Das selbstgesteuerte Wortschatzlernverhalten von DaF-Studierenden: Medienwahl, Vorgehensweisen und Reflexion des Lernprozesses

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2019

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Wortschatz stellt beim Erlernen einer Fremdsprache einen zentralen und grundlegenden Bereich dar. Nicht nur aufgrund der Zeit, die man benötigt, sich einen umfangreichen Wortschatz anzueignen, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass Wortschatz gut in kleinere Einheiten aufgeteilt werden kann ist dieser Bereich für das selbstgesteuerte Lernen besonders gut geeignet und wird mit dem Ziel der dauerhaften Speicherung und des Wiederabrufens entsprechend häufig in das außerunterrichtliche Lernen delegiert. Wenn aber Wortschatz für das Fremdsprachenlernen so wichtig ist und sich für das selbstgesteuerte Lernen so gut eignet, stellt sich die Frage, wie Lernende dabei eigentlich vorgehen und in welchem Verhältnis dies zu den durch die Fremdsprachenforschung empfohlenen Vorgehensweisen steht. Deutsch als Fremdsprache ist bezüglich empirischer Studien zum Wortschatzlernen unterrepräsentiert, insbesondere bezüglich der Zielgruppe von fortgeschrittenen Lernenden, deren tatsächliches Wortschatzlernvorgehen in Form von offenen Befragungen erhoben wird. Daher beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Frage, wie fortgeschrittene DaF-Studierende tatsächlich außerhalb des Unterrichts Wortschatz lernen, wie sie dabei vorgehen, welche Strategien und (digitalen) Ressourcen sie nutzen und wie sie ihren Lernprozess reflektieren. Hierfür wurden Studierende an einer britischen Universität über den Zeitraum eines kompletten Studienjahres zu ihrem Wortschatzlernvorgehen befragt.Um aufzuzeigen, wie bei dem komplexen und höchst individuellen Prozess des Wortschatzlernens verschiedene Aspekte zusammenspielen, nähert sich die vorliegende Arbeit diesem Thema aus drei Perspektiven: einer linguistischen, einer spracherwerbs- und gedächtnistheoretischen und einer didaktisch-methodischen. Da insbesondere digitalen Technologien ein großes Potenzial zugeschrieben wird, das selbstgesteuerte Lernen unterstützen zu können, ist diesem Aspekt ein eigenes Kapitel gewidmet.Die Ergebnisse zeigen, dass Aspekte wie Annahmen zum Wortschatzlernen, Vorlieben und individueller Lernfokus, das Wissen um Strategien und Ressourcen, die Motivation bzw. der Anreiz zum Wortschatzlernen sowie externe institutionelle Rahmenbedingungen in einer Wechselbeziehung zueinander stehen, die letztendlich das individuelle Vorgehen beschreibt. Anhand der aufgeführten Gründe für das individuelle Vorgehen werden Barrieren deutlich, die die Umsetzung des aus der Forschungsperspektive empfohlenen Vorgehens beeinträchtigen (können). Im Gegensatz zu den Empfehlungen aus der Wortschatzdidaktik liegt der Fokus der Untersuchungsteilnehmenden auf der Semantisierung und Anwendung. Mechanische Vorgehensweisen basieren in erster Linie auf einer wiederholten Enkodierung statt einer Vernetzung bzw. Assoziation. Die Erkenntnisse aus der vorliegenden Untersuchung zeigen ferner, dass eine Thematisierung des Wortschatzlernens dazu führen kann, das eigene Vorgehen zu überdenken und Hinweise diesbzgl. durchaus gewünscht sind und wahrgenommen werden.

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