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Guter Rat? Zeitgenössische Ratgeber für Liebe und Beruf im soziologischen Vergleich

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2020

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Zusammenfassung

Die Dissertation greift zwei, in der einschlägigen soziologischen Literatur wohl bekannte Thesen auf: die Ökonomisierung der Liebeswelt und die Emotionalisierung der Berufswelt. Beide Prozesse stehen seit den 1970er Jahren in verstärkter Wechselwirkung und haben begonnen so die soziologische Annahme , die Eigenlogik beider Sphären oder Welten zu erodieren. Wie nie zuvor sind beruflich-ökonomischer Erfolg und partnerschaftliches Glück miteinander verquickt. Um diese These zu prüfen, konsultiert die Dissertation ein textuelles Genre mit enormer kultureller Deutungsmacht. Ratgeber informieren ihre riesige Leserschaft durch normativ aufgeladene Selbst- und Fremdbilder, geben konkrete Handlungsanleitungen und warnen vor Konsequenzen falscher Entscheidungen. Die Dissertation sucht hier nach Belegen für die oben genannten Annahmen, indem sie einen 18.000 seitigen Korpus verschiedener deutscher und amerikanischer Bestseller und Lowseller genau durchleuchtet. Sie tut dies anhand eines eigens für diesen Zweck entwickelten Instrumentariums, der Soziologischen Rhetorik . Eingebettet in und entwickelt aus der bisher umfassendsten, multidisziplinären Methodendiskussion zum Thema, erfasst dieser Ansatz die gesamte symbolische Infrastruktur von Ratgebern, bestehend aus Narrativen, Metaphern, Unterscheidungen und sozialen Tropen. Aufgefächert in neun, quantitativ hergestellte Daten-Karten werden so mehrere hundert Codings qualitativ interpretiert. Im Ergebnis präsentiert die Dissertation sechs thematische Felder Zwei-Welten, Emotionen, das Selbst, Geschlechterverhältnisse etc. , die das Spannungsfeld von Liebes- und Berufsratgebern kartieren. Auf diese Weise lassen sich empirisch begründete Rückschlüsse auf den Zustand des Normenkatalogs ziehen, der Ökonomisierungs- und Emotionalisierungsprozesse in Liebe und Wirtschaft grundiert und legitimiert. Die Analyse belegt letztlich die soziologisch gestellten Diagnosen, aber sie fördert auch überraschende Anomalien zutage, die unser bisheriges Bild von Ratgeberliteratur grundsätzlich infrage stellen.

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