Regionale Kooperation in Zentralasien - Hindernisse und Möglichkeiten

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2004

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Aus dem Zerfall der UdSSR 1991 sind 15 unabhängige Staaten hervorgegangen, darunter die fünf Staaten Zentralasiens - Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan - die den Untersuchungsgegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit darstellen. Sie sind durch eine starke Interdependenz gekennzeichnet, weisen eine Vielzahl soziokultureller Parallelen und gemeinsamer Wurzeln auf, haben aber seit ihrer Unabhängigkeit recht unterschiedliche Entwicklungswege eingeschlagen.

Während der 70 Jahre währenden Sowjetherrschaft waren die zentralasiatischen Sowjetrepubliken abgeschnitten vom Rest der Welt, und auch untereinander kaum verbunden, da sämtliche Politiken und ökonomischen Vorgänge zentral über Moskau gesteuert wurden. Folglich wurden die zentralasiatischen Staaten vor vielfältige Herausforderungen mit dem Zerfall der UdSSR gestellt, der die fünf Staaten völlig unerwartet überrascht hatte.

Zu Beginn der Unabhängigkeit war ein starker Wille zur regionalen Integration im Rahmen der zentralasiatischen Region bei den Staatsführungen zu erkennen. Diverse Abkommen, insbesondere wirtschaftspolitischer Natur, wurden in den ersten Jahren unterzeichnet. Die Umsetzung verlief jedoch sehr holprig. Prioritäten wurden eher hinsichtlich nationaler, denn regionaler Erfordernisse gesetzt.

Nichtsdestotrotz blieb regionale Kooperation/Integration weiterhin ein relevantes Thema. In den frühen 90er Jahren wurde es primär aus ökonomischer Perspektive betrachtet. Seit Mitte der 90er Jahre fand eine Schwerpunktverschiebung statt und sicherheitspolitische Belange rückten in den Mittelpunkt regionaler Kooperation. In Folge des 11.9.2001 wurde diese Tendenz verstärkt und die Nachbar-Region von Afghanistan erhielt darüber hinaus internationale sicherheitspolitische und geostrategische Relevanz, vor allem für die USA.

Die Dissertation unternimmt eine Darstellung und Analyse der multilateralen Beziehungsmuster zwischen den fünf zentralasiatischen Staaten, die sich in einem breiten Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konfrontation vollziehen. Sie zeigt die Grenzen und Hindernisse regionaler Kooperation in Zentralasien, aber auch die Möglichkeiten und positiven Effekte auf und analysiert welche internen und externen Faktoren die regionalen Beziehungsmuster beeinflussen.

Die Arbeit besteht aus drei inhaltlichen Kapiteln:

Im ersten Kapitel werden die grundlegenden Entwicklungen in Zentralasien seit der Unabhängigkeit erörtert, die sich in einem breiten Spannungsfeld zwischen Entwicklungen auf nationaler Ebene, Regionalisierungsprozessen, und der Einflussnahme durch internationale Akteure vollziehen. Den theoretisch-konzeptionellen Rahmen hierzu liefern Bezugspunkte zur Regionalisierungs- und Transformationsforschung.

Das zweite Kapitel stellt den Kern der Arbeit dar und analysiert die regionale Kooperation in Zentralasien zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dazu wird in einem ersten Schritt nach den Voraussetzungen und Hindernissen für regionale Kooperation in Zentralasien gefragt.

In einem zweiten Schritt wird eine Einzelanalyse der in Zentralasien existenten Organisationen und Initiativen regionaler Kooperation und ihrer internen Entwicklungen, Interessenlagen, Widersprüchlichkeiten, etc. angefertigt. In einem dritten Schritt wird dann die Gesamtarchitektur des regionalen zentralasiatischen Systems analysiert, in dem nicht nur die zentralasiatischen Staaten, sondern auch internationale Akteure wie Russland, China und die USA eine zunehmend ausgeprägte Rolle spielen.

Da Sicherheitspolitik für die gegenwärtigen zentralasiatischen Konstellationen eine herausragende Rolle spielt, legitimiert dies die Erörterung dieser Thematik in einem eigenständigen dritten Kapitel der Arbeit. Hierbei kommt ein Sicherheitsbegriff zum Tragen, der vor allem nicht-traditionelle Sicherheitsrisiken wie die Bedrohung durch internationalen Terrorismus, Drogenhandel, Grenz- und Wasserverteilungskonflikte in den Mittelpunkt rückt.

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