Zur Entwicklung der Landnutzung auf Grenzstandorten in Abhängigkeit agrarmarktpolitischer, agrarstrukturpolitischer und produktionstechnologischer Rahmenbedingungen : eine Analyse mit dem Simulationsmodell ProLand

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2006

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Die Allokation landwirtschaftlicher Landnutzungssysteme wird multifaktoriell bestimmt. Mit dem bio-ökonomischen Landnutzungsmodell ProLand (Prognosis of Landuse) wurde vom Teilprojekt A1 im Rahmen des SFB 299 ein Werkzeug geschaffen, das szenarienbasiert die bodenrentenmaximale Verteilung von Landnutzungssystemen ausweist. Das methodisch erweiterte, komparativ-statische Simulationsmodell ProLand wird in der vorliegenden Arbeit zur Quantifizierung landwirtschaftlicher Grenzstandorte in der Untersuchungsregion eingesetzt. Anhand der Standorttheorie von David Ricardo und Johann Heinrich von Thünen wird im Theorieteil hergeleitet, dass auf (Grenz-)Standorten, auf denen unter gegebenen Rahmenbedingungen keine positive Bodenrente erzielt werden kann, eine Nutzungsaufgabe zu erwarten ist. Es wird der Aufbau des Modells ProLand als relationale Geodatenbank dokumentiert. Das Modell dient der räumlich-expliziten, ökonomischen Bewertung von Landnutzungssystemen in der Untersuchungsregion Lahn-Dill-Bergland. Die methodischen Erweiterungen und Rechenalgorithmen zur Ermittlung feldstücksspezifischer Verfahrenskosten auf Basis der zu diesem Zweck erstellten Datenbank REVA werden beschrieben. Um die Effekte veränderlicher agrarmarktpolitischer, agrarstrukturpolitischer und produktionstechnologischer Bedingungen auf den Umfang der Grenzstandorte regional zu quantifizieren, werden entsprechende Szenarien definiert. Die Effekte agrarmarktpolitischer Veränderungen auf die räumliche Verteilung der Landnutzungssysteme, wird anhand der im Rahmen der Agrarreform des Jahres 2003 beschlossenen Entkopplung der Direktzahlungen von der Produktion (Szenario "GAP 2013") ermittelt. Die Wirkungen agrarstrukturpolitischer Maßnahmen auf die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Flächennutzung, werden am Beispiel einer virtuellen Flurbereinigung in einer Subregion des Lahn-Dill-Berglands, der Gemarkung "Hohenahr-Erda", quantifiziert. Die produktionstechnologischen Kenngrößen werden im Bereich der Innen- und Außenwirtschaft in den entsprechenden Szenarien angepasst. Die Effekte einer optionalen Einführung einer Großmechanisierung in der Außenwirtschaft werden im gesamten Untersuchungsgebiet und in der Subregion vor und nach der Vergrößerung der Flächenstruktur untersucht. Als Ergebnisse der szenarienbasierten Kalkulationen werden die Kennzahlen Durchschnittliche positive Bodenrente, Summe der positiven und negativen Bodenrenten, Umfang der Grenzstandorte, Regionale Wertschöpfung ohne Berücksichtigung der staatlichen Transferzahlungen, Summe der staatlichen Transferzahlungen, Arbeitskraftbedarf und Kapitalbedarf für die landwirtschaftliche Produktion ausgewiesen. Durch einen Vergleich der szenarienspezifisch ausgewiesenen Kennzahlen, werden die Effekte bestimmter Maßnahmen des betrieblichen und politischen Managements auf die zu erwartende Allokation landwirtschaftlicher Produktionssysteme und die damit verbundenen makroökonomischen Kennzahlen auf regionaler Ebene ermittelt.

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