkreislauf haben, da sie im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe eine erhöhte MSNA Frequenz und Inzidenz in Ruhe aufwiesen, sowie eine Baroreflexstimulation mittels Unterdruck (LBNP) vergleichsweise zur Kontrollgruppe keinen weiteren Anstieg der MSNA Frequenz und Inzidenz hervorrief. Dies scheint Folge einer Disinhibition der Vasokonstriktoren der Widerstandsgefäße zu sein, die durch Ablagerung von Alpha-Synuklein im Ncl. coeruleus entsteht, die den Baroreflexregulationskreis stören. Der Ncl. coeruleus ist zudem für die Regulation des REM-Schlafes verantwortlich. Bekannt ist zwar, dass Schlafstörungen mit Veränderungen des autonomen Nervensystems einhergehen, allerdings zeigten mikroneurographische Studien, dass die sympathische Nervenaktivität dieser Patienten meist im Vergleich zu gesunden Kontrollen vermindert ist. Wir fassen die Veränderungen bei RBD-Patienten als krankheitsspezifisch auf und kommen zu dem Schluss, dass diese als Biomarker für eine Krankheitsprogression herangezogen werden könnten. Um diese allerdings als präklinischen Marker zu verwenden, bedarf es weiterer mikroneurographischer Studien mit Parkinson-Patienten.


The REM-Sleep Behaviour Disorder (RBD) is a clinical picture with loss of the physiological REM-Sleep atonia. The behaviour can vary from slight twitching and short sentences to screaming and strong defence reaction. Causes of this disease are structural pontine lesions, which lead to a loss of inhibition of spinal alpha-motoneurons. The diagnosis and the exclusion of differential diagnosis should be confirmed with the clinical history and video-polysomnography, which records the loss of REM-sleep atonia and episodes of dream acting out, adapted from ICSD 3.In alpha-synucleinopathies the prevalence of the disease is higher and an association with neurodegenerative diseases is described in the literature. 81% of the RBD patients develop an alpha-synuclein neurodegeneration, for example the Parkinson disease, Lewy body dementia or multiple system atrophy. Autonomic dysfunction like constipation, orthostatic hypotension or urinary dysfunctions are common between RBD and neurodegenerative diseases. Because sympathetic dysfunction has also been found in RBD, we examined sympathetic changes in the efferent path of the baroreflex by microneurography. We discovered that the baroreflex circuit is impaired in RBD, because the MSNA is higher in baseline and the stimulation of the baroreflex by LBNP does not cause the physiological increase of the MSNA like in health controls. This seems to be the result of a disinhibition of the arterial vasoconstrictors, which might be caused by alpha-Synuclein accumulation in the ncl. coeruleus that interferes the baroreflex inhibition.It has been shown that sleep disorders are accompanied changes of autonomic nerve activity. However microneurographical studies showed lower sympathetic nerve activity compared to health controls. Therefore our results cannot be explained by sleep disturbance. We take the MSNA RBD as disease specific and propose that they could be used as preclinical biomarker for disease progression. However it takes additional studies examining Parkinson patients in different steps to further substantiate this finding. The long time span between the beginning of the disease and the appearance of motoric symptoms make RBD patients an important target group for future studies.

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